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Infernoclub 2 Mein verwegener Duke

Titel: Infernoclub 2 Mein verwegener Duke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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gehörte, die bekamen, was sie wollte. Er war zu stark, um gegen ihn aufzubegehren, und außerdem war sie ihm etwas schuldig. Wenn er also verlangte, dass sie in sein Bett kam, was blieb ihr dann anderes übrig, als sich zu ergeben? Keinen Augenblick vergaß sie, dass sie als Geschenk für den Duke gedacht gewesen war, und tief in ihrem Inneren wusste sie, dass er sie noch immer als ein solches betrachtete.
    Bisher hatte er sich wie ein Gentleman verhalten, aber sie blieb vorsichtig. Was würde er an diesem Abend von ihr erwarten? Was wollte er, was hielt er vielleicht sogar für sein Recht, weil er ihr das Leben gerettet hatte?
    Diese Fragen veranlassten sie, den Kamm, den sie gerade benutzt hatte, beunruhigt auf dem Frisiertisch abzulegen. Eine lange Weile saß sie nur da, fühlte sich eingesperrt, aber irgendwann schüttelte sie den Kopf und sagte zu sich selbst: „Ich muss meinen Verstand benutzen.“ Tief holte sie Luft und betrachtete sich im Spiegel.
    Vielleicht war es undankbar von ihr, ihrem Retter mit so viel Misstrauen zu begegnen, aber sie wäre eine Ignorantin, wenn sie diesem Abend mit allzu vielen Illusionen entgegensehen würde, Sie war nicht dumm. Ein intimes Abendessen mit einem Mann von Welt erregte nicht ohne Grund ihr Misstrauen - vor allem nach dem, was zwischen ihnen in der vergangenen Nacht in seinem Bett passiert war.
    Sie war bereits gekleidet wie eine Mätresse. Das smaragdgrüne Kleid, das sie aus der Truhe gewählt hatte, war schön und offensichtlich auch kostbar, aber die Wirkung auf eine gewisse Weise unanständig. Das lag nicht nur daran, dass die schulterfreien Ärmel für die Jahreszeit unpassend oder die Röcke fünf Zentimeter zu kurz waren, sodass man ihre Fußknöchel sehen konnte. Nein,» wirklich besorgniserregend war der zu tiefe Ausschnitt des viel zu engen Mieders, das ihre Brüste hochdrückte und zusammenschob. Erneut versuchte sie den Ausschnitt hochzuziehen. Verflixt. Immer wieder rutschte er hinunter.
    Vielleicht sollte das Gewand so sitzen, nach allem, was sie über städtische Mode wusste. Sie hatte nur die Befürchtung, dass ihr Gastgeber es vielleicht zu sehr mögen würde.
    Na schön. Wenn es um gestohlene Waren ging, konnte man| sich kaum über den nicht perfekten Sitz beschweren. Sie hatte nicht lange überlegen müssen, wie die Schmuggler in den Besitz der ebenso gewagten wie eleganten französischen Kleider gekommen waren, nachdem sie die Salzwasserränder an den Röcken bemerkt hatte. Zweifellos wartete irgendeine modebewusste englische Dame vergeblich auf ihre Bestellung aus Paris.
    Wie auch immer - das grüne Gewand bedeutete eine erhebliche Verbesserung gegenüber der Dieneruniform. Es war vielleicht zu offenherzig, doch nach ihrer Begegnung mit dem Tod war ein Kleid, das sie sonst unter keinen Umständen anziehen würde, etwas zu Banales, um lange darüber nachzudenken. Bald würde sie nach Hause kommen. Nur das zählte.
    Das Schlimmste war jetzt vorbei, und es würde nicht mehr lange dauern, bis sie wieder in ihrem gemütlichen Cottage saß, umgeben von ihren Büchern und Schriften, den vertrauten Teekessel neben sich. Sie musste nur noch ein wenig durchhalten, vielleicht ein paar Tage, bis die Einzelheiten ihrer Entführung geklärt waren und die Beteiligten die Konsequenzen zu tragen hatten.
    Rohan hatte ihr Gerechtigkeit versprochen, und sie wollte von ganzem Herzen daran glauben, dass der Duke es auch so gemeint hatte.
    Wenn es sein Wunsch war, sie zu besitzen, ehe er sie nach Hause entließ, so konnte sie davon ausgehen, dass sie es genießen würde. Damit war bei ihm zu rechnen.
    Bei diesem skandalösen Gedanken erschauerte sie, aber ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass es Zeit war, ihm Gesellschaft zu leisten.
    Er sollte nicht auf sie warten. Sie durfte ihn nicht verärgern, indem sie zu spät kam.
    Eine letzte Haarnadel steckte sie fest, dann holte sie tief Luft und warf einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel. Im sanften Licht der Kerzen schien es ihr, als sähe sie elegant genug aus. Wenn das Kleid etwas zu verführerisch wirkte, so war das nicht lhre Schuld.
    Sie versuchte, ihre Unsicherheit so gut wie möglich zu verbergen. Schwungvoll erhob sie sich von ihrem Frisiertisch und durchquerte das Zimmer. Der Satinstoff raschelte unüberhörbar. Als nach dem Türknauf griff, war ihr Anflug von Furcht nicht frei  von Erwartungsfreude.
    Als sie aus dem Zimmer trat, war sie überrascht, die beiden Wachsoldaten vorzufinden, die sie am Morgen

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