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Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)

Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)

Titel: Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Wölk
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du musst dich umziehen, wir haben heute Abend noch eine Verabredung.« Sie nickte ihm dankbar zu.
»Oh, ich will nicht stören«, verlegen trat Philippe von einem Bein auf das andere, »ich wollte nur kurz Hallo sagen. Ich habe Sara ja versprochen, dass wir uns irgendwann einmal wiedersehen.« Er wandte sich zum Gehen.
»Warte, Philippe, ich begleite dich hinaus.«
Sara brachte ihn zur Tür und zog sie hinter sich ins Schloss. »Du kannst gerne noch etwas bleiben, wenn du willst!«
»Warum sollte ich das wollen? Du hast mich in Paris angelogen«, Philippes Worte waren nur ein Flüstern, »weshalb hast du mir nicht direkt die Wahrheit gesagt?« Er schaute ihr vorwurfsvoll in die Augen.
»Ich habe nicht gelogen. Ich habe dir beteuert, dass es keinen Sinn hat. Warum hast du‘s mir nicht geglaubt, Philippe?«
»Ich dachte nicht, dass du einen Freund hast, doch in Wirklichkeit bist du mit diesem Dr. McArthur liiert, du musst ja tierisch über mich gelacht haben, stimmt‘s!«
»Nein, Philippe, so ist das nicht. Wo willst du denn jetzt hin? Hast du eine Unterkunft für die Nacht?« Sie versuchte, nach seinem Arm zu greifen, aber er ließ es nicht zu.
»Lass mich gehen, ich komme schon allein zurecht. Ich brauche eure Almosen nicht.«
»Philippe, ich habe dich nicht belogen, sondern dir von Anfang an die Wahrheit gesagt.« Doch er hörte ihr gar nicht mehr zu.
»Das wird dir noch leidtun!«, flüsterte er und rannte die Treppe hinunter. Ein weiteres Versprechen von Philippe, und Sara wusste, dass es keine leere Drohung war.
 
    Sie fand Channing in seinem Zimmer vor. Ohne zu klopfen, trat sie ein und ging zu ihm ans Fenster, wo er beobachtete, wie Philippe die Straße hinunter ging. »Danke, dass du mir geholfen hast.«
    »Er riecht nach Ärger!«
»Ja«, Sara nickte, »ich bin ihm in Paris vor der Notre-Dame begegnet. Er hat dann ein Porträt von mir gemalt, in einem Bistro. Dann brachte er es mir vorbei. Er hat mich in deiner Wohnung ausfindig gemacht, obwohl ich ihm deine Adresse gar nicht gegeben hatte. Genau so, wie er mich hier aufgespürt hat. Es war nichts zwischen uns, falls du das vermutest.«
Channing drehte sich um und setzte sich mit ausgestreckten Beinen an das Kopfende seines Bettes.
»Das denke ich nicht … meine Wohnung in Paris … ich habe keine Erinnerung daran. Wie sieht sie aus?«
»Wunderschön. Voll mit Bildern berühmter Maler. Es ist eine kleine Wohnung, Küche mit Wohn- und Esszimmer, ein Schlafzimmer mit Bad. Alles sehr hell, mit großen Fenstern, die auf die Rue de Rivoli hinausgehen. Sie liegt in der Nähe des Louvre.«
»Warum habe ich in Paris eine Wohnung?«
Sara wandte sich vom Fenster ab, setzte sich zu Channing auf das Bett, jedoch an das gegenüberliegende Fußende.
»Du hast alle Erinnerungen verloren?«
Er nickte stumm.
»In einer E-Mail hast du mir geschrieben, dass du als Historiker in einem Museum arbeitest und dich hier in Seattle nach Ausstellungsstücken umsehen wolltest. In deiner Wohnung hängen zwei Diplome, für Anglistik und Kunstgeschichte. Ich weiß nicht, wo du gearbeitet hast, vielleicht im Louvre, weil du in der Nähe wohnst. Wenn du möchtest, fliegen wir nach Paris, und du kannst sie dir ansehen.«
»Ich bin mir nicht sicher, ob ich das alles überhaupt noch wissen will. Im Moment weiß ich gar nicht, was ich tun soll, ich weiß nicht einmal mehr, wohin ich gehöre.«
»Du gehörst jetzt zu uns, hier ist dein Zuhause. Wir brauchen dich, jemanden, der sich in Geschichte gut auskennt. Du wirst uns führen.«
Channings Mund verzog sich zu einem gequälten Lächeln.
»Nun, als Kämpfer bin ich ja wohl eher eine Niete.«
»Ein großer Anführer muss nicht immer auch ein guter Krieger sein.«
»Ich glaube nicht, dass ich euch führen kann. Ich werde für euch nicht von großem Nutzen sein.«
Sara rückte näher an ihn heran. »Aber du darfst uns nicht mehr verlassen, du bist dazu bestimmt, uns zu führen, und du gehörst zu mir.«
Channing blickte auf und schaute in ihre Augen, die seinem Blick standhielten. »Sagt wer? Du?«
Sara hob ihr Kinn und nickte. »Ja, so steht es geschrieben, und bisher ist alles eingetroffen, was in dem Diarium geschrieben wurde. Du kannst dich noch so sehr dagegen sträuben, es wird keinen Sinn haben.«
Channing schüttelte den Kopf. »Und was ist, wenn ich das alles hier gar nicht möchte? Ich nicht bleiben kann oder dich nicht will?«
Bei diesen Worten blitzten Saras Augen gefährlich auf, und sie bewegte sich

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