Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Infinitas - Licht der Finsternis (German Edition)

Infinitas - Licht der Finsternis (German Edition)

Titel: Infinitas - Licht der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Wölk
Vom Netzwerk:
Welt zu regieren!« Er lachte hart auf.
    Sara war bestürzt über den Wahnsinn, den Philippe von sich gab. »Was willst du mit mir anfangen? Wirst du mich töten?«
    Philippe trat näher an den Stuhl heran, auf dem Sara saß, und stützte seine Hände rechts und links auf die Armlehnen. »Töten? Meine geliebte Sara, ich könnte viele Dinge mit dir anstellen, aber Töten zählt ganz gewiss nicht dazu. Dazu bist du ein zu wichtiges Handelsgut.«
    Sie starrte ihn wütend an. »Das bin ich also für dich? Ein Handelsgut?«
    Wut brannte in Philippes Augen auf. »Du bist diejenige, die meine Liebe verraten hat! Ich hätte alles für dich getan, dir alles gegeben, doch du hast meine Liebe mit Füßen getreten.«
    »Ich habe dir immer die Wahrheit gesagt und dir von Anfang an erklärt, dass es zwischen uns nichts anderes als Freundschaft geben wird. Liebe habe ich dir nie versprochen. Das Schicksal hat Channing für mich als Partner vorbestimmt, nicht dich. – Castaway hat dir das angetan, ihn sollte dein Hass treffen.«
    »Castaway hat mir das ewige Leben geschenkt, ich bin ihm dankbar. Um einen berühmten Filmsatz zu zitieren: Ich bin von der dunklen Seite der Macht verführt worden. «
    Für einige Sekunden starrte Sara ihn an und ließ seine Aura auf sich wirken. Sie spürte, dass jede Hoffnung im Keim erstickt war. Es gab keine Perspektive mehr. Philippe hatte in kurzer Zeit das erreicht, was er wollte: die Führung der Jäger der Dunkelheit. Für ihn gab es kein Zurück mehr.
    Resigniert schaute sie ihn an. »Dann habe ich auch ein Zitat für dich: Möge die Macht nicht mir dir sein! «
     
    Zur Verblüffung aller Krieger schaffte es Violett, das Diarium aus dem Schließfach der Bank herauszuholen, ohne den Alarm auszulösen. Die Vampire waren nach der Einsatzbesprechung in Richtung Paris gefahren. Es war vereinbart worden, dass sie weit vor Mitternacht in der Kathedrale Stellung beziehen wollten, um unauffällig nach dem Schlüssel zu suchen. Sobald er gefunden war, würden sie das Land verlassen und nach Seattle fliegen. Phoebe hatte einen Privatjet gechartert, der sie alle nach Hause bringen sollte. Sara würde es gefallen, wieder in die USA zu reisen. Sie hatte die Bretagne nie als ihr Zuhause angesehen. Nicht nachdem sie ihr geliebtes Haus verloren hatte. Sie würde heimkehren.
     
    Channing, Ruben und Maroush betraten lautlos durch einen Seiteneingang die Kathedrale. Mit ihrer schwarzen Kampfkleidung hoben sie sich nicht von den Schatten in der Kirche ab. Nur die brennenden Kerzen boten etwas Licht, ansonsten lag der Innenraum im Dunkeln. Knapp zwei Stunden blieben ihnen, bis der Austausch stattfinden sollte. Nicht allzu viel Zeit, um ein Gebäude dieser Größe abzusuchen – ohne Hinweise, wonach sie suchen mussten.
    Channing gab den Kriegern ein Zeichen und führte sie zur Vierung. Dort hatten sie im Kölner Dom das Diarium entdeckt, doch ihre intensive Suche blieb ergebnislos.
    Im Bereich der Vierung befand sich auch der bronzene Hauptaltar. Maroush widmete ihm besondere Aufmerksamkeit. Er wusste nicht, warum, es war eine Eingebung, eine Empfindung, die in ihm floss wie das Blut in seinen Venen.
    »Hast du was entdeckt?«, fragte Ruben leise.
    Maroush hob die Hand zum Zeichen, dass er in seiner Konzentration nicht gestört werden wollte. An der Stirnseite befanden sich die vier Evangelisten des Neuen Testaments: Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Er begutachtete sie, schritt dann zu den kurzen Seiten, wo er auf die vier großen Propheten des Alten Testaments traf: Ezechiel , Jeremia , Jesaja und Daniel.
    »Ich brauche Licht«, signalisierte er fast geräuschlos.
    Channing reichte ihm eine Taschenlampe. Als er die Propheten damit anstrahlte, fielen ihm kleine Einkerbungen auf, die bei genauer Betrachtung Buchstaben ergaben: E und Z auf der Seite der Propheten – R und O auf der Stirnseite bei den Evangelisten. Das war alles? Nur vier Lettern? Kniend fuhr er mit den Fingern die Gebilde ab, doch mehr gab es nicht zu entdecken. Dies konnte die Lösung sein, es konnte aber auch nichts bedeuten: E, Z, O, R.

     
     
     
     
     
    »Wir hatten bisher keine Zeit, über uns zu sprechen«, sagte Shia in die Stille hinein.
    Ewa, die neben ihm auf dem Beifahrersitz des R8 saß, starrte durch die Windschutzscheibe. Erst als Shia sie ansprach, kehrte sie in die Wirklichkeit zurück.
    »Ich bin vollkommen durcheinander. Was ist mit uns passiert, Shia? In einer Sekunde lieben wir uns noch und in der nächsten bin ich

Weitere Kostenlose Bücher