Infernoclub 2 Mein verwegener Duke
Miene verfinsterte sich sofort, als er ihr Hinken bemerkte. „Du bist ernstlich verletzt. Verdammt, Kate, warum hast du es mir nicht deutlicher gesagt? Ist es schlimm?“ „Es ist nur mein Knöchel.“
„Ich werde dich tragen.“
„Sei nicht albern. Ich kann allein gehen.“
Er sah sich um, nach einer Weile sagte er: „Warte hier.“
„Wohin gehst du?“
„Warte einen Moment. Ich habe eine Idee.“
Sie belastete ihren unverletzten Fuß und sah zu, wie Rohan über die schneebedeckte Wiese ging, direkt auf das Pony zu.
Sanft sprach er mit dem Tier, schließlich zog er einen Strick hervor, der bis dahin an seinem Waffengürtel befestigt gewesen war.
Das Pony stellte die Ohren auf. Kate lächelte. Rohans tiefe, beruhigende Stimme hatte nicht nur sie verzaubert. Das Tier streckte die Nase vor und schnüffelte an Rohan.
Er kam näher, streichelte den pelzigen Nacken.
Kate lächelte noch breiter, als er den Strick über den Kopf des Tieres zog. Sie sah zu, wie es sich gehorsam von ihm führen ließ.
„Sieh nur, wen ich mitgebracht habe!“ Als er bei ihr war, legte Rohan den Arm um sie. Kate war sprachlos vor Liebe. Wäre es nicht so kalt gewesen, hätte sie ihn auf den Boden gezogen und ihn gleich hier auf dem schneebedeckten Feld geliebt.
Statt dessen hob er sie auf das Pferd, und sie hielt sich an der langen Mähne des Tieres fest. Rohan packte den Strick, schnalzte leise mit der Zunge, und schon ging es los.
Keiner von ihnen sprach ein Wort. Sie hatten ungefähr die Hälfte des Weges zurückgelegt, als der Kirchturm hinter der nächsten Anhöhe sichtbar wurde.
Rohan blieb plötzlich stehen.
Kate fragte irritiert: „Stimmt etwas nicht?“
Er drehte sich um, sah ihr direkt in die Augen. „Heirate mich.“
„Wie bitte?“ Um ein Haar wäre sie vom Pony gefallen.
„Heirate mich, Kate“, wiederholte er. Dann schluckte er. „Ich brauche dich. Bitte sag, dass du meine Duchess sein willst.“
„Rohan ...“
Er trat näher zu ihr. „Ich weiß, ich habe im Musikzimmer ein paar grobe und dumme Dinge gesagt. Du hattest recht, ich hatte Angst. Ich wusste nicht, wie es zwischen uns sein könnte. Und in jener Nacht auf dem Schiff deines Vaters, da habe ich mich ebenfalls wie ein Grobian verhalten. Ich sagte dir, dass du mir deine Liebe beweisen solltest, indem du mit mir schläfst. Ich habe mich geirrt.“
Sie schüttelte den Kopf. „Du brauchtest mich.“
„Das stimmt. Aber ich brauche dich immer noch. Ich weiß nicht, was ich tun soll, wenn du Nein sagst.“ Er senkte den Kopf. „Du hast Gründe, vorsichtig zu sein. Manchmal kann ich ein absoluter Bastard sein. In der Vergangenheit hatte ich zu viele Frauen. Aber verdammt, das will ich nicht mehr. Und es stimmt, ich töte Menschen, aber nur, um England zu schützen. Und solltest du damit leben können ...“ Er schüttelte den Kopf, und in seinen Augen glühte ein ganz besonderes Feuer. „Mein Wort darauf, dass ich dir treu bin und dich lieben werde bis ans Ende aller Tage.“
Kate konnte nicht sprechen. Tatsächlich vermochte sie kaum zu atmen. Tränen traten ihr in die Augen.
Lord Byron selbst hätte keine romantischeren Worte finden können.
„Es kann keine andere außer dir geben, Kate.“ Sie saß auf dem Rücken des Ponys und war ausnahmsweise beinahe auf Höhe seiner Augen. Der gesamte Tumult seiner Seele spiegelte sich in ihnen - zum ersten Mal hatte er die Liebe entdeckt und sein Herz befreit. „Du ... du lässt mich Dinge fühlen, die ich noch nie zuvor empfunden habe. Du warst so geduldig, und ich war so ein Narr.“
„Nein, warst du nicht“, stieß sie hervor, vollkommen überrascht. War das nur ein Traum?
„Bleib immer bei mir“, flüsterte er. „Und liebe mich - so, wie ich dich liebe.“
„Du ... du liebst mich?“, wiederholte sie, und ihr Kinn zitterte auf höchst peinliche Weise.
„Von ganzem Herzen“, gelobte er leise, aber entschieden. Er schien ebenso gerührt zu sein wie sie. Er berührte ihr Haar und schob eine Locke hinter ihr Ohr. „Kate, du und ich, wir sind füreinander bestimmt. Ich bin noch immer abergläubisch genug, um zu erkennen, dass ich mein Schicksal gefunden habe. Und dieses Schicksal, das bist du. Du bist diejenige, die den Fluch aufgehoben hat.“
„Ich dachte, du glaubst nicht mehr an diesen Fluch“, schalt sie zärtlich.
„Gäbe es dich nicht, ich wäre noch immer darin gefangen. Antworte mir, Kate. Du musst meine Braut sein.“
„Du erteilst mir einen Befehl?“, flüsterte
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