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Infiziert

Infiziert

Titel: Infiziert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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Der Racal-Anzug wölbte sich leicht nach außen. Der Überdruck sorgte dafür, dass im Falle eines Lecks die Luft aus dem Anzug herausströmen würde – und nicht hinein – , sodass ein für eine Übertragung verantwortlicher Vektor theoretisch von ihrem Körper ferngehalten würde.
    Sie half Amos mit seinem Helm.
    »Kannst du mich hören?«, fragte sie. Ihre Stimme klang seltsam beengt im Inneren ihres Helms, doch ein eingebautes Mikrofon übertrug die Schallwellen zu einem kleinen Lautsprecher vorne am Helm. Externe Mikrofone nahmen ihrerseits Schallwellen aus der Umgebung auf und übertrugen sie zu eingebauten Lautsprechern, die dafür sorgten, dass der Träger eines solchen Anzugs einigermaßen normal hörte.
    »Kein Problem«, sagte Amos. Seine Froschstimme klang ein wenig metallisch und künstlich, doch sie konnte seine Worte deutlich verstehen.
    Die Klinik hatte keinen Raum, den man luftdicht versiegeln konnte. Deshalb hatte Murray sich darum gekümmert und sie mit einem mobilen, hochgeheimen Biogefahrenlabor der Sicherheitsstufe 4 ausgestattet. Margaret hatte nicht einmal gewusst, dass es so etwas gab, bis Murray es beim Medizinischen Forschungsinstitut für Infektionskrankheiten der US-Army, dem USAMRIID, besorgt hatte. Wahrscheinlich
hätte das USAMRIID Brewbaker und die anderen Leichen untersuchen sollen, doch weil Margaret bereits so viel über die ganze Angelegenheit wusste, würde sie es sein, die sich auch weiterhin um die Sache zu kümmern hatte. Die Sicherheitsstufen im Fall einer Biogefährdung reichten von eins bis vier. Das BSL-4 ließ das Schlimmste befürchten.
    Das mobile BSL-4 war klein und dazu gedacht, innerhalb bereits existierender Gebäude eingesetzt zu werden. Seine Wände waren direkt in der Leichenhalle errichtet worden. Es wirkte fast, als hätten Kinder ein großes weißes Plastikzelt im Keller ihrer Eltern aufgebaut. Sie wusste genau, was sie in dem kleinen Raum finden würde, denn sie hatte Murray sehr detaillierte Anweisungen hinterlassen. Es gäbe einen Untersuchungstisch aus Edelstahl, der mit einem vollständigen Drainage-System ausgestattet war, um die sich verflüssigende Leiche Brewbakers aufzufangen; einen Computer, der über ein geschlossenes Netzwerk Informationen senden und empfangen konnte, sowie einen zusätzlichen Tisch für alle Arbeitsgeräte, die sie benötigte. Zu Letzteren zählten mehrere BSL-4-Probenbehälter, die in der Luftschleuse vollständig in eine Dekontaminationslösung getaucht werden und an andere BSL-4-Labors zur Analyse geschickt werden konnten.
    Margaret und Amos betraten den versiegelten Raum durch die Luftschleuse.
    Im Inneren wartete Dew Phillips auf sie – und er trug nicht einmal einen Schutzanzug. Er stand neben der teilweise verkohlten Leiche, die auf dem stählernen Untersuchungstisch lag. Die Verbrennungen waren entsetzlich, besonders an dem, was noch von den Beinen übrig war.

    Margaret spürte, wie Wut in ihr hochkochte. Es war möglich, dass dieser Mann ihr Labor verseuchte und ihre Arbeit behinderte, da sie eine richtige Leiche und keinen Haufen schwarzen, verwesenden Fleisches vor sich hatte und somit vielleicht erstmalig die Chance auf etwas wie Erfolg bestand. »Agent Phillips, was machen Sie hier ohne biologischen Schutzanzug?«
    Er starrte sie einfach nur an, zog ein Tootsie Roll aus seiner Tasche und wickelte das Bonbon aus dem Papier. Dann schob er sich das Bonbon in den Mund und ließ das Papier auf den Boden fallen. »Ich freue mich auch, Sie zu sehen, Doc.«
    Dews grüne Augen glichen der Farbe dunkler Smaragde. Seine Haut war bleich, sein Gesicht voller Bartstoppeln und eingefallen, sein Anzug heillos zerknittert. Seine fleckige Kopfhaut glänzte unter den strahlend hellen Laborlampen. Das Alter hatte seinem Körper nicht allzu viel anhaben können, denn unter seinem zerknitterten Anzug sah er immer noch straff und kräftig aus.
    »Beantworten Sie meine Frage«, sagte Margaret. Der kleine Lautsprecher in ihrem Anzug ließ ihre Stimme mechanisch klingen. Sie hatte diesen Agenten von Anfang an nicht gemocht. Sein kühles Auftreten gefiel ihr nicht, und dieser Zwischenfall trug nicht dazu bei, dass sie ihre Meinung ändern würde.
    Dew schob das Bonbon einen Augenblick im Mund hin und her und starrte Margaret kalt in die Augen. »Ich bin diesem Typ sehr nahe gekommen. Wenn er ansteckend wäre, hätte ich diese Sache bekommen. Also warum soll ich dieses Ganzkörperkondom anziehen?«
    Sie trat an den Tisch und betrachtete die

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