Infernoclub 3 Mein verlockender Earl
dem sie gar nicht gemerkt hatte, dass es über die Jahre verschwunden war. Die echte Mara. Stärken und Schwächen, Vorlieben, Launen, alles. Es war, als habe sie die meiste Zeit ihres Lebens nur um den Mut gekämpft, endlich sie selbst zu sein. Ungeachtet dessen, wer ihr Verhalten missbilligte.
Langsam griff Mara nach Jordans Hand.
Überrascht blickte er sie an, und sie starrte nüchtern zurück.
„Ist alles in Ordnung?“, fragte er leise und runzelte besorgt die Stirn.
Sie nickte nur stumm, zu aufgewühlt, um etwas anderes als Taten sprechen zu lassen.
Neugierig betrachtete Jordan sie, stellte aber keine weiteren Fragen. Nicht vor Thomas. Sanft umschlossen seine Finger die ihren.
Mara biss sich bei dieser sinnlichen Berührung auf die Unterlippe, und Jordan erkannte, wie sehr sie ihn begehrte. Vielleicht spürte er auch den rasenden Puls an ihrem Handgelenk.
Sofort wurde Jordan ernst, und als er Mara erneut anblickte, loderte auch in seinen blauen Augen die Leidenschaft. Seine Reaktion auf sie war so offensichtlich, dass Mara der Atem stockte und Jordan ihre Hand noch fester umfangen hielt.
Derweil blickte Mrs Busby höflich aus dem Fenster oder beschäftigte sich mit Maras Sohn.
Als die Kutsche endlich zum Stehen kam, rief sie: „Nun aber rasch, Master Thomas.“ Die letzten Minuten der Reise hatten sich fast unerträglich in die Länge gezogen, bevor das Gespann im Hinterhof von Maras Stadthaus in der Great Cumberland Street ankam.
Flink nahm Mrs Busby den Jungen auf den Arm und stieg aus. Ganz als ob sie und Thomas nicht schnell genug entkommen könnten.
Mara errötete, als sie spürte, wie Jordan sie zurückhielt. Denk nicht einmal daran, auszusteigen , schien er sagen zu wollen.
Was Mara auch gar nicht beabsichtigte. „Wir, ähm, kommen gleich nach“, teilte sie der Kinderfrau mit.
„Ja, Madam. Auf, mein lieber Junge.“
Ohne auf den Diener zu warten, lehnte Mara sich aus der Kutsche hinaus und schloss die Tür mit einem Knall.
Sofort zog Jordan sie mit glühendem Blick zu sich heran. „Komm her“, flüsterte er.
Mara gehorchte, schlang die Arme um ihn, und dann küsste er sie mit einer heftigen Leidenschaft, die Finger in ihrem Haar verwoben. Wieder und wieder küsste er sie, als könne er nicht genug von ihr bekommen. Mara bebte vor Verlangen.
Von Jordan zu kosten erweckte all ihre Sinne. Mit seinen Fingerspitzen strich er sanft über ihr Gesicht, und sein hingebungsvoller Kuss erregte sie mehr und mehr.
An der Art, wie Jordan sie berührte, spürte Mara, was sie diesem Mann bedeutete.
Die Kutsche stand bereits auf ihrem Platz, und die Liebenden konnten hören, wie die Stallhelfer die Pferde abzäumten und die Tiere anschließend in den Stall führten. Zweifellos grinsten die Burschen von einem Ohr zum anderen, und der Klatsch der Bediensteten würde sich noch am gleichen Tag in der ganzen Nachbarschaft verbreiten.
Doch Mara und Jordan kümmerte all das nicht. Als er mit den Fingerspitzen über ihre Wange, den Hals und ihren Ausschnitt strich, bis er ihre Brust sanft umfasst hielt, wurde es offensichtlich, dass er zu allem bereit war.
Unentschlossen unterbrach sie den Kuss, sodass er sie erstaunt ansah. „Ist alles in Ordnung?“
„Ja, natürlich - ich frage mich bloß, ob wir hineingehen sollten.“
Mit lusterfülltem Blick sah er sie an. In dein Bett?
So schnell klopfte ihr Herz, dass Mara schlucken musste, und ihre Wangen wurden tiefrot. Nervös blickte sie auf die geschlossenen Vorhänge des Kutschfensters. „Vielleicht besser nicht. In diesem Zustand kann ich Mrs Busby unmöglich gegenübertreten.“
„Das tut mir wirklich leid.“ Jordans freches Grinsen war so charmant, dass Mara ihn gleich noch einmal küssen musste, was ihm ein amüsiertes Stöhnen entlockte.
„Scheinbar habe ich etwas richtig gemacht“, flüsterte er, als er wieder Luft holen konnte.
Schwer atmend hielt sie sanft das Revers seines Mantels fest. „Du machst alles richtig, Jordan. Das ist deine unerträglichste Eigenschaft.“
„Wie bitte?“
„Du bist praktisch perfekt! Wie kann eine Frau einem Mann wie dir widerstehen?“
„Ich bin nicht perfekt, Mara. Du bist es.“
„Siehst du?“ Sie lachte, und ihr war schwindelig vor Erregung. „Du hast meine Worte gerade bestätigt.“
„Du bist wunderbar. Das ist alles, was ich weiß. Du und ich -davon habe ich so lange geträumt.“
„Oh Jordan, ich doch auch.“ Selig schloss sie die Augen und lehnte ihre Stirn an die seine. In einem
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