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Infinity (German Edition)

Infinity (German Edition)

Titel: Infinity (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Gfrerer
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Daumen hoch. Gleichzeitig lenkte sie das Flugzeug wieder zu ihnen zurück. Sanft schwebte es auf der Wiese nieder und Lucie stellte den Motor auf Leerlauf.
    Rund um die Klinik gingen Flutlichter an. Durch die Nebelwand drangen Stimmen zu ihnen durch und jemand schlurfte über einen Kiesweg. Ein einzelner Strahl aus einer Taschenlampe brach sich in der undurchdringlichen Nebelsuppe.
    Klara zitterte. Ihre Finger verkrampften sich ineinander und sie bewegte stumm die Lippen.
    Bitte, bitte, bitte, bitte …
    Die Schritte entfernten sich. Nach einer gefühlten Ewigkeit verstummte der Alarm wieder.
    »Na dann – auf ein Neues …« Lucie nahm den Controller hoch und betätigte die Hebel. Wie zuvor erhob sich das Flugzeug vom Boden und löste kurz danach erneut Alarm aus. Diesmal war Klara nicht mehr ganz so panisch. Aber als der schrille Ton endlich nicht mehr in ihren Ohren dröhnte, war die plötzliche Stille wie eine Erlösung von körperlichem Schmerz.
    Lucie wiederholte das Spiel noch weitere drei Mal. Beim letzten Durchgang blieb das Scharren auf dem Kies aus.
    »Ich glaub, jetzt schmeißt er gleich den Hut drauf. Wir sollten uns schon mal in Position begeben.«
    Sie tappten die Mauer entlang, bis sie das doppelflügelige Einfahrtstor erreicht hatten. Eben verebbte der nervende Ton der Sirene. Gleichzeitig war im Sperrmechanismus des Tors ein Klacken zu hören.
    »Er hat das System heruntergefahren! Jetzt oder nie!«
    Lucie drückte die Klinke nach unten und das Tor schwang mit einem lang gezogenen Knarren auf.
    »Genial! Es hat geklappt!« Klara klopfte das Herz in der Kehle. Sie bemühte sich, kein Geräusch auf dem Kies zu erzeugen, doch das Knirschen ihrer Schritte kam ihr so laut vor, als wäre eine Kompanie Soldaten im Anmarsch.
    »Deine Idee war goldrichtig! Wenn so oft Alarm ausgelöst wird und der Wachmann nie einen Grund dafür entdeckt, muss er irgendwann einmal davon ausgehen, dass das System einen Fehler hat. Da hilft nur abschalten und neu hochfahren. Eine sichere Bank. Das Einzige, was wir brauchten, war Geduld.«
    »Und die hat sich gelohnt.«
    Wie hergezaubert erhob sich plötzlich das helle Gemäuer des Krankenhauses aus dem Nebel. Direkt daran angeschlossen duckte sich ein flacher Bau, dessen Eingang halb unter der Erde lag und über ein paar Stufen zu erreichen war.
    Lucie deutete mit dem Kopf darauf und Klara nickte. Das gedrungene Gebäude mit den vergitterten Lichtschächten an der Oberkante erweckte den Eindruck eines Gefängnisses. Dort als Erstes nach Alen zu suchen, erschien ihr logisch. Die Fensterluken waren finster. Sie konnten also davon ausgehen, dass sie niemandem über den Weg laufen würden.
    Lucie huschte geduckt zum Eingang hinunter und drückte gegen den Metallknauf. Der Sperrmechanismus war noch nicht wieder hochgefahren, die Tür ließ sich geräuschlos öffnen. Der Raum dahinter war dunkel. Klara blieb am Eingang stehen und wartete, dass sich ihre Augen an die Lichtverhältnisse anpassten.
    »Verdammt! Wir haben was Wichtiges vergessen«, stieß sie hervor und presste die Hände gegen die raue Wand.
    »Meinst du das da?«
    Klara blinzelte gegen den flackernden Lichtstrahl, der ihr Gesicht traf. »Lucie, manchmal bist du echt genial!«
    »Untertreib nicht so schamlos«, gab Lucie zurück und Klara grinste. Gleichzeitig folgte sie dem Licht der Taschenlampe, das Lucie durch den Raum gleiten ließ.
    »Ein Labor!« Klara blies die Wangen auf. »Aber das sollte uns eigentlich nicht wundern … Schließlich ist SanaLife ein riesiger Pharmakonzern. Dass die eine eigene Hexenküche betreiben, ist nur logisch.« Sie drehte sich einmal um ihre eigene Achse. »So einen gut ausgestatteten Raum hat nicht einmal die Universität.«
    Ein raumhohes Regal mit unzähligen beschrifteten Gläsern erweckte Klaras Aufmerksamkeit. Neugierig trat sie darauf zu. Auf den Proben waren in einer sauberen Handschrift unterschiedliche Ziffern- und Buchstabenkombinationen notiert. Glas an Glas stand in exakten Reihen ordentlich nebeneinander.
    »Was kann das sein?« Lucie war hinter sie getreten und holte eines der Röhrchen heraus. Unschlüssig drehte sie die Probe in den Händen. Eine blasslila Flüssigkeit schwappte gegen die Glaswand.
    »Das weckt unangenehme Erinnerungen.« Klara stieß einen Seufzer aus. »An meine DNA-Analyse, die ich dank unserer heiß geliebten Laborratte gleich dreimal neu machen musste.«
    »He, du hast recht! Vielleicht sind das ja auch DNA-Proben. Von Patienten … Oder von

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