Inhuman Fynomenon (Roman)
Pupillen heraus, funkeln in gelben Augäpfeln eiskalt aus der wachsartigen Visage! Keylan will schreien, sich abwenden, doch sein Körper gehorcht ihm nicht mehr. Plötzlich öffnet der glotzende Lurid sein ekelhaftes Maul. Schrilles Kreischen gellt durch den Wald, das Biest geht in Angriffsstellung. Breitbeinig und groß steht er nun auf dem Waldweg, nur fünf Meter vor den Freunden.
Seine narbige, knotig-überwucherte Haut spannt sich über seinen ausgezehrten, drahtigen Körper. Der Kopf hängt an einem langen Hals vorne über und seine Sehnen regen sich bei jedem einzelnen Atemzug. Der Screecher legt seinen Kopf schief, öffnet sein Maul mit dreckigen schiefen Zähnen, die auch seitlich aus den Lippen heraus stehen. Wieder kreischt die entstellte, blutdürstige Kreatur. Völlig unerwartet brüllt Fyn in monströsem Bass zurück!
Keylan ist wie hypnotisiert von dem widerwärtigen Schauspiel und seinem Freund, den er so noch nie erlebt hat.
Keinesfalls hätte er ahnen können, wie Fyns Mutationen in Aktion aussehen!
Der Screecher mustert seine Opfer während sein süßlich, säuerlicher Fäulnis-Gestank, auf die Männer zuschwebt.
„Das überleben wir nicht“, wimmert Keylan, der einen unangenehmen, wachsenden Druck in der Blase verspürt.
Angriffslustig kreischt der Lurid erneut und geht leicht in die Knie. Sein magerer Brustkorb bebt, einzig die muskulösen Beine stehen wie versteinert fest auf dem Schotter. Ohne Vorwarnung spurtet er los und springt plötzlich auf Fyn zu. Innerhalb weniger Sekundenbruchteile stößt Fyn Keylan zur Seite, schleudert dem Biest seine Faust in die Fresse und rollt seitlich an ihm vorbei.
Keylan landet unsanft im Graben zwischen Weg und Wald. Sichtlich überrascht dreht sich der Screecher zu Fyn um, kurz blickt er zu Keylan herüber, der für einen kurzen Moment glaubt, sein Herz hätte aufgehört zu schlagen. Schon wendet sich das Monster wieder Fyn zu. Es legt seinen Kopf schief und kreischt! Unbeeindruckt steht Fyn breit vor dem Monstrum, formt seine Hände zu Krallen, die nicht halb so bedrohlich aussehen, wie die Klauen des Lurids, doch erst jetzt kann Keylan Fyn von vorne erkennen:
Durch den ausgerenkten Kiefer sieht sein Freund kaum ansehnlicher aus als der Screecher. Fyns fingerlange, schmale Fangzähne sind ein abartiger Anblick!
Sein Gesicht ähnelt einem unheimlichen Anglerfisch aus der Tiefsee! Seine Augen sind nicht mehr schwarz, sondern komplett blutrot unterlaufen und seine Stirn hat er wütend nach unten gezogen. Fyn sieht selber aus wie eine widerwärtige Horrorgestalt und Keylan bekommt seinen Mund nicht mehr zu.
Gerade stürzen beide aufeinander los, der Screecher krallt sich in Fyns Schulter während Fyn in dessen zähen Nacken beißt. Der Mutant kreischt schrill auf, als Fyn ihm dabei ein großes Stück Fleisch heraus reißt. Er spuckt es auf den Boden und mit seinem Ellenbogen schlägt er dem Biest ins Genick. Der Lurid taumelt nur kurz, Fyns Schulter blutet, aber nur halb so stark wie der Hals des Mutanten!
Wasser tropft aus Fyns High-Tech-Shirt. Ein aggressives Kreischen, Fyn brüllt zurück und setzt vor dem Lurid schnell zum Sprung an, dann wirft er sich kraftvoll in die Luft, dreht sich im Flug und während er rotierend mit den Beinen ausholt, treffen Fyns Füße nacheinander den Lurid hart am Kopf. Ohne auch nur eine Sekunde zu verschenken, greift Fyn den Schädel des Lurids und zieht ihn kräftig nach unten, gegen sein angezogenes Knie. Der Kopf des Lurids stößt zurück. Blut tritt aus einem Riss auf seiner wulstigen Stirn, er schwankt.
Fyn kommt näher, der Screecher schlägt nach ihm, doch Fyn weicht aus. Wieder peitscht der Screecher mit seinem langen Arm nach ihm - Fyn schwingt mit seinem Oberkörper kurz nach hinten. Der Screecherarm rauscht an ihm vorbei, dabei schnellt Fyn sofort wieder nach vorne und beißt gierig in den Hals der Bestie. Die schneidet krächzend ihre Krallen in Fyns Rücken, doch dieser Versuch ist chancenlos, weil der Hybrid sich an den Bestienhals hängt und seine Zähne damit tiefer in das derbe Fleisch des Screechers bohrt.
Jetzt drückt er seine Daumen in beide Augen des Monsters. Die Klauen des Lurids greifen nach Fyns Händen um die Finger aus den Augenhöhlen zu ziehen. Zu spät: Eine glibberige Blutsuppe trieft an knochigen Screecherwangen herunter. Fyn umklammert jetzt die Arme der blinden Kreatur. Mit seinem Kiefer hat er den Lurid immer noch fest in der Mangel, er hat sich regelrecht
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