Infernoclub 3 Mein verlockender Earl
beide nach meiner Rückkehr vielleicht... “ Frustriert hielt er inne und senkte den Blick. „Doch es sollte nicht sein. Sie haben den guten alten Tom geheiratet, während ich weg war.“ Fragend sah sie ihm ins Gesicht, nicht sicher, ob sie ihm Glauben schenken konnte. „Dann ... dann habe ich Ihnen tatsächlich etwas bedeutet?“
„Wenn Sie das bezweifeln, weiß ich nicht, wer von uns beiden der größere Dummkopf ist.“
„Doch Sie waren so lange fort!“
„Himmel, ein ganzes Jahr“, spottete er sanft.
„Sie haben mir nicht einmal geschrieben!“
Jordan verengte die Augen und warf ihr einen vernichtenden Blick zu. „Ich war ein wenig beschäftigt.“
Vor Empörung blieb Mara der Mund offen stehen. „Beschäftigt?“ Hatte der Mann überhaupt eine Ahnung, wie oft sie sich seinetwegen in den Schlaf geweint hatte? „Zu beschäftigt, mir eine einzige, winzige Zeile zu senden und mich wissen zu lassen, ob ich mir Hoffnungen machen durfte oder nicht? Wie, um alles in der Welt, haben Sie mir das nur antun können?“
Sprachlos öffnete Jordan den Mund und schloss ihn gleich darauf wieder.
Zitternd schüttelte Mara den Kopf. „Nein, ich glaube Ihnen nicht. Sie hatten nie die Absicht, zu mir zurückzukehren. Das kann nicht wahr sein.“
„Ich fürchte doch.“
„Sie haben mich vergessen, daher haben Sie nicht geschrieben! Ich habe Ihnen nichts bedeutet.“
„Wenn es Ihnen damit besser geht, können Sie das gerne glauben.“
„Wie sollte es mir denn dadurch besser gehen?“, rief sie, am ganzen Körper bebend.
„Die Wahrheit ist sehr viel schlimmer“, lautete Jordans düstere Antwort. „Die Zeit ist verloren - und wofür? Für nichts und wieder nichts.“
Mit einem Kloß im Hals starrte Mara ihn an.
Dann drehte sie sich von Jordan weg und blinzelte die Tränen fort, bevor sie sprechen konnte. „Nun gut, warum sind Sie denn dann niemals zurückgekommen? Aus Ärger darüber, dass ich Tom geheiratet habe?“
„Ich bin zurückgekehrt, Mara, doch ich konnte nicht zu Ihnen zurückkehren. Im Gegensatz zur restlichen Gesellschaft bandele ich nämlich nicht mit den Ehefrauen anderer Männer an.“ Erneut entrüstet über Jordans frostige Unverschämtheit, kniff Mara wütend ihre Augen zusammen. „Sie nehmen also an, dass ich zu solchen Spielchen bereit gewesen wäre!“
„Nehmen Sie es mir nicht übel, meine Liebe, doch ich habe Sie niemals für einen Ausbund an Tugend gehalten. Außerdem“, sein Blick war sengend heiß, „ist das alles inzwischen gänzlich unbedeutend.“
„Ja, natürlich, Sie haben recht. Es gehört der Vergangenheit an“, stimmte sie ihm zu. „Und das wird auch so bleiben.“ Jordan senkte den Blick und straffte die Schultern. „Da bin ich ganz Ihrer Meinung. Guten Tag, Lady Pierson. Ich werde Sie nicht wieder belästigen. Gratuliere zu Ihrem Sohn“, fügte er noch hinzu, konnte sich jedoch eine weitere gehässige Spitze nicht verkneifen. „Und versuchen Sie wenigstens, ihn nicht zu einem eitlen, selbstsüchtigen Intriganten zu erziehen, wie seine Mutter einer ist! “ „Wie können Sie es wagen!“ Wütend lief Mara ihm hinterher. „Was wollen Sie gegen mich unternehmen? Mir die Armee Ihres Geliebten auf den Hals hetzen?“, feuerte er zurück.
Die Armee meines ... Geliebten?
Plötzlich begriff Mara.
Die Gerüchte!
Deswegen benimmt er sich so fürchterlich!
„Sie denken, dass der Prinz und ich ...“
„Ersparen Sie mir die Einzelheiten, bitte!“ Abwehrend hob Jordan die Hand. „Ich habe neulich Abend genug gehört, glauben Sie mir. Um ehrlich zu sein, ist es mir egal, was Sie mit wem tun. Ich will nur nicht, dass man Sie verletzt.“
„Ach, wirklich?“ Verärgert verschränkte Mara die Arme vor der Brust und starrte Jordan an.
„Sehen Sie sich vor, Mara“, sagte er mit derselben Arroganz, die er schon als junger Mann besessen hatte. Scheinbar glaubte Jordan immer noch, überragende Menschenkenntnis zu besitzen. „Ich habe genug Zeit an den verschiedensten Höfen verbracht, um zu wissen, wie schnell man dort zwischen die Fronten geraten kann. Seien Sie vorsichtig, dass Sie nicht unwissentlich zum Spielball anderer Leute werden.“
Ungläubig schüttelte Mara den Kopf. Er muss mich für wahrhaft dumm halten. Nun, wenn er tatsächlich nur das Schlechteste von ihr dachte und sie gar für die Mätresse des Regenten hielt, würde sie ihn gern in diesem Glauben lassen. Der Teufel möge ihn holen! „Vielen Dank für Ihren weisen Rat, Lord
Weitere Kostenlose Bücher