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Infinity Ewig Dein

Infinity Ewig Dein

Titel: Infinity Ewig Dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kitty Portside
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über sechshundert getöteten, jungfräulichen Dienstmädchen gebadet haben, um sich selbst jung zu halten.
    Die Mädchen waren mit falschen Versprechungen auf ihr Schloss gelockt worden, wo sie dem Jungendwahn der Gräfin zum Opfer fielen.
     
    Eves Wangen hatten sich beim Lesen vor Aufregung gerötet. Sie biss sich auf die Lippen und schmeckte Blut. Blut!
    Aber das konnte doch nicht sein!  Es musste eine andere Erklärung geben! Die einzelnen Teile des Puzzles wirbelten in ihrem Kopf herum, wollten sich zu einem Bild zusammenfügen, doch ihr Verstand ließ es nicht zu. Plötzlich riss eine Stimme sie aus ihren verstörenden Gedanken.
     
     „Hier steckst du also, kleine Eve“.
     
    Wie aus dem Nichts war ein junger Mann vor ihrem Lesetisch aufgetaucht. Das Familienfoto der Grando-Báthorys noch deutlich vor Augen, erkannte Eve sofort Adams jüngeren Bruder Samuel.
    Auch Samuel hatte sich seit 1929 optisch verändert. Seine schwarzen Haare waren mit viel Pomade nach hinten gegelt,  er trug einen grauen, maßgeschneiderten Nadelstreifenanzug und einen dicken Siegelring mit dem Familienwappen am linken Ringfinger. Aber es war eindeutig Samuel. Er wirkte aalglatt und unsympathisch.
    „Wir haben dich gesucht, kleine Eve!“, sagte Samuel und trat noch einen Schritt näher an sie heran. „Du kannst mir wohl nicht zufällig sagen, wo sich mein geliebter großer Bruder gerade aufhält oder wo er hin wollte?“
    Eve schaute ihn verwirrt an. War Adam denn nicht zu Hause, bei seiner Familie? Sie  hatte angenommen, Adam wollte ihr unbedingt aus dem Weg gehen, war deshalb nicht mehr zur Schule gekommen und wurde seitdem von einem teuren Privatlehrer unterrichtet.
    Jetzt schüttelte sie den Kopf. „Nein, tut mir leid, das weiß ich leider wirklich nicht. Und wenn ihr es auch nicht wisst, dann sieht es wohl ganz so aus, als hätte er die Stadt verlassen.“ Das war die einzige Erklärung, die Eve einfiel. Provozierend fügte sie hinzu: „Wenn ich es mir recht überlege, ist es eigentlich kein Wunder,  dass er abgehauen ist. Schließlich hat er sich bei euch nie wirklich wohl oder willkommen gefühlt.“
    „Ist das so?“, fragte Samuel und presste die einzelnen Worte dabei zwischen seinen Lippen hervor. Seine Augen waren so dunkel und gefährlich wie die Nacht geworden und sein Gesicht weiß. Zischend fuhr er fort: „Hat Adam dir vorgeheult, wie schlimm und gemein wir alle zu ihm sind? Dass wir grausame Sachen von ihm verlangen? Verdammt noch mal, wie konnte nur so ein Waschlappen aus meinem Bruder werden?“ Samuel schnaubte vor Wut.
    Anscheinend ist der Gute leicht reizbar, dachte Eve.
    Doch dann veränderte sich Samuels Gesichtsausdruck plötzlich, er lächelte Eve an. Aber es war kein freundliches, herzliches Lächeln, sondern eines, bei dem sich lediglich die Mundwinkel nach oben verzogen. In seinen düsteren Augen funkelte es weiterhin gefährlich.
    „Nun gut, du scheinst recht damit zu haben, dass er wohl die Stadt verlassen hat. Aber Eve, ich bin sicher, dass er nicht uns verlassen wollte! Bestimmt wollte er aus New York verschwinden, weil er es nicht mehr ertragen konnte, mit dir zusammen zu sein! Wahrscheinlich hat er keinen anderen Weg gesehen, um dich loszuwerden.“
    Eve schluckte schwer. Samuel wollte sie mit seinen Worten verletzen und das erreichte er auch. Er traf sie an ihrem wundesten Punkt. Sie musste unwillkürlich an die beschämende Szene denken, als Adam ihr gesagt hatte, aus ihnen würde niemals ein Paar werden. Sie schluckte, ihr Körper war ganz heiß und ihr Herz drohte vor Kummer, Leid und Sehnsucht zu zerspringen. Sie krallte die Nägel einer Hand in den Handballen der anderen, so fest sie konnte. Bloß jetzt nicht weinen, bloß vor diesem Ekel nicht weinen.
    „Meine Güte, wie erbärmlich du jetzt aussiehst. Keine Ahnung, was mein Bruder an dir findet, ehrlich.“ Samuel verzog verächtlich den Mund. Seine Stimmung wechselte wieder. Die Wut kam zurück: „Nun tu doch nicht so, in Wahrheit weißt du ganz genau, was Adam vorhat!“, schrie er sie an und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.
    Anscheinend waren nur sie beide in der Bibliothek, denn von nirgendwo kam ein erbostes „Schttt“ und keiner sagte „Ruhe“! Ein kalter Schauer überlief Eve, als ihr klar wurde, dass sie bei Gefahr niemanden zu Hilfe rufen könnte.
    Anklagend richtete Samuel seinen Zeigefinger auf sie: „Du bist schuld daran, dass er ernsthaft sein Erbe verleugnen will, seine Vormachtstellung in der Welt

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