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Infiziert

Infiziert

Titel: Infiziert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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… under my skin.
    »Ihr seid zu spät, ihr Schweine«, sagte Brewbaker. »Sie haben mir gesagt, dass ihr kommen würdet. Aber wisst ihr, was? Ich gehe nicht. Ich nehme sie nicht mit. Scheiße, sollen sie doch selbst gehen.«
    Er hob das Beil und schlug mit aller Kraft zu. Die breite Klinge fuhr durch den Baumwollstoff und die Haut unterhalb seines Knies, schnitt durch seinen Knochen und bohrte sich krachend in den Linoleumboden, wodurch sie das Bein vollständig abtrennte. Blut spritzte über den Boden und vermischte sich mit der Benzinpfütze. Das abgetrennte Bein kippte auf die Seite.
    Brewbaker schrie. Es war ein qualvoller Schrei, der Sinatras kreischendes Orchester übertönte. Doch nur sein Mund schrie, nicht seine Augen – die starrten Dew unverwandt an.
    Alles dauerte nur eine Sekunde. Dann war das Beil wieder in der Luft, krachte noch einmal nach unten und durchtrennte das andere Bein, ebenfalls direkt unter dem Knie. Wegen des fehlenden Gewichts verlor Brewbaker die Balance und kippte ein wenig nach hinten. Dadurch hoben sich seine Beinstümpfe, sodass das Blut in die Luft, auf das Badezimmerregal
und bis hinauf an die Decke spritzte. Instinktiv hoben Dew und Malcolm ihre Arme, um nicht im Gesicht getroffen zu werden.
    Brewbaker entzündete das Feuerzeug und hielt es an den Boden. Das Benzin fing sofort Feuer. Die Pfütze brannte, und die Flammen folgten der nassen Spur hinaus in den Flur und den Rest der Wohnung. Brewbakers benzingetränktes Kapuzenshirt verwandelte sich in einen Feuerball.
    In einer einzigen athletischen Bewegung schob Mal seine Waffe in das Holster zurück, riss sich das Jackett vom Leib und sprang nach vorn.
    Dew wollte ihm eine Warnung zurufen, doch es war schon zu spät.
    Mal warf sein Jackett über Brewbaker, um die Flammen zu ersticken. Das Beil schoss wieder nach vorn und bohrte sich tief in Mals Magen. Trotz Sinatras Gesang hörte Dew ein gedämpftes Knirschen und wusste sofort, dass die Klinge die Innenseite von Mals Wirbelsäule getroffen hatte.
    Dew ging zwei Schritte nach vorn in das brennende Badezimmer.
    Brewbaker blickte auf. Seine Augen waren noch größer als zuvor, sein Lächeln noch breiter. Er schien etwas sagen zu wollen, hatte jedoch nicht mehr die Gelegenheit dazu.
    Aus einem halben Meter Entfernung feuerte Dew drei Schüsse aus seiner .45er ab. Die Kugeln trafen Brewbaker in die Brust und rissen ihn auf dem von Blut und Benzin rutschigen Boden nach hinten. Sein Kopf krachte gegen die Toilette. Doch da war er schon tot.
    »Einsatz, Einsatz! Alle Einheiten zu mir. Ein Mann verletzt, ein Mann verletzt!«
    Dew steckte die Waffe zurück, ging in die Hocke und
warf Mal über seine Schulter. Dann erhob er sich mit einer Kraft, von der er nicht wusste, dass er sie immer noch besaß. Brewbaker brannte, doch die Flammen hatten seinen rechten Arm noch nicht erreicht. Dew packte Brewbakers rechte Hand und stolperte hinaus in den brennenden Flur, wobei er einen Mann trug und den anderen hinter sich herzog.

2
Das Rohe und das Gekochte
    Dew stolperte aus dem brennenden Haus. Die Winterluft kühlte sein rotes Gesicht, doch die infernalische Hitze hatte ihm, durch den Anzug hindurch, den Rücken angesengt.
    »Halte durch, Mal«, sagte er zu dem blutenden Mann auf seiner rechten Schulter. »Halte durch. Hilfe ist schon unterwegs. «
    Dew rutschte über den ungereinigten Fußweg und wäre beinahe auf den schneebedeckten Rasen gestürzt, doch er konnte gerade noch das Gleichgewicht halten und schaffte es bis auf den Bürgersteig. Stolpernd wie ein Betrunkener überquerte er die Straße und legte Brewbakers Leiche schließlich in eine flache Schneewehe, wo sie kurz aufzischte wie ein Streichholz, das man in einen abgestandenen Drink wirft. Dann winkelte er eines seiner Beine ab und ließ Malcolm vorsichtig zu Boden gleiten.
    Malcolms zuvor weißes Hemd hatte jetzt um seinen Magen herum einen roten Streifen. Das Beil war so tief eingedrungen, dass es sich durch seine Därme gebohrt hatte.
Dew hatte solche Wunden schon zuvor gesehen, und er hatte nicht viel Hoffnung.
    »Halte durch, Mal«, flüsterte Dew. »Denk an Shamika und Jerome und halte durch. Du kannst deine Familie jetzt nicht im Stich lassen.« Er nahm Malcolms Hand, die sich heiß und feucht anfühlte und mit Brandblasen übersät war. Das Quietschen der Reifen durchschnitt die Luft, als mehrere Einsatzwagen schliddernd zum Stehen kamen. Die Türen der Vans öffneten sich. Ein Dutzend Männer in biologischen Schutzanzügen

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