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Infinitas - Licht der Finsternis (German Edition)

Infinitas - Licht der Finsternis (German Edition)

Titel: Infinitas - Licht der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Wölk
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schon sehr lange nicht mehr gefühlt hatte.
     

    »Wodka.«
    »Einen Doppelten?«
    »Eine Flasche!«
    »Wow.« Der Barmann öffnete eine neue Flasche Wodka und stellte sie zusammen mit einem Glas vor Shia auf den Tresen. D ie Frau, die sich lasziv an der Poledance - Stange rekelte, würdigte er mit keine m Blick.
    Er schenkte sich das Glas randvoll ein und trank es in einem Zug aus. Aber d er Wodka brannte nicht in seiner Kehle und a uch das zweite Glas zeigte keine Wirkung. Er hatte gehofft, dass der Alkohol ihm seine Qualen nehmen würde , i hn irgendwie betäubte, doch der Schmerz hielt sich hartnäckig in seiner Brust.
    »Die Frau muss wohl etwas ganz Besonderes sein.« Der Barkeeper polierte den Tresen und schaute Shia neugierig an.
    »Sie war etwas ganz Besonderes . «
    »Oh, tut mir leid. Einen geliebten Menschen zu verlieren, ist immer tragisch.«
    »Ja, das ist es.« Shia nickte ihm zu und goss sich einen weiteren Schluck ein.
    Der Barkeeper beugte sich über den Tresen, um gegen die laute Musik anzusprechen. »Wenn Ihnen nach ein bisschen Ablenkung ist : Mel hat gleich Feierabend und ihr Zimmer ist in der ersten Etage. Für hundert Euro gebe ich Ihnen den Zimmerschlüssel.«
    Stumm blickte Shia zum Tabledance -Tisch hinüber und begutachtete die junge Frau, die sich mit nacktem Oberkörper und einem knappen Höschen langsam hin und her bewegte. Ihre Augen waren halb geschlossen und ihre Bewegungen passten nicht ganz zur Musik. Doch das interessierte Shia nicht.
    »Sie sind kein Franzose . Ich arbeite schon seit fünfzehn Jahren als Barkeeper, da bekommt man einen Blick für ausländische Gäste. Ich würde auf die Staaten tippen oder auf Kanada. Unsere Mel kommt ebenfalls aus Amerika und ist vor einem Jahr hier hängen geblieben.«
    Shia warf einen Blick durch den Raum. Es waren zu so früher Stunde nicht mehr viele Gäste in dem Nacht k lub übrig . D raußen ging bereits die Sonne auf.
    Trotz des Nebels, der vo n Trockeneis und dem Zigarettenqualm herrührte, erweckte etwas an der Frau Shias Aufmerksamkeit, w as ihn veranlasste , einen Fünfhunderteuroschein auf den Tresen zu legen, um seinen Wodka zu bezahlen und den Zimmerschlüssel in Empfang zu nehmen.
     
    Nur wenige Kilometer entfernt parkte Aragón den SUV in der Nähe der Notre Dame. Er warf Violett auf dem Beifahrersitz einen missmutigen Blick zu. Er wusste nicht, wie es geschehen konnte, dass er sich zu dieser Mission hatte überreden lassen. Über welche Kontakte Marten auch immer verfügen mochte, er hatte herausgefunden, dass James Thomson als Fremdenführer in der Kathedrale arbeitete und außerdem ein Landgut etwas außerhalb von Paris besaß.
    Als Violett ihren Sicherheitsgurt löste und die Tür öffnete, hielt Aragón sie zurück. Für einen Moment starrte er in die aufgehende Sonne. »Thomson ist kein Krieger, er muss also das Sonnenlicht meiden.«
    Nickend stimmte Violett ihm zu. »Genau . U nd deshalb hält er sich bereits in der Kirche auf. Er kommt, bevor die Sonne aufgeht, alles andere ergäbe keinen Sinn.«
    »Wir haben eine Abmachung.«
    Sie nickte erneut und legte ihre Hände in den Schoß. »Ja, das haben wir.« Es entstand eine kurze Pause, in der Violett sich sammelte und stoßweise atmete. »Vor einigen Jahrhunderten traf Marten auf Thomson in Edinburgh. Er lud ihn nach Wuthering Heights ein. Dort lernte ich ihn kennen und er war mir sofort unsympathisch. Doch je mehr ich ihm aus dem Weg ging, umso mehr war Thomson an mir interessiert. Er hielt um meine Hand an, doch ich lehnte ab. Anstelle sich damit zufriedenzugeben, eröffnete er die Jagd auf mich. Um es kurz zu machen, er hat mich entführt , gefoltert und versucht zu vergewaltigen. Ich konnte ihm entkommen. Seitdem sinne ich auf Rache. Ich glaube, Marten hat schon seit Längerem eine Spur, doch er hat sie vor mir geheim gehalten. Ich vermute , er wollte nicht, dass ich Thomson allein verfolge.«
    Aragón griff nach ihrer Hand. »Es tut mir leid, was dir geschehen ist. Du bist also der Meinung, das ist der Grund, warum Marten uns zusammen nach Frankreich geschickt hat?«
    Sie nickte stumm, um Verständnis flehend.
    »Deinen Zorn und deinen Wunsch nach Rache kann ich verstehen, aber Thomson scheint gefährlich zu sein. Ich bin der Erste, der bereit wäre, dir zu helfen, doch wir sollten besonnen vorgehen. Es hilft uns nicht, unüberlegt zu handeln.«
    »Du meinst, mein Anliegen hat nicht so viel Gewicht wie die Interessen der Vampire?«
    »Es sind die Interessen der

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