Infernoclub 2 Mein verwegener Duke
Stimme zitterte, aber ihr Blick war voller Zorn. „Dann pfeifen Sie Ihre Wachen zurück! “
„Geht! “, befahl er augenblicklich. Er warf einen Blick über die Schulter, um sich zu vergewissern, dass seine Männer genügend zurückgewichen waren. Sie durften das Mädchen nicht weiter ängstigen. Als er sie wieder ansah, fragte er sich, ob Caleb Doyle ihm eine Verrückte geschickt hatte. „Gut so? Sie haben jetzt alles unter Kontrolle. Wir machen, was Sie sagen. “
Sie schüttelte den Kopf, voller Wut und Hohn. „Ja, es ist gut so! “
„Kate, hören Sie mir zu. Kommen Sie vom Abhang weg. Sie sollten da nicht stehen. Diese Steilklippen sind nicht sicher. Ohne jede Vorwarnung brechen sie ab. Vermutlich hat der Regen sie unterspült. Es ist gefährlich, wenn Sie sich zu weit vorwagen. Bringen Sie sich in Sicherheit. “
„Sicherheit? “, wiederholte sie, plötzlich mit trauriger Stimme. „Ich weiß nicht einmal mehr, was das Wort bedeutet. “
Sein Herz raste bei dem Gedanken daran, dass dieses schöne Mädchen mit den traurigen grünen Augen sich direkt hier vor ihm umbringen könnte. Das würde er nicht zulassen. Er wünschte nur, er hätte irgendeine Ahnung, was sie dazu trieb, sich dieser Gefahr auszusetzen.
Offensichtlich stimmte irgendetwas ganz und gar nicht. „Kate, bitte. “ Er biss die Zähne zusammen und trat ein wenig vor, achtete aber sorgfältig darauf, keine ruckartigen Bewegungen zu machen. „Sagen Sie mir, was los ist. “
„Sie erwarten von mir, dass ich Ihnen vertraue? “
„Was wollen Sie sonst? “
„Ich will nach Hause! “, rief sie klagend.
„Dann sollen Sie das auch“, versprach er. „Ich werde dafür sorgen, dass Sie nach Hause gebracht werden. Aber jetzt kommen Sie dort vom Abgrund weg, meine Liebe. Diese Felsen sind eisig, und Sie sind völlig durchnässt. Nichts ist es wert, dass Sie sich den Tod holen. Kommen Sie zurück ins Schloss und nehmen Sie etwas Stärkendes zu sich. “
„Spielen Sie nicht mit mir! “ Sie schrie diese Worte fast. „Himmel, noch mehr Grausamkeit kann ich nicht ertragen. “
„Grausamkeit? “, fragte er erstaunt. „War jemand von meinem Personal unfreundlich zu Ihnen? “
Sie lachte schrill auf und wandte sich voller Abscheu von ihm ab.
Das Herz schlug ihm hinauf bis zum Hals, denn er dachte, dass sie es in diesem Moment tun würde - springen.
Er versuchte sich zu konzentrieren. Die Entfernung zwischen ihnen war nach seiner Schätzung sieben oder acht Fuß, nun, da er näher herangekommen war. Aber ehe er sich auf sie stürzen konnte, sah sie ihn wieder an, diesmal mit Tränen in den Augen, die nichts als Hoffnungslosigkeit erkennen ließen.
„Bitte, Hoheit. Lassen Sie mich einfach nur gehen. Ich schwöre, ich werde es niemandem sagen. Keineswegs will ich zurück in diesen Keller“, flüsterte sie so leise, dass es kaum hörbar war. „Und ich würde lieber sterben, als die Sklavin von irgendeinem Mann zu sein. “
Rohan sah sie entsetzt an. „Welcher Keller? “
„Als ob Sie das nicht wüssten! “ Sie bebte vor Wut.
„Kate - ich habe nicht die leiseste Ahnung, wovon Sie reden. “ In diesem Moment war ein lautes Donnern zu hören.
Sie sah sich um und wollte loslaufen, doch es war zu spät -vor seinem entsetzten Blick brach der Felsvorsprung unter ihrem Gewicht weg, als hätte sie eine Falltür betreten.
Ehe sie einen Schrei ausgestoßen hatte, sprang er vor, bäuchlings, so schnell wie ein Blitz, und packte sie am Arm. Er lag am Rand der abgebrochenen Klippe und schob sich rückwärts von dem Abgrund weg, vorsichtig das Gewicht ausbalancierend, während er hörte, wie seine Männer wild durcheinander riefen.
In diesem Augenblick erinnerte er sich an all die schrecklichen Dinge, die er in seinen vierunddreißig Lebensjahren gesehen hatte - gleichsam wie ein schnell gemischtes Kartenspiel, bei dem man die Bilder nur für Sekundenbruchteile erkennen konnte: Epidemien, Feuersbrünste, Kriege, Tote -, all jene Erlebnisse, die ihn beinahe seiner Menschlichkeit beraubt hatten.
Das Zeitgefühl verlangsamte sich, als er an all jene dachte, die er für den Orden getötet hatte. Noch immer konnte er hören, wie sie ihn um ihr Leben anflehten. Vergeblich.
Aus irgendeinem Grund verblasste all dies auf einmal beim Anblick von Kate, die am Rande der Klippe hing - und bei der Vorstellung, sie zu verlieren, weil er ihren regennassen Arm nicht mehr halten konnte.
Nein, das durfte nicht sein. Hundert Fuß weiter unten tobte die
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