Infernoclub 2 Mein verwegener Duke
hierher begleitet hatten. „Sie sind noch hier?“, fragte sie. Doch ehe Parker und Wilkins antworten konnten, kam ihr ein erstaunlicher Gedanke: Bin ich hier eine Gefangene? Denn warum sonst sollte der Duke bewaffnete Soldaten vor ihrer Tür postieren? Sie zog diese hinter sich ins Schloss, und neue Zweifel überfielen sie. Glaubte er, sie würde wieder versuchen wegzulaufen - oder hatte er nur entschieden, dass auch er ihr nicht traute?
Was immer der Grund sein mochte, es war kein gutes Zeichen. Aber Kate hatte längst begriffen, dass es keinen Sinn haben würde, die beiden Wachen deswegen zu befragen. Sie hatte beobachten können, dass seine Handlanger ohne Rohans Erlaubnis keinen Schritt taten. Sie würde ihre Fragen für den Duke aufheben müssen.
Die beiden Wachposten beobachteten aufmerksam jeden Schritt, den sie tat.
„Könnten die Herren mir vielleicht zeigen, in welcher Richtung das Speisezimmer liegt?“
Ihr höflicher Tonfall schien die Männer zu verwundern, nachdem sie am Morgen so heftig mit Selbstmord gedroht hatte. Gar nicht zu reden von ihrem betäubten Zustand am Abend zuvor.
Parker räusperte sich und versuchte, nicht auf ihre Brust zu starren. „Wir zeigen Ihnen den Weg, Miss. Hier entlang.“
Voller Misstrauen registrierte Kate, wie beide Soldaten ihren Posten neben der Tür verließen.
Sie führten sie den langen, dämmerigen Gang hinunter, vorbei am Gemach des Dukes, in das man sie in der vergangenen Nacht gebracht und einfach ihrem Schicksal überlassen hatte.
Hartherzige Kretins.
Voller Empörung bei dem Gedanken, dass sie genauso eine Gefangene war wie die Männer unten im Verlies, nur unter angenehmeren Bedingungen, schritt sie die Steintreppe hinunter, die Wachen zu beiden Seiten.
Die Abenddämmerung hatte die Treppe in ein mattes Licht getaucht. Bei dem Gedanken an die bevorstehende Begegnung mit dem Biest wurde Kate nervös. Sie nahm sich fest vor, ihre Karten nicht zu schnell auf den Tisch zu legen, zumindest nicht, bis sie herausgefunden hatte, was der Mann plante.
Am Fuß der Treppe wurden sie und die Wachen von Eldred erwartet. „Miss Madsen.“ Der Diener trat aus dem Schatten und begrüßte sie mit einer Verbeugung. „Seine Hoheit erwartet Sie im Speisesaal. Wenn Sie mir bitte folgen würden.“
Höflich neigte sie den Kopf. Danach entließ der Butler die Soldaten mit einem Kopfnicken und schritt voraus. Kate ging ihm nach, die Anspannung in ihrem Körper wurde immer größer.
Sie ließen die große Halle hinter sich, in der sich niemand aufhielt, danach betraten sie einen düsteren gotischen Gang. Zahlreiche Türen gingen von ihm ab, die meisten waren geschlossen. Vermutlich, um die Wärme, die die Feuerstellen in den Zimmern verbreiteten, nicht im zugigen Schloss verpuffen zu lassen.
Eldred eilte voraus in einen großen Raum mit rot gestrichenen Wänden, der sich als Speisesaal entpuppte. Nachdem er über die Schwelle getreten war, trat der Butler beiseite, um ihre Ankunft dem einzigen Menschen mitzuteilen, der sich im Speisezimmer aufhielt. Doch noch ehe er seine Stimme erhob, bemerkte Kate den beeindruckenden Mann, der vor dem Kamin saß.
Rohan starrte in die Flammen und trank einen Brandy. Die Art, wie er das Glas mit der Hand umfangen hielt, ließ sie unerwartet erschauern, so heftig war das Verlangen, das sie plötzlich erfüllte. Die fast zärtliche Berührung des Glases brachte die Erinnerung daran zurück, wie er in der vergangenen Nacht ihre Brüste berührt hatte.
Als er das Glas an die Lippen hob und langsam einen Schluck trank, musste Kate für einen Moment die Augen schließen. Gütiger Himmel .
Der Butler verkündete förmlich: „Hoheit, Miss Madsen.“ Kate öffnete die Lider, doch ihre Wangen brannten, als der Duke sich umdrehte.
Er lächelte ihr zu, und sie fühlte, wie ihre Knie weich wurden. Umgehend befahl sie ihren zittrigen Gliedern, sich in Bewegung zu setzen. Und auf jeden Fall musste sie die Liebkosungen vergessen, an die sie sich leider viel zu deutlich erinnerte.
Hoch erhobenen Hauptes schritt Kate durch das Speisezimmer, während der Duke sich elegant aus dem ledernen Ohrensessel erhob. Mit aller Kraft bemühte sie sich, ihr Unbehagen zu verbergen. Es wäre ihr äußerst peinlich, wenn er ahnte, welch lustvolle
Verwirrung sich ihrer bemächtigt hatte.
Und es war gefährlich, denn zweifellos würde er das als Einladung verstehen. Was es nicht war. Zumindest glaubte sie das ...
Sie schluckte schwer, als er auf sie zukam,
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