Infernoclub 2 Mein verwegener Duke
Innenhof umgehen - sie musste nur diesem Gang folgen, der bis zum Torhaus führte! Auf diese Weise würde sie ihr Ziel nahezu ungesehen erreichen. Das war mehr, als sie zu hoffen gewagt hatte. Angesichts dieser unerwarteten Situation wurde sie äußerst unruhig.
Kaum hatte sie die Tür hinter sich geschlossen und sich dem ungemütlichen Wetter ausgesetzt, kauerte sie nieder und nutzte die Zinnen, um sich vor Blicken zu schützen.
Der Regen durchnässte ihr das Haar, von allen Seiten umtoste sie der Wind. Es dauerte nicht lange, und sie zitterte heftig. Aber ihre schlimmste Sorge war die dünne Eisschicht, die den steinernen Gang bedeckte.
Dass sie keine Schuhe trug, machte das Gehen noch gefährlicher - außerdem konnten die heftigen Böen sie jeden Moment aus dem Gleichgewicht bringen.
Noch benommen von den Nachwirkungen des Laudanums, musste sie sich sehr zusammenreißen. Keineswegs aber wollte sie sich einschüchtern lassen. In gebückter Haltung schlich sie über den langen, windumtosten Gang.
Ihr Kopf schmerzte, doch das ignorierte sie. Einzig dachte sie an die Flucht. Dies war ihre Chance, die Kontrolle über ihr Leben zurückzuerhalten.
Wenn sie scheiterte, wusste nur der Himmel, welches Schicksal ihr bevorstand, wenn sie in die Klauen des Biests fiel.
4. Kapitel
Während Eldred mit dem Frühstück für Kate wartete, klopfte Rohan an die Schlafzimmertür und wartete einen Augenblick, wie es die Höflichkeit gebot.
In der vergangenen Nacht, aufgewühlt von unerfüllter Begierde, hatte er sich in seinem Bett von einer Seite auf die andere gedreht. Kate war einfach eingeschlafen, während er stundenlang wach gelegen hatte. Jetzt, am Morgen, wollte er Antworten hören - vor allem die Bestätigung seines Verdachts, dass sie von den Schmugglern als Spionin auf ihn angesetzt worden war.
Er musste zugeben, dass ein Teil seiner Ungeduld, das Mädchen an diesem Morgen aufzuwecken, noch einen Grund hatte: Er wollte beenden, was sie in der vergangenen Nacht begonnen hatten. Ihm war vollkommen klar, dass sich die kleine Schnapsdrossel an diesem Morgen fürchterlich fühlen musste, aber das war egal. Er war bereit, ihr ein wenig Zeit zu geben, um sich zu erholen.
Dies war ein neuer Tag - und es würde auch eine neue Nacht geben.
Rohan erinnerte sich daran, wie sie sich in seinen Armen angefühlt hatte. Aufregend. Begehrenswert. Augenblicklich gab er es auf, abzuwarten, bis sie ihn aufforderte, ins Zimmer einzutreten. Er öffnete die Tür. Ergriff die Initiative, wie er es gewohnt war.
Ehe er hineinging, nahm er Eldred das Tablett ab und nickte dem Butler zu, als Zeichen dafür, dass dieser entlassen war. Er wollte ihr persönlich das Frühstück bringen. Stets bereitete es ihm ein großes Vergnügen, bei einer Frau, die er als nächste Eroberung auserkoren hatte, den Part des galanten Liebhabers zu spielen. Als er hineinging, verbarg er seine Vorfreude, sie endlich wiederzusehen, hinter einer Maske des Spotts. „Aufstehen, meine Schöne! “
Mit dem Fuß schob er die Tür hinter sich ins Schloss, dann blickte er erwartungsvoll zu dem zerwühlten Bett.
Kate lag nicht darin. Ah! Sicher befand sie sich hinter dem in der Nähe stehenden Wandschirm. Er hoffte nur, dass ihr nicht übel war.
„Wie geht es Ihnen heute Morgen? “ Als er das Tablett auf die Kommode stellte, bemerkte er, dass eine der Schubladen offen stand. Das war seltsam. Er schloss sie wieder. „Vielleicht ist Ihnen noch nicht nach Essen zumute, aber ich habe auch etwas gegen Kopfschmerzen mitgebracht. “
Keine Antwort. Kein Laut drang hinter dem Wandschirm hervor.
„Kate? “
Stille. Plötzlich fiel ihm auf, dass er nicht das Gefühl hatte, als würde überhaupt jemand im Zimmer sein. „Kate! “ Er rief ihren Namen energischer, dabei verengte er seine Augen. Rohan warf einen Blick hinter den Wandschirm, aber dort war niemand.
Schließlich ging er hinaus auf den Flur, eine Hand in die Hüfte gestemmt. Wo zum Teufel war sie?
Vielleicht hatte sie Hunger gehabt und war nach unten gegangen, um auf eigene Faust nach der Küche zu suchen. Aber auf dem Weg nach oben war er ihr nicht begegnet. Seine Miene verfinsterte sich weiter. Der Gedanke, dass sie unbegleitet im Schloss umherwanderte, gefiel ihm nicht. Einige Teile des Anwesens waren aufgrund der alten Bausubstanz gefährlich. Darüber hinaus gab es einige Bereiche, bei denen es ihm lieber war, wenn kein Fremder sie zu Gesicht bekäme.
Er fragte sich, ob er das Mädchen in der vergangenen
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