Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Infiziert

Infiziert

Titel: Infiziert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
Vom Netzwerk:
Sie, plötzlich fühle ich mich gar nicht mehr gut. Der Geruch hier hat irgendetwas an sich, da wird mir schlecht.«
    Dew drehte sich um und ging in Richtung Luftschleuse.
    »Aber, Dew, ich muss wissen, wie das alles gelaufen ist. Ich brauche alle Informationen, die ich bekommen kann.«
    »Lesen Sie meinen Bericht«, sagte Dew über seine Schulter hinweg.

    »Bitte, warten Sie.«
    Er trat durch die Luftschleuse und war verschwunden.
    Amos trat an den Tisch mit den Arbeitsgeräten. Das Vorbereitungsteam hatte ihnen unter anderem eine Digitalkamera zur Verfügung gestellt. Amos griff danach, ging um die Leiche herum und schoss ein Foto nach dem anderen.
    »Margaret, warum lässt du zu, dass er dich so behandelt? «
    Mit vor Wut gerötetem Gesicht drehte sie sich zu Amos um. »Ich habe nicht mitbekommen, dass du ihm bei irgendetwas widersprochen hättest.«
    »Das liegt daran, dass ich ein Feigling bin«, sagte Amos. Er machte noch ein Foto. »Außerdem bin nicht ich für diesen ganzen Kram verantwortlich, sondern du.«
    »Halt die Klappe, Amos.« In Wahrheit war sie glücklich darüber, dass Dew gegangen war. Die Aura dieses Mannes strahlte nicht nur aus, dass er den Tod brachte, sondern dass er selbst ungeduldig auf sein eigenes Ende wartete. Dew Phillips ließ sie schaudern.
    Sie wandte sich wieder der Leiche zu und drückte überaus vorsichtig gegen die dreieckige Wucherung. Sie fühlte sich matschig an unter der verbrannten Haut. Ein winziger Strahl einer schwarzen Flüssigkeit trat aus einer der Spitzen des Dreiecks aus.
    Margaret seufzte. »Fangen wir an. Wir entnehmen einige Proben der Wucherung und schicken sie sofort zur Analyse. Die Verwesung hat bereits eingesetzt, und wir haben nicht mehr viel Zeit.«
    Sie hob das Papier von Dews Tootsie Roll auf und warf es in den medizinischen Mülleimer, ließ die Finger in den dicken Handschuhen knacken und machte sich an die Arbeit.

11
Sich durchwursteln , vorwärtsstolpern , weiterhumpeln
    »Was für ein Scheißpfiff war denn das?« Perrys dröhnende Stimme verschmolz mit den Protesten der anderen Barbesucher. »Das war nie im Leben ein Foul!«
    Während verächtlich johlende und grölende Footballfans dicht gedrängt an der Bar saßen, war der Platz um Perrys und Bills Tisch auffallend frei geblieben. Perrys Gesicht hatte unbewusst den Ausdruck angenommen, den es auch auf dem Footballfeld gehabt hatte: Die Augen waren zusammengekniffen, und der Mund war wütend verzerrt. Häufig warfen die anderen Barbesucher diskrete Blicke in seine Richtung und behielten seinen mächtigen, angespannten Körper im Auge, als sei er ein Raubtier, das jeden Augenblick zuschlagen konnte.
    Auf den drei Meter großen Leinwänden des TV-Projektors in Scorekeeper’s Bar & Grill glänzten die karmesinroten Trikots und die goldenen Helme San Franciscos und das traditionelle Grün und Gelb der Mannschaft aus Green Bay. Die Zeitlupenwiederholung zeigte, wie der Ball sich in einer perfekten Spirale auf einen Fänger der Packers herabbewegte, als ein Verteidiger der 49ers den Arm nach oben riss und den Ball wegschlug.
    Perry schrie den Fernseher an. »Hast du das gesehen?« In ungläubigem Zorn wandte er sich an Bill, der ruhig dasaß und an seiner Flasche Budweiser nippte. »Hast du das gesehen?«
    »Ich denke, der Pfiff geht in Ordnung«, sagte Bill. »Das ist
absolut offensichtlich. War praktisch eine Vergewaltigung, wenn man sich’s genau ansieht.«
    Perry heulte protestierend auf und verschüttete Bier aus seinem Krug, während sich seine Hände im Rhythmus seiner Worte bewegten. »Oh, du bist doch verrückt! Der Verteidiger hat das Recht, direkt auf den Ball loszugehen. Jetzt bekommen die Packers einen First-and-ten an der beschissenen Fünfzehn-Yard-Linie.«
    »Sieh zu, dass noch etwas Bier im Krug bleibt, ja?«, sagte Bill und nahm einen Schluck aus seiner Flasche.
    Perry wischte das verschüttete Bier mit einer Serviette auf. »Tut mir leid. Aber ich werd wirklich sauer, wenn der Schiedsrichter entscheidet, wer gewinnt und wer verliert, anstatt die Jungs einfach spielen zu lassen.«
    »Das Leben ist grausam und ungerecht«, sagte Bill. »Selbst wenn es um Sport geht, entkommen wir der Ungerechtigkeit nicht.«
    Perry setzte seinen Krug auf dem Tisch ab und konzentrierte sich auf die Leinwand, während er sich mit der rechten Hand nachlässig den linken Unterarm kratzte. Blitzschnell umging ein Cornerback den Pulk der Angreifer, krachte in einen Green Bay Quarterback und brachte der

Weitere Kostenlose Bücher