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Infinitas - Licht der Finsternis (German Edition)

Infinitas - Licht der Finsternis (German Edition)

Titel: Infinitas - Licht der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Wölk
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klaren Gedanken zu fassen – und das ausgerechnet jetzt, wo es so wichtig war, Sara aus der Gewalt von Philippe Orlandie zu befreien.
    »Ewa«, er strich die feinen Konturen ihres Gesichts nach, »es gibt nichts, war ich dir vergeben müsste. Wir haben die ganze Zeit gewusst, dass so etwas passieren wird.«
    Erneut drangen Tränen in ihre Augen. »Gabriel musste wegen mir sein Leben lassen und dort draußen gibt es eine Vampirin, die deine Losung trägt. Shia, ich werde es nicht überleben, dich noch einmal zu verlieren. Eher sterbe ich.«
    Als Ewa sich unter neuen Schmerzen zusammenkrümmte, nahm Shia sie behutsam in die Arme,
    »Was ist, mein Schatz?«
    »Ich weiß nicht, meine Haut brennt wie Feuer ... Ich halte es einfach nicht mehr aus.« Die Haut an ihrer Hüfte und den Lenden prickelte und gab Ewa das Gefühl, als würden tausend Nadeln auf sie einstechen. Schnell öffnete sie ihre Hose und sah, dass die Haut dort gerötet war. Exakt an den Stellen, wo auch ihr Tattoo verlief, ihre Losung, die das Schicksal für sie vorgesehen hatte und die sie mit ihrem Lebenspartner teilte.
    »Ewa, dein Tattoo! Es hat sich verändert!«, stieß Shia hervor.
    Sie sprang auf und ging hinüber in das Bad, wo hinter der Tür ein Ganzkörperspiegel angebracht war.
    »Oh mein Gott, Shia! Es ist Honoris causa! – Der Ehre wegen! Oh Shia, ich trage deine Losung ... wie ist das nur möglich?« Sie konnte den Blick von dem Spiegel gar nicht mehr abwenden. Sie drehte sich in alle Richtungen und rieb ihre Augen, um sicherzugehen, dass sie sich nicht täuschte.
    Shia trat hinter sie und umarmte sie. »Ich habe es sofort gespürt. Dein Duft stieg mir in die Nase und umnebelte mich, dass ich überhaupt nicht in der Lage war, etwas Sinnvolles zu denken.«
    Sie drehte sich um und küsste ihn innig auf den Mund. »Wie ist das nur möglich, ich kann es nicht begreifen«, flüsterte sie an seinem Mund zwischen zwei Küssen.
    »Das ist Schicksal, das kann man nicht erklären«, erwiderte Shia. Er war glücklich, dass es so gekommen war.

     
     
     
     
     
    Gabriels Schwert fand an der Wand seinen Platz, direkt neben dem von Jôrek, und die Vampire hofften, dass dies nicht zur Gewohnheit wurde und sie noch mehr Brüder in so kurzer Zeit verloren.
    Die Lagebesprechung fand am frühen Abend statt. Channing hatte von Saras Handy eine SMS erhalten, in der er aufgefordert wurde, das Diarium gegen Sara einzutauschen, genau wie die Krieger es vorhergesehen hatten. Aragón hatte Marten und Violett den anderen vorgestellt und Shia erzählte, dass er in einer Bar auf eine Kriegerin des Glaubens gestoßen war, die jetzt aus Sicherheitsgründen in einer der Zellen untergebracht war.
    »Wo befindet sich das Diarium?« Diese Frage galt Shia, der es vor Philippe gerettet hatte.
    »Ich habe es im Schließfach einer Pariser Bank deponiert.«
    »Dann haben wir ein Problem.« Channing griff sich an die Stirn. »Philippe plant die Übergabe heute um Mitternacht. Die Banken haben bereits geschlossen, wie kommen wir an das Schließfach?«
    »Wir alle wollen Sara so schnell wie möglich wieder hier haben, aber wäre es denkbar, dass Philippe den Schlüssel zum Diarium längst gefunden hat? Es könnte zu riskant sein, Sara gegen das Buch auszutauschen. Vielleicht müssen wir einen anderen Weg finden, um sie zu befreien.«
    Shia nickte. »Eine berechtigte Frage. Das Leben aller steht auf dem Spiel, sollten die Jäger der Dunkelheit in den Besitz des Buches und der Geheimnisse gelangen, wie man als Vampir das Tageslicht erträgt. Aber können wir Sara so einfach opfern? Sie ist meine Schwester, deshalb bin ich voreingenommen, ich kann das nicht entscheiden.«
    »Obwohl ich euer Anführer bin, zählt meine Stimme ebenfalls nicht. Sie ist meine Lebensgefährtin, wie könnte ich da ein Urteil fällen?«, gab Channing zu bedenken.
    »Wir alle sind voreingenommen, keiner von uns wird Sara für das Buch opfern.« Ruben sprach aus, was alle dachten.
    »Vielleicht kann uns Violett helfen«, meldet sich Aragón zu Wort. »Sie ist eine Aerial. Geschlossene Türen oder Wände stellen für sie keine Hindernisse dar.«
    Gemurmel und Fragen stürmten auf Aragón ein, worauf er es erklärte: »Sie wurde von einer Hexe gebannt und kann sich in Luft auflösen. Violett könnte sich über die Luft in den Tresorraum begeben und das Diarium herausholen.«
    »Einfach so?«, fragte Channing ungläubig.
    »Einfach so«, bestätigte Violett und mit einem Blitz verschwand sie aus dem Raum,

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