Inhuman Fynomenon (Roman)
ja mal gespannt... Er hat mich behandelt wie ein Tier seitdem ich ihn kenne. Wie ein minderwertiges, Nutztier! Ein Freak hat auch seinen Stolz, aber du verteidigst den auch noch, du bist genau so 'ne feige Sa...“
Klatsch!
Eine kräftige Ohrfeige kracht schallend in Fyns Gesicht, die unterschwellig alle getroffen hat. Für wenige Sekunden ist es absolut still. Fyn fasst sich verstört an die Backe, dabei sieht Jonas ihm drohend in die Augen.
„Geh' in dein Zimmer, sofort!“
Fyn ist fassungslos, völlig unfähig zu reagieren.
„ Ich sagte: du sollst in dein Zimmer gehen!“
Jonas wird lauter:
„Und merk dir ein für allemal: Ich bin keine feige Sau und kein Arschkriecher, sondern dein Vater. Freeman ist ein Visionär, der dank seines Verstandes die Zukunft neu schreiben kann!
Und wenn du wütend auf ihn bist, dann schau dir auch uns und hunderttausende Familien an. Wir alle wollten es so, weil wir keinen anderen Ausweg sahen. Wir Vier leiden auch unter unserer unmenschlichen Entscheidung.“
Fyn sieht sie an, wie sie da auf dem Sofa sitzen, mit schuldbewussten Minen, regungslos und verschüchtert wie kleine Kinder - und Jonas, der sich schnaubend vor ihm aufbäumt.
Fyn ringt um Beherrschung, ganz kurz bloß, dann redet er ruhig, und eindringlich.
„Dir ist es doch egal wie ich mich fühle, Hauptsache ich funktioniere.
Alles ist egal, so lange ich das mache wozu mich der wahnsinnige Professor gemacht hat.
Wenn es keine Screecher gäbe, hättet ihr mich nie gewollt;
wenn es keinen Freeman gäbe, würde ich nicht mal existieren!
Ich bin ein halber Mutant,... keiner sieht meine andere Hälfte, den Menschen in mir! Warum darf ich nie raus, in die Stadt?
Weil ich ein Hassobjekt bin, eine gefährliche Entartung, etwas wovor Menschen Angst bekommen ohne es zu kennen.
Ich gehöre zu den Missgeburten, die Menschen in Ghettos abschieben oder sofort abknallen.“
Alle haben Tränen in den Augen und Jonas erkennt wie tief verletzt sein Sohn ist. Nichts was Fyn sagt, könnte an Jonas abprallen. Fyns wütende Verzweiflung stellt letztendlich alle Beteiligten an den Pranger. Jonas fühlt Schuld, die wie eine heiße Welle in ihm hoch schwappt... und Hilflosigkeit, viel zu viel davon. Sofort erlischt Jonas entflammte Wut, er versteht dass er seinen Sohn nicht als Ventil für seinen angestauten Kummer missbrauchen darf:
Jonas hadert mit seinen eigenen Entschlüssen, die Fyn in dieses Leben katapultierten und mit Freeman, vor dem Jonas allmählich den Respekt verliert. Jonas packt Fyn kräftig an den Schultern und versucht dabei seine aufsteigenden Emotionen zu unterdrücken.
„Fyn, du hast nicht weniger Wert, nur weil du gezüchtet worden bist. Das Gegenteil ist der Fall:
Du bist das Gesicht unserer Zukunft, deswegen müssen wir dich von Gefahren fernhalten und beschützen. Ich verlange von dir menschlicher zu sein, als wir es selbst sind, weil ich nicht akzeptieren will, dass du ein Killer bist, das du, als mein Kind, die Hoffnung darstellst für Milliarden Menschen. Fyn, ich hasse mich dafür, dir das angetan zu haben, aber was hätten wir tun sollen?
Ich konnte nicht anders, ich wollte immer, dass irgendwann alles besser wird - dass Kinder, Familien, alle Menschen wieder eine lebenswerte Zukunft haben... “
Jonas' Stimme bebt.
„Ich habe nicht ahnen können, was unsere Entscheidung in dir auslösen wird. Es tut mir leid, so verdammt leid! Wir waren uns damals sicher einfach das Richtige zu tun. Glaub' mir bitte: Du bist wie ein richtiger Sohn für mich. Mir fällt es so verdammt schwer, dich bald loslassen zu müssen. Ich habe das Gefühl, als würde ich dich den Monstern zum Fraß vorwerfen. Das ist ein beschissenes Gefühl...“
Jonas stockt.
„Verdammt, ich war dabei, als du das erste Mal stehen konntest, ich kann mich sogar noch genau an dein erstes Lächeln erinnern oder als du das erste Mal „Daddy“ zu mir gesagt hast und ich war so..., ich war immer so stolz, hatte das Gefühl, dass es richtig war... Je normaler du bist umso leichter fällt es mir, die Realität und deine Zukunft wegzuschieben.
Ich wünsche mir so sehr, dass wir alles irgendwie ändern könnten. Ich will dich nicht gehen lassen oder dich verlieren; verdammt noch mal, ich liebe dich Fyn. Du bist und bleibst mein Sohn.“
Fyn weint verstohlen, vergräbt sich in den starken Hals seines Vaters und schluchzt laut. Jonas drückt ihn fest an sich, beobachtet von einem Publikum dass schniefend auf dem
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