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Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)

Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)

Titel: Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Wölk
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dramatisch, ein Vampir zu sein, es hat manchmal auch seine Vorteile.«
Ewa schüttelte den Kopf.
»Willst du mir nicht sagen, was los ist? Ich heiße Sunny, soll ich jemanden holen?«
Wieder schüttelte Ewa den Kopf und wischte sich über die Augen.
»Nein danke, Sunny, ich heiße übrigens Ewa. Ich kann im Moment niemanden sehen.«
»Warum weinst du denn?«
»Es ist wegen meiner Losung!«
»Die haben doch alle Krieger des Glaubens, auch ich habe eine.«
Ewa nickte. »Ja, ich weiß. Aber ich habe die falsche.«
»Wie kann man eine falsche Losung haben?« Sunny verstand nicht ganz den Sinn dessen, was Ewa unter Tränen sagte.
»Shia war sich so sicher, dass ich sein Glaubensgelöbnis bin, doch ich trage nicht seine Losung, es ist eine andere, und das heißt, dass ich nicht für ihn vorbestimmt bin.« Ihre Stimme erstarb bei dem letzten Satz.
Sunny nickte. »Ich kann dich gut verstehen. Ich stecke im Grunde in der gleichen Lage, auch ich trage eine Losung, die ich nicht will.«
Ewa hob ihren Blick.
»Wessen Losung trägst du?«
Sunny verzog leicht den Mund. »Es ist Maroush. Unglaublich, oder? Ich kenne ihn nicht einmal und soll nun seine Frau sein. Das ist echt ein Witz.«
Ewa strich ihr leicht über den Arm. »Oh Sunny, Maroush ist ein ganz besonderer Mann, glaube mir. Du kannst dich glücklich schätzen, du weißt es nur noch nicht.«
Zweifelnd schaute Sunny ihr ins Gesicht. »Ich werde nicht lange genug hier sein, um das herauszufinden. Ich muss gehen. Das ist nichts für mich, ich lebe lieber allein.«
Ewa griff nach ihrer Hand. »Nein, Sunny. Du bist auch eine Kriegerin, du darfst nicht fortgehen. Bleib bei uns, und finde heraus, welches Leben dir vorbestimmt ist. Es muss einen Grund geben, warum du Aragón geholfen hast. Wirf das hier nicht alles weg. Gehen kannst du immer noch.«
Einen Moment dachte Sunny über Ewas Worte nach, dann meinte sie: »Du bist blass und braucht etwas zu trinken, ich werde dir jemanden schicken.« Sie stand auf und wandte sich zur Tür. Dort wartete Shia und starrte sprachlos in Ewas Gesicht.
 
    Sunny stand im Gästezimmer am Fenster und schaute in den hellen Tag hinaus. Sie konnte es immer noch nicht fassen, dass sie nach all den Jahren der Sonne entgegenblickte. Sie hatte die ganze Zeit im Dunklen gelebt, weil sie es nicht besser wusste, doch jetzt, da sie erfahren hatte, eine Kriegerin des Glaubens zu sein, musste sie das Sonnenlicht nicht meiden. Ein Geräusch an der Tür ließ sie herumfahren, und sie erblickte Maroush im Türrahmen.
»Ich bin sofort weg. Danke, dass ihr mich mitgenommen habt, ich werde euch nicht weiter zur Last fallen.«
Maroush machte eine einladende Handbewegung. »Du musst nicht gehen, du darfst gerne bei uns bleiben, wir halten dich auch nicht gefangen. Wenn du aber fort möchtest, will ich dir vorher noch etwas zeigen. Komm mit mir.« Er drehte sich ohne ein weiteres Wort um und ging davon aus, dass Sunny ihm folgte. Als er den Weg zu den Klippen hinaufschritt, spürte er ihre Gegenwart, als wäre sie ein Teil von ihm. Er wollte diese Gefühle nicht, sie waren jedoch tief in ihm verwurzelt.
Er hatte Sunnys Zögern gespürt, als sie ins Freie getreten war, so als müsste sie prüfen, ob die Sonnenstrahlen ihr wirklich nichts anhaben konnten. Maroush setzte sich auf einen der großen Steine und schaute wie so oft dem Horizont entgegen. Die Sonne stand hoch am Himmel, auch wenn einige Wolken sie verdeckten. Es war in den letzten Tagen etwas wärmer geworden, und eine leichte Brise wehte über das Meer, die den Frühling langsam, aber unaufhörlich ankündigte.
»Wo willst du jetzt hin?« Seine Stimme klang sanft und ruhig, ein wenig Neugierde war zu erkennen. Als sie nicht antwortete, blickte er zu ihr hinüber.
Sunny hob die Schultern. »Ich weiß noch nicht genau, nur weg von hier. Weg von Castaway und all seinen Jägern. Es ist neu für mich, das Tageslicht zu nutzen, es tun sich ganz neue Perspektiven für mich auf.«
»Und was spricht gegen eine Zukunft hier bei uns? Als Kriegerin des Glaubens? Du bist stark, unabhängig, klug und mutig, das sind Eigenschaften, die einen Krieger auszeichnen. Warum willst du es nicht mal versuchen?«
»Um irgendwann deine Gefährtin zu sein?« Man hörte in ihrer Stimme, dass das keinesfalls das war, was sie wollte.
»Dass wir als Glaubensgelöbnis zusammengehören, ist für mich genauso neu wie für dich. Ich habe nicht damit gerechnet, schon sobald darauf zu stoßen. Ich werde nichts

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