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Infiziert

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Titel: Infiziert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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sich um William Miller, einen Arbeitskollegen von Dawsey. Er war offensichtlich sein Freund. Sie sind zusammen aufs College gegangen.«
    »Ist das nicht verdammt viel Blut für ein einziges Opfer? «
    Wieder musterte Mitchell Dew erwartungsvoll, doch diesmal drückte seine Miene auch ein wenig Überraschung und Respekt aus. »Das ist ziemlich gut beobachtet, Agent Phillips. So etwas dürfte nicht vielen Leuten auffallen. Haben Sie schon mal so etwas Heftiges gesehen?«
    »Oh, vielleicht ein, zwei Mal.«
    »Wir sind immer noch dabei, die einzelnen Blutflecken
zu untersuchen. Im Bad und sogar im Schlafzimmer gibt’s noch mehr davon. Aber ich kann Ihnen schon hier und jetzt sagen, dass nicht alles von diesem Opfer stammt. Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen.«
    Mitchell ging in die Küche, wobei er sorgfältig darauf achtete, die Kriminaltechniker nicht zu behindern, die auf dem Fußboden und dem Tisch Proben sicherten. »Ich glaube, es gibt ein weiteres Opfer, das wir bisher noch nicht gefunden haben«, sagte er.
    »Noch ein Opfer? Wollen Sie damit sagen, dass Perry noch ein Opfer in seiner Gewalt hatte und dass er die Leiche mit sich genommen hat?«
    Mitchell machte eine Geste, die die ganze Wohnung umschloss. »Wie wollen Sie das alles sonst erklären?«
    »Schon mal darüber nachgedacht, dass das Blut von Dawsey stammen könnte?«
    Mitchell lachte. »Ja, genau. Vom Täter selbst. Ich würde gerne mal jemanden sehen, der so viel Blut verliert und immer noch auf den Beinen ist.«
    »Haben Sie sonst noch was gefunden?«
    Mitchell nickte und deutete auf die Küchentheke. In einem Beutel zur Sicherstellung von Beweismaterial steckte eine falsch zusammengefaltete Landkarte. »Vielleicht hat das etwas zu bedeuten, vielleicht auch nicht. Die Karte lag auf der Küchentheke. Es befanden sich einige blutige, klebrige Fingerabdrücke darauf. Sie waren noch nicht trocken, also ist es noch nicht lange her, dass er sich die Karte angesehen hat. Er hat mehrere Kreise um Wahjamega gezogen.«
    »Ist das eine Stadt?«, fragte Dew, als er den Beutel mit der Landkarte hochhielt. Die blutigen Fingerabdrücke waren immer noch so nass, dass sie den Kunststoff verschmierten.
Jemand hatte die Worte Das ist der Ort in einer so fürchterlichen Handschrift auf die Karte gekritzelt, dass sie kaum lesbar waren.
    »Ja«, sagte Mitchell. »Etwa neunzig Meilen von hier entfernt. «
    »Haben Sie die Polizei von Wahjamega vorgewarnt?«
    »Es gibt dort keine Polizei, der Ort ist zu klein. Aber wir haben das Büro des Sheriffs von Tuscola County informiert, klar. Verdammt, jeder Cop in diesem Staat hält ohnehin Ausschau nach dem Täter.«
    Dew nickte zustimmend. Vielleicht hatten sie etwas gefunden, vielleicht auch nicht, genau wie Mitchell gesagt hatte. Dew neigte eher zur Überzeugung, dass etwas an der Sache dran war, denn man musste kein Genie sein, um zu vermuten, dass Dawsey Wahjamega nicht nur aus einer Laune heraus eingekringelt hatte. Laut Karte gab es nicht allzu viel Zivilisation um den Ort herum. Genau genommen schienen dort sogar nur jede Menge Bäume zu sein.
    Bäume.
    Sogar tiefe Wälder.
    Sobald er wieder aus dem Apartment heraus wäre, würde er dafür sorgen, dass Murrays Leute den Satelliten auf Wahjamega statt auf Ann Arbor ausrichteten.
    Bob Zimmer, der braune Polyesterkleidung trug, schob sich durch die überfüllte Wohnung, wobei er dem Fotografen und einem anderen Cop auswich, bevor er vor Dew und Mitchell stehen blieb.
    »Das wird ja immer besser, Phillips«, sagte Zimmer. »Ich habe gerade mit dem Gouverneur gesprochen. Schon wieder. Das FBI sagt, dass Dawsey und der vietnamesische Student zusammengearbeitet haben. Die haben jede Menge
E-Mails gefunden. Das Heimatschutzministerium stuft die Gefährdungslage inzwischen als ›ernsthaft‹ ein. Dawsey besitzt Kenntnisse über eine Bombe.«
    Dew nickte. »Ich hab Ihnen ja gesagt, dass noch jemand in diese Morde verwickelt sein könnte. Wir nehmen an, dass es sich dabei um Dawsey handelt.«
    »Sich vorzustellen, dass mitten unter uns eine Terroristenzelle existiert«, sagte Zimmer. »Aber warum hat sich absolut niemand die Mühe gemacht, zu irgendeinem verdammten Telefonhörer zu greifen und uns darüber zu informieren, dass es in der Stadt einen Terroristen gibt?« Seine Augen verrieten, dass er die ganze Sache anzweifelte, als habe er sich bisher genügend Schwachsinn anhören müssen, aber sie zeigten auch, dass er mitspielen würde. Ob Schwachsinn oder nicht, Bob

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