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Infernoclub 2 Mein verwegener Duke

Titel: Infernoclub 2 Mein verwegener Duke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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Nacht nicht besser eingeschlossen hätte. Aber das war ihm nicht notwendig erschienen, nicht nach dem, was zwischen ihnen geschehen war. Eine betrunkene junge Dirne war gewiss kein Ausbund an Tugend, allerdings war die bezaubernde Kate ihm nicht gerade als Bedrohung erschienen. Es wäre ihm unmenschlich vorgekommen, hätte er das Mädchen in ihrem Zimmer eingeschlossen wie eine Gefangene.
    Keine Frau sollte in ihm ein bedrohliches Biest sehen.
    Das sollten nur die Feinde des Ordens.
    Augenblicklich wollte er losgehen, um unten nach ihr zu suchen, aber dann blieb er plötzlich stehen. Sie würde doch nicht aus irgendeinem seltsamen Grund versucht haben, das Gebäude zu verlassen, oder?
    Ohne es sich genau erklären zu können, ging er zurück ins Schlafzimmer, um aus dem Fenster zu schauen. Von hier aus hatte man einen ausgezeichneten Blick über das Gelände.
    Da! Er sah sie sofort. Bevor er sich vorbeugte, kniff er die Augen zusammen. Ich will verdammt sein ...
    Sie schlich den Gang oberhalb der Schlossmauern entlang. Was zum Teufel...?
    Sofort dachte er: Sie hat etwas gestohlen! Die offene Schublade! Sie musste etwas mitgenommen haben.
    Nun, viel mehr als eine goldene Uhr oder eine edelsteinbesetzte Krawattennadel kann sie nicht gefunden haben, überlegte er weiter, mit einem raschen Blick über die Schulter hinweg.
    Geheime Informationen bewahrte er in dem Zimmer nicht auf. Was also hatte sie vor? Vermutlich war es ein Diebstahl, wie er tagtäglich geschah. In Anbetracht des Umfelds, aus dem sie kam, war das nachvollziehbar. Aber dennoch: Wie konnte sie es wagen, ihm so wenig Respekt zu erweisen? Einfach sein Zimmer zu durchsuchen und danach mir nichts, dir nichts davonzuschleichen? Was glaubte sie eigentlich, mit wem sie es zu tun hatte?
    Mit finsterer Miene griff er nach dem Riegel des Fensters. Er wollte sich hinauslehnen und ihr zurufen, dass sie stehen bleiben solle. Doch seit einer Ewigkeit war es nicht mehr geöffnet worden. Kein Wunder, denn er war nur selten hier. Und nun hatte der Eisregen dafür gesorgt, dass es nicht geöffnet werden konnte.
    Gewalt wollte er nicht anwenden, dann hätte er nur die alten Scheiben zerbrochen. Leise fluchte er, unterdrückte seinen Ärger, als er weiterhin vergeblich an den Riegeln zerrte, die nicht nachgaben. Währenddessen strebte Kate auf das Torhaus zu.
    Das, was seine Augen beobachteten, konnte er kaum glauben. Ihre heimliche Flucht kam ihm vor, als bekäme er einen Korb, eine Erfahrung, die sich außerhalb seines Vorstellungsvermögens befand. Empört schlug er gegen den gefrorenen Fensterrahmen, und plötzlich löste sich das Eis.
    Das Fenster sprang auf, und er drückte beide Flügel nach außen. Sofort wehte kalte Luft herein, und das laute Trommeln des Eisregens erfüllte den Raum. Dieser kleine Teufelsbraten! Was dachte sie sich nur dabei, bei diesem Wetter halb nackt hinauszulaufen? War seine Gesellschaft so abstoßend? Nicht einmal Schuhe trug sie. Sie hatte sich zwar in einen seiner Mäntel gewickelt, der ihr bis zu den Knien reichte, aber er konnte sehen, dass sie schon bis auf die Haut durchnässt war.
    Vielleicht hatte sie beschlossen, dass sie ihn nicht mochte. Aber er würde es nicht zulassen, dass dieser kleine Dummkopf da draußen in dem kalten, grauen Schneematsch erfror. Mit diesem Gedanken beugte er sich ein wenig aus dem Fenster und legte die Hände um den Mund, damit seine Stimme besser zu hören war.
    „Kate! “, brüllte er. „Halt! “
    Der Wind trieb seinen Befehl davon, hinaus aufs Meer, aber sie hatte ihn trotzdem gehört. Abrupt blieb sie stehen. Langsam drehte sie sich um, um auf den spiegelglatten Steinen nicht auszurutschen, und sah hinauf zum Fenster, woher der Ruf kam. Dort stand er, und sie wurde totenblass.
    „Möchten Sie irgendwohin? “, schrie er, die Hände stützte er auf dem Fenstersims ab. Mit einer hochgezogenen Braue blickte er sie spöttisch an.
    Sie sah ihm einen Moment lang in die Augen, dann lief sie einfach los, ohne sich noch die Mühe zu machen, sich zu ducken.
    Wenn Taten deutlicher waren als Worte, dann war ihre Antwort unmissverständlich. Doch Rohan verblüffte ihre Reaktion. Die Kleine wollte ihn nicht. Das werden wir ja sehen! Er registrierte, wohin sie lief, erkannte, dass sie vermutlich zu der kleinen Tür wollte, die ins obere Stockwerk des Turmes am Torhaus führte.
    Er nahm das als Bestätigung dafür, dass sie zurück ins Dorf der Schmuggler wollte, und zwar mit dem, was sie aus seinem Zimmer

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