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Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)

Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)

Titel: Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Wölk
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andere Empfindung ganz langsam seinen Körper hinauf. Eine Gier, die er nur schwerlich unterdrücken konnte. Darauf war er nicht vorbereitet. Alles in ihm verlangte nach Sara. Er spürte ihren tiefen gleichmäßigen Zug und fühlte, wie das Blut seinen Körper verließ. Seine Fänge fuhren aus, und er spürte gleichermaßen die Sehnsucht, von Sara zu trinken. Channing beobachtete ihr Gesicht, während sie trank. Er sah, wie ihre langen schwarzen Wimpern einen Schatten auf ihre Wangen warfen, und der Drang, sie zu berühren, war unwiderstehlich. Er fuhr mit seiner freien Hand über ihr Haar und spielte mit einer Strähne. Sara schlug die silbrig glänzenden dunkelgrünen Augen auf und schaute ihn an. Nach einigen Minuten ließ sie von seinem Arm ab, blickte ihn aber immer noch an.
»Hast du genug getrunken?«
Sie nickte, war nicht in der Lage zu sprechen. Ein kleiner Tropfen seines Blutes blieb im Mundwinkel zurück, und Channing fuhr zart mit dem Daumen darüber, um ihn wegzuwischen. Er stieß einen tiefen Seufzer aus. »Das war eine unglaubliche Erfahrung für mich … wird das immer so sein?«
Sara nickte und sah zu ihm auf. »Es wird höchstens noch intensiver.« Channing konnte sich nicht vorstellen, einen massiveren Moment zu erleben.
»Jetzt, wo ich ebenfalls von dir getrunken habe, sind wir ein Glaubensgelöbnis eingegangen, ich weiß nicht, ob du dir dessen bewusst bist, Channing?«
Er sah ihr in die Augen und nickte. »Was bleibt mir denn anderes übrig, das ist mein Schicksal.«
Sie sah ihn überrascht an. »Aber du glaubst doch nicht an Bestimmung.«
Das leise Grollen breitete sich wieder in seiner Brust aus.
»Davon scheint sich das Schicksal aber nicht wirklich beeindrucken zu lassen.« Er schob Sara leicht von sich. »Wir sollten zu den anderen gehen, ich habe vorhin Shia im Flur getroffen. Er hat eine Freundin dabei.«
»Eine Frau?«
»Ja, sie ist ein Mensch.«
Channing lachte, als die Worte über seine Lippen kamen. »Na, dann komm, Vampir, schauen wir uns den Menschen einmal an.«
 
    Ewa schaute sich in Shias Zimmer um. Es war eindeutig männlich eingerichtet. An der Wand hing eine Vielzahl von kostbaren Schwertern und Dolchen. Auf dem Bett lag ein Samurai-Schwert mit einer blauen Klinge, sie nahm es in die Hand und betrachtete es genauer. »Es ist ein Blue Murasame mit einer besonders flachen Schneide, es wird über achttausend Mal gefaltet, daher auch diese Maserung und die blaue Farbe des Stahls«, erklärte Shia.
Ewa fuhr mit ihren Fingerspitzen über das kalte Metall und nickte. »Wirklich wunderschön.«
Während sich Shia umzog, sah Ewa sich weiter in seinem Zimmer um. Auf dem Schreibtisch nahm sie eine kostbare kleine Flasche in die Hand, das Glas war mit einem wunderschönen Muster, bestehend aus lauter kleinen Blüten, überzogen. Sie schnupperte daran und erwartete ein Parfum, doch der Duft war ein ganz anderer.
»Nelken?«, sie sah Shia fragend an.
Er lachte leise. »Ja, Nelkenöl. Damit werden die Schwerter behandelt, so schützen wir sie vor Rost. Was hast du erwartet?«
»Nun, vielleicht ein bisschen Shia?«
Er nahm Ewa das Schwert aus der Hand und steckte es in die Scheide aus schwarzem Karbon auf seinem Rücken, dann fuhr er mit seinem Daumen über ihre Lippen. »Hast du immer noch nicht genug von mir?«
Ohne eine Antwort abzuwarten, küsste er sie auf den Mund. »Komm, ich will dir meine Brüder vorstellen.«
 
    Channing betrat mit Sara den Besprechungsraum, in dem schon alle anderen Krieger warteten. Neugierige Blicke trafen sie, um sicherzugehen, dass es Sara auch wirklich gutging. Als Maroush Saras gesunde Hautfarbe sah, zeigte sich ein Lächeln in seinem Gesicht, er sagte aber nichts. Das überließ er lieber Jôrek. »Na, gut gegessen?«, fragte er Sara mit seinem leicht finnischen Akzent, die ihm daraufhin einen Klaps auf den Hinterkopf gab.
Maroush hatte die Straßenkarte, die den Grundriss von Seattle zeigte, an die Wand gehängt und stand mit Aragón und Ruben davor, um sich die Lage des Clubs genau anzusehen.
»Geographisch gesehen liegt das Empire sehr gut, der Haupteingang an der Straße, aber alle Notausgänge gehen auf den rückwärtigen Teil des Gebäudes hinaus«, berichtete Aragón.
»Es kann kein Zufall sein, dass so viele Kreaturen in der Gegend waren, als wir die drei Typen aufgemischt haben«, ergänzte Ruben, »ebenso sonderbar ist, dass der Club keine Türsteher hat.«
»Sie hatten Security!«
Shias tiefe Stimme unterbrach die

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