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Inhuman Fynomenon (Roman)

Inhuman Fynomenon (Roman)

Titel: Inhuman Fynomenon (Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Mareila
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Wegrand führen.  
    „Ich brauch' mich nicht bei dir einhaken du sportsüchtiges Irrlicht. Pfoten weg!“  
    Keylan schubst seinen bemutternden Freund von sich, Fyn lacht.
    „Fyn, sag' nur bitte Jonas nichts von unserem kleinen Abstecher, sonst krieg' ich eins auf'n Deckel.“  
    „Is' schon klar, aber ist doch genial mal was Neues zu sehen und das ist ja nur ein kleiner Schlenker durch ein bisschen Wald. Schau mal wie riesig der da hinten ist. Überall Bäume, ein wiegendes Meer aus wunderschönen bunten Bäumen.“  
    Fyn blickt fasziniert in die Ferne und inhaliert den süßen Herbstduft. Keylan schüttelt belustigt den Kopf.
    „Was hast du damit eigentlich gemeint, als du gesagt hast, du kannst Freeman nicht „riechen“?“  
    „Na der muffelt nach Lüge oder Angstschweiß, keine Ahnung, sein Geruch ist einfach widerlich. Ich hasse den Typ, aber das ist ja kein Geheimnis.“  
    „Ach so.“  
    Keylan scheint ein wenig erleichtert zu sein.
    „Also meinst du, der verbirgt etwas vor uns?“  
    „Bestimmt und Jonas weiß auch mehr als er zugibt, aber ich vertraue ihm, er würde uns niemals schaden oder so. Der lässt sich aber von Freeman einlullen und tut alles, damit der freie Bahn für seine Armee hat.“  
    Beide trinken aus einem Röhrchen der erfrischenden Shirt-Pipes , die in ihre „P-Shirts“ integriert sind:  
    Durch Bewegung kühlen kleine Schläuche den flüssigen Inhalt - eine praktische Erfindung der Textilindustrie.
    „Wie ist es eigentlich genau, einen ganz normalen Vater zu haben? Ich meine ganz normal, mit Familie und so?“, fragt Fyn nachdenklich.  
    Keylan schluckt und schaut auf den Boden.
    „Na, wie du schon sagst: Ganz normal. Man wird groß und dann sieht man sich kaum noch, lebt sein Leben. Wenn ich mal im Club bin, hängt der meistens nur über irgendwelchen Papieren. Falls er mich braucht, zieh' ich da meine Show ab, kassier' mein Geld und hau' wieder ab.“  
    „Ja aber, wie war es früher, ihr wart doch bestimmt Fußball spielen oder im Kino? Bestimmt habt ihr auch über Mädels geredet, oder? Erzähl doch mal!“  
    „Fyn, da gibt's nicht viel zu erzählen, mein Vater und ich haben eine sehr nüchterne Beziehung und das war auch noch nie anders, klar? Er ist Geschäftsmann, durch und durch. Jonas ist ein guter Vater, sei froh dass du ihn hast.“  
    „Ey was ist los? Ich möchte nur wissen was ihr eben alles so zusammen unternommen habt - kannst du mir keine vernünftige Antwort geben? Versteh' doch, dass es mich interessiert, wie es ist...“  
    „Nich' so laut!“  
    „Das is' doch 'ne normale Frage, warum tust du so bescheuert?“  
    „Mann halt's Maul Fyn, ich will einfach nicht drüber re...“  
    Keylan dreht sich erschrocken um:
    „War da was?“  
    Er mustert nervös die Bäume und Büsche hinter sich, kann aber nichts erkennen, dann dreht er sich wieder zu Fyn.
    Keylan fährt erschrocken zusammen:
    Fyns Augen sind pechschwarz!  
    Fyn stiert hinter Keylan in die Bäume und sagt kein Wort. Mit einer Handbewegung dirigiert er seinen Kumpel hinter sich, der sich kein zweites Mal bitten lässt. Keylan spürt sein Herz bis zum Anschlag pulsieren.
    Sie laufen mehrere Schritte rückwärts. Keylan sieht über Fyns Schulter hinweg, in das Unterholz zwischen den großen Tannen und Laubbäumen. Es raschelt. Plötzlich wirft Fyn seinen Kopf in den Nacken und reißt seinen Mund auf. Es knackt leise; langsam treten Fyns Zähne hervor - sein Kiefer hat plötzlich eine enorme Größe. Keylan erkennt von schräg hinten, dass sein Freund seinen Unterkiefer ausgerenkt hat, damit Fyns lange Zähne ihn selbst nicht verletzen können.
    Fyn stößt ein grollendes Knurren aus; etwas was Keylan noch nie von ihm gehört hat. Er droht wie eine große Raubkatze und stellt sich breitbeinig hin. Fyn atmet laut. Büsche zwischen den Bäumen beginnen bedrohlich zu wackeln und Keylan überkommt Panik:
    „Fyn? Fyn,... Scheiße Mann, ich mach' mir gleich in die Hose...“  
    Langsam weichen bunte Blätter zur Seite und ein ledriger, krebsroter Arm gräbt sich durch das Laub. Knochige, lange Finger schieben weitere Äste weg, um auch dem Rest Platz zu machen... Mit weit aufgerissenen Augen beobachtet Keylan die schleichende Kreatur die allmählich, Stück für Stück, zum Vorschein kommt. Wucherndes Dickicht gebärt zäh einen hässlichen Schädel, einen vernarbten, mageren Torso mit sehnigen Gliedern.  
    Aus der widerwärtigen Fratze stechen weiße, sternförmige

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