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Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)

Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)

Titel: Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Wölk
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Kriegers und wollte auch nichts anderes sein. Doch diese weiche Frau, die er jetzt in den Händen hielt, die dank seines Blutes zu neuem Leben erwachte, brachte ein Verlangen in seinen Körper, dem er nicht gewachsen war.
»Hey, lass mir auch noch was.« Er lachte leise. Vorsichtig machte er sich von Phoebe frei. »Hast du genug getrunken?«
Sie nickte leicht mit dem Kopf. »Danke, das reicht. Es geht mir schon wieder besser.«
Er schaute in ihr Gesicht und sah, dass an ihrer Unterlippe ein kleiner Bluttropfen hing. Zu verlockend blickte ihn diese Träne an und lockte ihn schelmisch in die Falle. Sein Blick konzentrierte sich nur auf diesen einzelnen Tropfen, sein Ich reduzierte sich nur noch auf seine Gefühle. Er beugte sich vor und nahm ihn mit seiner Zunge auf. Leicht fuhr er mit seinen Zähnen über ihre Lippen, und seine scharfen Reißzähne schürften ihre Unterlippe auf.
Der Geschmack ihres Blutes war zu viel für Ruben. Er wollte sich von Phoebe lösen, doch dieses süße Aroma nach verbotener Schokolade ließ ihn erschaudern und sie wieder fester in seine Arme ziehen. Mit jedem kleinen Schluck, den er aus ihrer Lippe zog, entfernte er sich von dem Hier und Jetzt.
Im ersten Moment war Phoebe erschrocken über den leichten Schmerz auf ihrer Lippe, aber als sie spürte, wie sich Ruben an ihren Körper drängte, war sie nicht mehr in der Lage, sich zu wehren. Er strotzte nur so vor Männlichkeit und Potenz. Seine aggressiven Küsse ließen die für sie verloren gegangene Welt vergessen, die da draußen in Asche lag. Seine Kraft vermittelte ihr das Gefühl von Geborgenheit, und sie überließ sich ganz seinen Bewegungen. Daher dauerte es auch einen Moment, bis sie wahrnahm, dass er sich von ihren Lippen gelöst hatte und sich jetzt entgeistert durch sein dunkelbraunes Haar strich.
Abrupt stand er von dem Bett auf und zog schnell sein Shirt wieder über den Körper, als könnte er so ein Schutzschild um sich errichten.
»Verdammter Mist, das wollte ich nicht. Es tut mir leid, das war keine gute Idee.« Er drehte sich um und verließ fluchtartig den Raum, als hätte er in ein Wespennest gestochen.
»Da hast du recht, das war überhaupt keine gute Idee«, murmelte Phoebe leise und fuhr sich andächtig mit dem Finger über ihre geschwollenen Lippen.
Sunny wanderte ziellos durch das Haus. Sie wusste nicht so recht, wohin sie sich wenden sollte. Niemand war ihr gefolgt, natürlich nicht, als hätte sich jemand je wirklich für sie interessiert. Es war auch besser so, sie hatte keineswegs vor, sich den Kriegern anzuschließen. Sie war eine Einzelgängerin, brauchte niemanden, kam allein sehr gut klar, selbst wenn sie im Moment noch nicht wusste, was sie als Nächstes tun sollte.
Zurück zu Castaway wollte sie auf keinen Fall, auch nicht in die Stadt, wo sie wohlmöglich wieder in seine Fänge geriet. Aber wohin sie gehen würde, wusste sie noch nicht.
Vielleicht zurück nach Hause, das sie vor über einhundert Jahren verlassen hatte. Damals war sie mit ihren Eltern per Schiff in das Gelobte Land gereist. 1849 war ihr Vater mit der ganzen Familie nach San Francisco aufgebrochen, um am großen Goldrausch teilzuhaben. Sie waren um die halbe Welt gesegelt, doch nichts davon war in Erfüllung gegangen. Ihr Vater hatte seine sichere Stelle als Schmied aufgegeben und war dem Lockruf des Goldes gefolgt, doch bereits an Bord des Schiffes, das sie von Deutschland nach San Francisco bringen sollte, waren ihre Eltern am Fieber gestorben. Sunny schlug sich einige Wochen alleine durch, bis sie von einem Vampir überfallen und gewandelt wurde.
Sie versuchte, diese dunklen Gedanken aus ihrem Kopf zu vertreiben. Ja, Deutschland wäre wirklich eine gute Alternative, dachte sie. Auf der Suche nach dem Zimmer, in dem sie ihre Sachen zurückgelassen hatte, kam sie an einer Tür vorbei, hinter der ein leises Weinen zu hören war. Ihrem ersten Impuls folgend, ging sie weiter, doch dann besann sie sich anders und klopfte an. Als niemand antwortete, öffnete sie die Tür und spähte in den Raum.
Es war eines der Zimmer, das unverkennbar einem der Krieger gehörte. Sie sah die blonde Frau in dem Bett liegen, die sie bereits in Castaways Haus gesehen hatte.
Da war sie jedoch noch ein Mensch gewesen, jetzt hatte sie unverkennbar den Geruch eines Vampirs angenommen. Sie trat näher an das Bett und schaute in ihre geröteten Augen.
»So schlimm?«, fragte Sunny und setzte sich auf die Bettkante, »weißt du, es ist gar nicht so

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