Infernoclub 3 Mein verlockender Earl
darf.“
Virgil stieg in die Kutsche und untersuchte Drake.
„Armer Kerl“, flüsterte der Highlander rau. „Bringen wir ihn zurück zu Dante House.“
„Wenn Sie mich entbehren können, Sir. Es gibt etwas, um das ich mich kümmern muss, jetzt, da die Mission erfolgreich war.“ „Worum geht es?“
Ernst schüttelte Jordan den Kopf. Da er ein erfahrener Agent war und Virgil ihm vertraute, bekam der Earl die Zustimmung seines Meisters.
„Also schön. Sie haben gute Arbeit geleistet, und es ist unwahrscheinlich, dass wir mehr erfahren, bis Drake aufwacht.“ Traurig blickte er den Agenten an. „Wir treffen uns morgen früh, und Sie werden dann neue Befehle erhalten.“
„Jawohl, Sir.“
Neugierig hob Max eine Augenbraue, doch Jordan verzog nur kurz den Mund, während er den schweren Mantel und die Maske abnahm und sie in die Kutsche warf.
Er war komplett in Schwarz gekleidet und bis an die Zähne bewaffnet.
Mit einem kurzen Nicken schloss er von außen die Tür und schaute der davonfahrenden Kutsche nach. Als das Gefährt außer Sichtweite war, warf Jordan einen kurzen Blick nach Osten, in Richtung Innenstadt.
Zeit, den Herausgebern der Zeitungen einen kleinen Besuch abzustatten.
Am nächsten Morgen saß Mara wie auf glühenden Kohlen, als ihr Butler Reese die Morgenausgabe der Londoner Times durchsah.
Unter keinen Umständen hätte Mara es vermocht, die Zeitung selbst durchzuschauen.
Während Thomas sein hölzernes Spielpferd hinter sich herzog, beobachtete seine Mutter ihren Butler nervös dabei, wie er die Times las.
Die Brille auf der spitzen Nase, stand Reese am Fenster und studierte die Seiten eingehend im goldenen Licht der Morgensonne.
„Es gibt einen Artikel über den Aufstand, Mylady“, verkündete er schließlich, „doch weder Sie noch Lord Falconridge werden darin erwähnt.“
„Wirklich? Sind Sie sicher? Hier, schauen Sie hier hinein.“ Sie reichte ihm die Post - ein Blatt, das für seine Klatschseite über die feine Gesellschaft bekannt war.
Dies war eine einmalige Gelegenheit für die gemeinen Journalisten, der ganzen Welt mitzuteilen, dass ihre Kutsche angegriffen worden war, weil die Menge geglaubt hatte, Mara sei die Mätresse des Regenten. Und wenn die Lüge erst einmal verbreitet war, lagen weitere Übergriffe auf sie durchaus im Bereich des Möglichen. Wer wusste das schon? Schließlich war der Prinzregent nicht sehr beliebt beim Volk.
Und wer konnte Vorhersagen, welchen Schaden Maras Ruf in der Gesellschaft nehmen würde?
Wie ihre Mutter darauf reagieren würde, wollte Mara sich erst gar nicht vorstellen.
Mit klopfendem Herzen wartete sie darauf, dass Reese mit der Post fertig war.
„Auch hier kann ich nichts finden“, bestätigte der Butler einige Augenblicke später. „Über die Versammlung wird berichtet, doch der Angriff auf Ihre Kutsche wird nicht erwähnt. Kein Wort über seine Lordschaft oder Sie, Madam. Es ist nur von der Ankunft der Dragoner die Rede.“
„Das ist ein Wunder.“ Hörbar Mara atmete auf.
„Scheinbar ja, Mylady“, antwortete Reese, faltete die Zeitung sorgfältig zusammen und legte sie vor Mara ab. „Vielleicht hat ein gewisser einflussreicher Freund die Herausgeber überzeugt, Ihren Namen aus dem Spiel zu lassen“, schlug er mit einem vielsagenden Blick vor.
Doch Mara schüttelte verwirrt den Kopf. Dem Prinzregenten war es noch nie gelungen, Einfluss auf die Zeitungen auszuüben. Warum sollten die Schreiber also zögern, Maras Ruf zu schädigen? Besonders da eine Prise brisanten Klatsches den Verkauf in die Höhe trieb.
Entweder war der Zwischenfall unbemerkt geblieben, oder etwas viel Rätselhafteres ging hier vor sich. Jordan war ziemlich sicher gewesen, dass nichts in den Zeitungen stehen würde. Konnte er etwas damit zu tun haben, oder hatte er schlicht recht, wie immer?
Reese nahm seine Brille ab. „Es gibt noch eine andere Möglichkeit, Madam.“ Besorgt blickte Mara ihn an.
Vorsichtig ergänzte er: „Vielleicht sparen sie die Geschichte für die Abendausgabe auf.“
„Oh.“ Mara zuckte zusammen. „Sie mögen recht haben.“
Es würde ein sehr langer Tag werden.
Sobald Jordan ein wenig später an diesem Morgen Dante House betrat, hörte er Geschrei aus dem oberen Teil des Gebäudes. Dann einen dumpfen Knall, als ob man ein großes Möbelstück umkippte, gefolgt von zersplitterndem Glas.
„Lassen Sie mich los!“
„Aha.“ Drake ist wach. Rasch lief Jordan die kunstvoll verzierte Holztreppe hinauf, um zu
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