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Infinity (German Edition)

Infinity (German Edition)

Titel: Infinity (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Gfrerer
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weiteren Gast genug da?«
    Sie sprintete zu ihrer Tasche, die sie im Flur abgestellt hatte, und wählte Lucies Nummer. »Sag, Lucie, hat du Hunger? Mama hat gekocht. Und noch was: Wie wär’s? Halten wir den Redewettbewerb gemeinsam ab? Ich wüsste da ein brandheißes Thema …«

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    Der große Veranstaltungssaal in der Stadthalle war bis auf den letzten Platz besetzt. Über der von Scheinwerfern angestrahlten Bühne war ein Banner gespannt.

    75. EUROPÄISCHER REDEWETTBEWERB
    THEMEN OHNE MAULKORB

    Klara schob den Vorhang, der die Redner von der Bühne trennte, einen Spalt auseinander und lugte in den Zuschauerraum. Gleich in der zweiten Reihe entdeckte sie ihre Mutter, in ein angeregtes Gespräch mit Alen vertieft, der neben ihr saß und sie freundlich anlächelte. Klaras Herz machte einen kleinen Sprung. Ein paar Reihen dahinter saßen Mischko, Silvie und Sebastian und überhaupt war beinahe ihre ganze Klasse vollzählig erschienen.
    Der Bühne direkt gegenüber überprüfte Rudi gerade die Licht- und Musiktechnik. Als er ihren Blick wahrnahm, schwenkte er die Checkliste, auf der seine Einsätze notiert waren und streckte den Daumen hoch.
    Auf einem erhöhten Podest in der Mitte des Zuschauerraums war der Tisch für die Jury aufgestellt. Frau Schenk und Frau Schmidtbauer waren schon da und unterhielten sich. Die Stühle neben ihnen waren noch unbesetzt.
    »Weißt du, wer sonst noch in der Jury sitzt?« Klara ließ den Vorhang wieder zurückgleiten und drehte sich zu Lucie um. Die zuckte mit den Schultern. »Ich hab gehört, dass jemand von einer großen Tageszeitung dabei sein soll.«
    Klara riss die Augen auf. »Na super. Ich glaub, jetzt bin ich doch ein wenig nervös.« Sie kicherte schrill.
    Lucie puffte gegen Klaras Oberarm. »Was denn? Hast du Schiss? Wir zeigen es ihnen! Wirst sehen, nach unserer Rede gibt’s ein paar heiße Ohren.« Sie schob Klara ein kleines Stück beiseite und schaute selbst nach draußen. »Yeah! Von SanaLife sind auch ein paar Abgesandte da!« Sie drehte sich zu Klara um. »Die Journalisten, die Alens Vater für uns aufgetrieben hat, haben gut gearbeitet. Ihre gezielten Vorinfos sind offenbar an die richtige Adresse gelangt.« Ihr Blick ging wieder durch den Vorhangspalt in den Saal. »Und sie haben Wort gehalten. Schau mal, da sitzt der Hübsche, mit dem du gemailt hast. Und links in der Mitte die junge Frau vom Bezirksjournal. Alle haben sich schön im Publikum verteilt.« Sie stieß die Luft aus. »Die werden an den richtigen Stellen Stimmung für uns machen.« Sie schnippte vergnügt mit Daumen und Zeigefinger. »Wirst sehen, das wird richtig geil.« Ihre vergnügte Miene verfinsterte sich kurz, während sie den Vorhang wieder zusammengleiten ließ. »Die SanaLife-Leute werden den Tag noch verfluchen, an dem wir ihnen durch die Lappen gegangen sind.«
    Sie hielt eine Handfläche hoch und Klara schlug nach kurzem Zögern ein. Ganz so selbstsicher wie Lucie fühlte sie sich nicht. Immer wieder ging ihr Blick zu dem Gang, der die Bühne mit dem Aufenthaltsraum verband, in dem die Vortragenden warteten, bis sie an der Reihe waren.
    »Keine Panik. Er wird da sein. Sie haben uns versprochen, ihn rechtzeitig herzubringen.«
    Lucies Optimismus war unerschütterlich. Und ansteckend. Klara kontrollierte noch einmal den Ablauf ihrer Rede. Sie waren perfekt vorbereitet. Und wenn alles klappte, würde es danach niemanden mehr geben, der SanaLife nicht verurteilte. Mit dieser Vision vor Augen konnte Klara kaum noch ihren großen Auftritt erwarten.

    Sieben Redner aus ganz Europa hatten sich für das große Finale in Wien qualifiziert. Das Los hatte entschieden, dass die Vertreter der Sir-Karl-Popper-Schule als Letzte an der Reihe waren. Das Medieninteresse war noch größer als erhofft. Alens Vater hatte ganze Arbeit geleistet. Die Ankündigung einer brisanten Enthüllung, die er den Medien im Vorfeld zugespielt hatte, hatte viele Journalisten angelockt.
    Immer wieder sah Klara ihre Notizen durch, obwohl sie inzwischen jedes Wort auswendig kannte. Auch Lucie lief mit auf dem Rücken verschränkten Händen in dem kleinen Aufenthaltsraum hinter der Bühne hin und her. So cool drauf, wie sie getan hatte, war sie offensichtlich doch nicht.
    Applaus brandete auf, als der erste Redner die Bühne betrat. Ein junger Mann mit knallroten Pickeln im Gesicht und einer runden Harry-Potter-Brille referierte über das Desertec-Projekt und die neuesten Ergebnisse bei dem Versuch, in Zukunft Ökostrom

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