Infernoclub 2 Mein verwegener Duke
elegant gekleidet , in eine schwarze Hose und einen pflaumenblauen Frack. Sein Hemd war weiß, das schwarze Halstuch wurde gehalten von einer Krawattennadel mit einer schimmernden Perle. Sein Ianges rabenschwarzes Haar war zu einem Zopf zurückgebunden, und seine Augen schimmerten anerkennend, als sie zu ihm trat.
„Miss Madsen“, begrüßte er sie mit seiner tiefen Stimme, während er den Blick über sie hinweggleiten ließ. „Sie sehen reizend aus.“
„Danke.“
„Ich hoffe, Ihr Zimmer ist bequem?“
„Ja. Sehr.“ Ihr Herz klopfte auf eine außerordentlich beunruhigende Art und Weise.
Er musterte sie. „Konnten Sie ein wenig ausruhen?“
„Ja, danke“, antwortete sie und bemerkte misstrauisch die Besorgnis in seinem Blick.
Plötzlich runzelte er die Stirn. „Ihre Augen sind gerötet.“
„Sind sie - äh - sind sie das wirklich?“ Sie erbleichte, senkte den Blick und ärgerte sich, dass er entdeckt hatte, dass sie eine Heulsuse war. „Ich - ich nehme an, die Tatsache, dass ich beinahe gestorben wäre, hat mich doch erschüttert“, murmelte sie.
„Ja, das ist verständlich“, sagte er mit einem Lächeln in der Stimme. „Aber das alles liegt jetzt hinter Ihnen.“
Kate zuckte zusammen, als er ihre Hand ergriff, als wäre sie eine zarte Blume, und behutsam einen Kuss darauf hauchte.
Aus großen Augen sah sie ihn an.
Ehe er sie wieder losließ, warf sie einen raschen Blick auf seine Fingerknöchel, um festzustellen, wie heftig er Peter geschlagen haben mochte.
Es war nichts zu sehen. Die Erleichterung, die sie empfand, lockerte ihre Anspannung ein wenig.
„Nachdem wir heute dem Tod ein Schnippchen geschlagen haben“, fuhr der Duke fort, „werden wir beide heute Abend das Leben feiern.“
Oh je. „Werden wir das?“, fragte sie tonlos.
„Gewiss.“ Er nickte entschlossen. „Immer wenn ich dem Tod ins Auge gesehen habe, ist eine solche Feier fällig. Darin liegt ein gewisser Reiz. Erinnert einen daran, was es bedeutet, am Leben zu sein. Möchten Sie etwas trinken? Sie sehen aus, als könnten Sie einen guten Schluck gebrauchen.“ Ohne ihre Antwort abzuwarten, ging er bereits an ihr vorbei.
Sie drehte sich um und sah ihm fasziniert nach, wie er zu einem kleinen Tisch ging, auf dem verschiedene Karaffen standen. „Sie machen das ... öfter?“
„Feiern? Oh ja!“ Er lächelte ein wenig eigentümlich.
„Ich meinte - dem Tod ins Auge sehen.“
Jetzt lachte er. „Was halten Sie von einem Brandy?“
„Hm, ich trinke nie derart Starkes.“ Und sie hatte guten Grund, an diesem Abend einen klaren Kopf zu bewahren. „Dann ein Glas Wein?“
„Warum nicht?“, meinte sie und zuckte die Achseln. „Ausgezeichnet.“ Mit einer schwungvollen Bewegung nahm er einen Kelch in die eine Hand, in die andere eine Karaffe mit Rotwein. „Aber ich warne Sie - machen Sie sich auf einen Rausch gefasst.“
Sie befürchtete, dass sie den schon hatte.
„Dies ist mein Lieblingswein, und normalerweise teile ich ihn nicht.“ Sein Lächeln bezauberte sie.
„Ich fühle mich geehrt“, sagte Kate und beobachtete ihn vorsichtig, aber mit wachsendem Gefallen.
Nachdem sie so lange in dem Keller eingeschlossen gewesen war und um ihr Leben gefürchtet hatte, genoss sie es, dass jemand sie so zuvorkommend behandelte.
»Hier, bitte. Ein exquisiter Burgunder, direkt aus dem Herzen Frankreichs.“ Er atmete das Bouquet tief ein, als er zu ihr trat und ihr den Kelch reichte. „Genießen Sie ihn.“
»Danke, Hoheit.“ Sie nahm den Wein voller Neugier entgegen, wobei sie nicht sicher war, ob er mit ihr flirtete oder nur freundlich sein wollte. Lächelnd sah er zu, wie sie das Glas an die Lippen hob, aber dann hielt sie plötzlich inne.
Furcht durchzuckte sie, als sie sich daran erinnerte, wie die Schmuggler ihr am vergangenen Abend den Wein mit dem Betäubungsmittel gegeben hatten, der sie in einen Zustand vollkommener Hilflosigkeit versetzt hatte.
Rohan wartete. „Los, versuchen Sie ihn.“
Kate zögerte und versuchte, ihre Angst zu verbergen. Sie tat so, als atmete sie das Bouquet ein, um Zeit zu gewinnen. Konnte es sein, dass der Wein nach Laudanum roch?
Er zog eine Braue hoch. „Stimmt etwas nicht?“
Sie entsann sich, wie sie gezögert hatte, als sie an der Treppe zum Verlies gestanden hatte. Er hatte sie nicht betrogen, er hatte sie dort unten nicht eingesperrt. Es war ihm allein darum gegangen, dass ihr Gerechtigkeit widerfuhr. Sie musste feststellen, dass sie sich irrational verhielt.
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