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Infiziert

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Titel: Infiziert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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angreifenden Mannschaft einen Verlust von sieben Yards ein.
    Perry schüttelte seine geballte Faust vor dem Bildschirm. »Nimm das, Baby. Mann, ich liebe das. Ich hasse Quarterbacks. Verdammte Schwuchteln. Es tut gut, wenn man sieht, wie jemand einem Quarterback den Rotz aus der Nase drischt.«
    Bill hob die Hand, als wolle er sagen, dass es jetzt genug war. Perry lächelte, trank den Rest seines Bieres in einem einzigen langen Zug und kratzte seinen Oberschenkel.

    »Bekommst du seit Neuestem Ausschlag von Bier?«, sagte Bill.
    »Was?«
    »Deine Flöhe melden sich wieder. Das war gerade dein fünftes Bier, und bei jedem hast du dich ein bisschen mehr gekratzt.«
    »Oh«, sagte Perry. »Keine große Sache. Nur ein Insektenstich. «
    »Ich frage mich so langsam, ob wir in derselben Nische sitzen sollen. Ich hab keine Lust, mir Läuse einzufangen.«
    »Du bist ein richtiger Komiker.« Perry gab der Bedienung ein Zeichen. »Willst du auch noch eins?«
    »Nein, danke«, sagte Bill. »Wenn ich mit dem hier fertig bin, fahre ich nach Hause. Und du schaltest besser mal einen Gang zurück, Cowboy. Du bist ein bisschen gereizt.«
    »Ah, Bill, ich bin in Ordnung.«
    »Gut. Und wir werden dafür sorgen, dass es auch so bleibt. Du weißt, wie du bist, wenn du zu viel trinkst. Für heute hast du genug.«
    Perry spürte, wie Ärger in ihm hochkochte angesichts dieses kommandierenden Tons, und seine Augen wurden schmal. Wer zum Teufel war Bill denn? Wie konnte er ihm sagen, was er zu tun hatte?
    »Wie bitte?« Ohne nachzudenken, beugte er sich in Bills Richtung, und seine Lippen verzerrten sich höhnisch.
    Bills Gesicht blieb ungerührt. »Weißt du, wenn du so wütend knurrst, dann siehst du aus wie dein Vater.«
    Perry zuckte zusammen, als hätte man ihn geschlagen. Er sackte nach hinten und ließ den Kopf sinken. Sein Gesicht wurde rot und heiß vor Verlegenheit. Er schob den Bierkrug zur Seite.

    »Tut mir leid«, sagte Perry. Er sah auf. Sein Blick hatte einen flehentlichen Ausdruck. »Bill, es tut mir wirklich leid.«
    Bill lächelte beruhigend. »Keine Panik, Kumpel. Du hast dich unter Kontrolle. Es ist okay.«
    »Nein, es ist nicht okay. Ich darf nicht so mit den Leuten reden, besonders nicht mit dir.«
    Bill beugte sich vor. Sein Ton war sanft und ermutigend. »Gönn dir selbst eine Pause, Perry. Es hat bei dir schon seit Jahren keinen Zwischenfall mehr gegeben.«
    Perry starrte ins Leere. »Ich mache mir immer noch Sorgen. Ich könnte immer noch reinschliddern, weißt du? Ich passe nicht auf, und schon prügle ich jemandem die Scheiße aus den Knochen, bevor mir klar wird, was ich da eigentlich mache.«
    »Aber du hast niemanden mehr zusammengeschlagen. Schon lange nicht mehr, Mann. Entspann dich einfach. Deine herzergreifende Geschichte treibt mir die Tränen in die Augen.« Bills Lächeln verriet seine Ironie.
    Perry dankte dem Himmel dafür, dass er einen Freund wie Bill Miller hatte – und das nicht zum ersten Mal. Perry wusste, dass er ohne Bill wahrscheinlich irgendwo im Gefängnis sitzen würde.
    Bill legte seine Hand auf Perrys Arm. »Perry, du musst dir selbst ein bisschen Vertrauen zugestehen. Du bist überhaupt nicht wie dein Vater. Du hast all das hinter dir gelassen. Du musst nur vorsichtig sein, das ist alles. Dein Temperament ist wirklich im Arsch, Mann, also musst du in der Hinsicht immer am Ball bleiben. Können wir dann jetzt mit diesem Weichei-Gejammere aufhören und uns das Footballspiel ansehen? Die Auszeit ist vorbei. Was glaubst du, was die Packers vorhaben?«

    Perry sah auf den Bildschirm, und sofort hatte er den kleinen Zwischenfall vergessen. Ebenso die Erinnerungen an seinen ständig gewalttätigen Vater. Es war leicht, sich im Football zu verlieren.
    »Ich wette, sie werden nicht über außen kommen. Sie werden versuchen, die Niners im Schlaf zu überraschen, aber sie waren den ganzen Tag noch nicht in der Lage, den inneren Linebacker zu blocken. Er schleicht sich geschickt ran, aber er sollte besser aufpassen, sonst werfen sie das Ei in einem schnellen Zug über ihn, wenn er losstürmt.«
    Bills ermutigende Berührung hatte Perrys Arm erneut jucken lassen. Er kratzte sich geistesabwesend, während er zusah, wie die Angreifer der Packers zwei Yards zurückrannten, bevor der innere Linebacker sich auf den Pulk stürzte.
    Bill nahm einen Schluck Bier und starrte auf Perrys Arm. »Weißt du, mir ist schon klar, dass eine vorstehende Braue das Zeichen für einen gewissen Höhlenmenschen-Charme

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