Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)
überstürzen, ich würde dich nie bedrängen. Das ist etwas, was wir beide zusammen entscheiden könnten. Du wärst vor mir in Sicherheit, ich verlange nichts von dir, was du nicht zu geben bereit bist. Gleichzeitig würde ich dich beschützen, so, wie ich jedem anderen Krieger zur Seite stehe. Also, was hältst du von meinem Angebot?«
»Warum willst du unbedingt, dass ich bei euch bleibe?«
Maroush überlegte einen kurzen Moment. »Nun, ich glaube, dass das Schicksal dich nicht ohne Grund zu uns geführt hat, und ich bin neugierig, welches Kismet wir teilen werden.«
Shia schaute auf die Losung, die Ewa auf ihrer Hüfte bis hinab zu ihrem linken Oberschenkel trug. Der schiere Unglaube stach aus seinem Blick, und er schüttelte den Kopf. Nein, das konnte einfach nicht möglich sein. Hier lief etwas vollkommen falsch. Er schloss für einen Moment die Augen und schien die Situation zu überdenken.
»Shia, ich weiß, es ist nicht deine Losung, aber was hat meine zu bedeuten?«
Er strich ihr liebevoll durch das Haar. » Fortes fortuna adiurat – Den Mutigen hilft das Glück . Nein, es ist wahrlich nicht meine Losung, aber ändert das etwas zwischen uns? Mir ist niemand bekannt, der diesen Leitspruch trägt. Ich bin mir meiner Gefühle sicher, und ich täusche mich in keinster Weise, dass ich dich liebe.«
Ewas Blick war betrübt. »Irgendwo gibt es zwei Vampire, die unsere Losungen tragen, das können wir nicht verleugnen.«
Shia legte die Arme um ihre Schultern. »Aber unsere Liebe kann ich auch nicht leugnen, und sie wird stärker sein. Vertraue mir, Ewa! Willst du das Glaubensgelöbnis mit mir eingehen?«
Ewa blickte in seine Augen. »Du weißt es, wie könnte ich dich nicht begehren, wie kann ich dich nicht wollen?«
Ein Lächeln glitt über Shias Gesicht. »Dann trink von mir, und wir werden für immer zusammengehören, weil es unsere Liebe besiegelt …«
Channing studierte in Ruhe die alten Pergamente. Sie waren in erstaunlich gutem Zustand und ausschließlich in lateinischer Sprache verfasst.
Er fuhr voller Ehrfurcht mit den Fingern über das Relikt längst vergangener Tage und ließ die Worte auf sich wirken.
»Es steht eine Menge wirres Zeug darauf. Ich kann einfach keinen roten Faden finden. Das eine scheint mit dem anderen nicht viel zu tun zu haben, aber trotzdem muss etwas dahinterstecken, ich weiß nur nicht, was!« Shia raufte sich verzweifelt die Haare.
»Wer hat dir die Pergamente gegeben?« Channing hing tief mit seinem Kopf über den Seiten.
»Sein Name war Alban Heffyn, und er war der Wächter des Buches. Er starb bei dem großen Brand hier in Seattle im Jahr 1889.« Shias Blick schweifte in die Ferne, als sähe er alles noch einmal vor sich.
»Die Vampire waren entdeckt worden. Sie hatten sich in den Kellern der Holzhäuser im Business District versteckt und lebten dort immer im Verborgenen. Bis zu dem 6. Juni 1889, wo angeblich ein Feuer ausbrach. Aber in Wirklichkeit wurde der Brand gelegt, um die Vampire auszuräuchern. Ich hatte das Pech, Alban Heffyn über den Weg zu laufen, der schwer verletzt entkommen war«, berichtete Shia mit leiser Stimme, und die Krieger hörten gebannt zu, unterbrachen ihn nicht mit Fragen, sondern lauschten seinen Worten, »er nahm mein Blut in der Hoffnung, es würde ihm helfen, aber er erkannte, dass er zu schwer verletzt war. Er wandelte mich, vermutlich in dem Glauben, dass ich als Vampir das geheime Buch beschützen würde. Er drückte mir die drei Pergamente in die Hände, bevor er starb. Seitdem halte ich sie unter Verschluss und versuche das Geheimnis zu lüften, wo er das Diarium versteckt hat.«
Channing fuhr sich nachdenklich übers Kinn. »Hm, Alban Heffyn, eigentümlicher Name. Bist du sicher, dass er sich so genannt hat?«
»Es war der Name, den er mir nannte.«
»Hat er vielleicht gemeint, dass es ein Pseudonym ist?«
Shia hob unsicher die Schultern. »Ich weiß es nicht genau, warum fragst du?«
»Weil Alban Heffyn in der keltischen Mystik der Begriff für den Tag der Sommersonnenwende ist!«
Sara beugte sich über das erste Pergament und begann, laut zu lesen.
» Du benötigst die Hälfte von einem Hundertstel. Von welchem Hundertstel?«
»Das ist doch egal«, sagte Sunny, die wohl schon einige Zeit unbeobachtet in der Tür stand, »wichtig ist die Hälfte von Hundert.«
Sie trat näher in den Raum, und Sara nickte. »Ja, Sunny, du hast recht!«
Phoebe schnappte sich einen Stift und Papier.
»Gut, was ist die
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