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Infinity (German Edition)

Infinity (German Edition)

Titel: Infinity (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Gfrerer
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die die Wutanfälle auslöst, kann nur Alen Licht ins Dunkel bringen.« Sie kramte in ihrer Tasche nach dem Handy.
    »Was willst du denn mit Alens Vater? Was hat der mit Drogen zu tun?« Lucies Brauen schoben sich fragend zusammen.
    »Stimmt. Die Geschichte kennst du ja noch nicht. Aber besser, du lässt sie dir von Alen erzählen.« Sie entriegelte die Tastensperre. »Ich ruf ihn mal an.« Sie zwang sich, nicht darüber nachzudenken, ob er böse auf sie war oder sie verachtete.
    Es läutete ein paarmal. Dann hatte sie seine Mailbox dran. War ja klar. Er wollte sie nicht sprechen. Sie legte auf, bevor der Piepton ertönte, nach dem sie eine Nachricht hinterlassen könnte. Kurz darauf meldete ihr Handy den Empfang einer SMS. Ihr Herzschlag verdoppelte seine Frequenz. Alen? Dass er nicht zurückrief, sondern eine SMS schickte, ließ nichts Gutes erwarten. Fast gleichzeitig piepte es auch in Lucies Hosentasche. Schrieb er auch noch Lucie? Was hatte das zu bedeuten?
    Klara öffnete das Nachrichtenfenster. »Besucht die Eliteuniversität!« Verwirrt runzelte sie die Stirn. Wozu schrieb Alen so etwas? Sie überprüfte den Absender. »Das ist gar nicht von Alen!«
    Auch Lucie hatte ihre Nachricht aufgemacht. Sie verglichen den Text. Der Wortlaut stimmte exakt überein.
    »Hast du einen Absender?«
    Natürlich nicht. Seltsame Nachrichten kamen immer anonym. Genau wie dieser beängstigende Anruf neulich in der U-Bahn.
    »Welche Eliteuniversität damit wohl gemeint ist?«
    Klara und Lucie stießen beinahe mit den Köpfen zusammen, als sie gleichzeitig herumfuhren.
    »Alen! Was … Wieso … Wo kommst du denn so plötzlich her?«
    »Von draußen!« Er deutete mit dem Daumen hinter sich Richtung Eingangstür. Dabei blitzten seine weißen Zähne.
    Klara hatte keine Zeit, sich wegen ihres albernen Kicherns selbst zurechtzuweisen. Alen kam gleich zum Punkt. »Habt ihr auch diese seltsame Nachricht bekommen?« Er hielt ihnen sein Handy entgegen.
    Sie konnte nur nicken und beschloss, die nächsten Minuten besser nichts zu sagen, bis sie ihren Blutdruck wieder unter Kontrolle hatte.
    Lucie erholte sich schneller von Alens überraschendem Auftauchen im Popp. Sie sprang auf und zog einen dritten Stuhl an ihren Tisch. »Mir fällt da etwas ein. Vor ein paar Jahren wurde in den Medien über den Standort einer solchen geplanten Uni heiß diskutiert. Ich kann mich aber nicht erinnern, was dabei rausgekommen ist.«
    Alen schob den Stuhl näher an Klara heran und setzte sich.
    In Klaras Ohren dröhnte ihr Herzschlag. »Stimmt. Ich erinnere mich auch. Ich schau gleich mal nach.« Sie war froh, sich auf eine handfeste Aufgabe konzentrieren zu können. Es dauerte einen Moment, bis das Internet hochfuhr. Dann tippte sie »Eliteuniversität Österreich« bei Google ein.
    »Eliteuniversität wird in Gugging errichtet«, las sie gerade laut genug vor, dass Alen und Lucie sie verstehen konnten. Sie scrollte ganz nach oben zum Erstellungsdatum. »Allerdings ist die Nachricht schon drei Jahre alt.« Sie ließ das Handy sinken. »Also, mir sagt der Name nur etwas im Zusammenhang mit einer Nervenheilanstalt.« Sie lachte kurz auf. »So wie ich das sehe, wäre die für meinen momentanen Zustand sowieso passender!«
    »Momentan?« Lucies hämisches Grinsen streifte sie kaum. Ihre Aufmerksamkeit war von Alens Hand gefesselt, die auf ihrem Unterarm lag.
    »Ist ja auch zum Verrücktwerden, das alles!«
    Sie nickte und kam sich weiterhin furchtbar dämlich dabei vor. »Da gibt’s irgendwo jemanden, der genau über uns Bescheid weiß. Als hätte er uns im Visier und könnte alles sehen, was wir tun.« Der Gedanke jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Verstohlen musterte sie die anderen Kaffeehausbesucher. Doch sie konnte nichts Verdächtiges entdecken. Ein Pärchen saß in der Nische schräg hinter der Eingangstür und hielt sich an den Händen, während sie keinen Blick voneinander lassen konnten. Die beobachteten bestimmt niemand anderen. Der ältere Mann am Nebentisch war in seine Zeitung vertieft, und die jungen Männer, die sich um den Stehtisch in der Mitte scharten, hatten ihre Augen bei den beiden Mädels an der Bar und auch sonst nichts Außergewöhnliches an sich.
    »Wenigstens haben wir mit dieser Nachricht eine handfeste Spur. Wer auch immer sie geschrieben hat.« Alens Bemerkung riss sie aus ihrer Beobachtung. Dort, wo eben noch seine Hand gelegen hatte, war ihre Haut warm und ein bisschen feucht. »Am besten, ich fahre morgen nach Gugging.

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