Inhuman Fynomenon (Roman)
das geht nur, weil ich auch respektvoll mit ihm umgehe.“
„Bitte Jonas, vertraue mir. Es ist besser, wenn er nichts darüber erfährt. Versetzte dich doch mal in seine Situation, was er erleiden und welches Leben er führen muss; all' das für ein Ziel, dass es vielleicht nie in der Art geben wird? Das wäre ein Schock für ihn. Wir warten ab, momentan sind die Drüsen sowieso noch in ihrer Entwicklung, wir sollten uns also nicht vorzeitig verrückt machen, mein Junge.“
„Das muss ich erst mal verdauen.“
Nachdenklich laufen beide nebeneinander her.
„Ähm Rupert, wie alt kannst du denn jetzt werden?“
„Ich werde nicht ewig leben Jonas, ich konnte mein Altern lediglich, sporadisch verzögern. Momentan fühle ich mich fit, also geh ich davon aus, vielleicht noch 30 Jahre leben zu können. Aber das ist nur eine vage Voraussage.“
Jonas schluckt:
„Und wenn Fyn soweit ist, wie sollen wir ihm dem Militär übergeben? Wir können ja nicht einfach so da auftauchen.“
„Junge, ich dachte du vertraust mir blind! Du tust es nicht? Aber ich versichere dir dass du es kannst, solltest du tatsächlich davon ausgegangen sein, dass mein Plan unnötige Schwachstellen aufweist.
Junge, es gab neben dem echten auch immer einen falschen Fyn, um den sich gerade mein Forschungsteam kümmert. Streng geheim, aber völlig legal gezüchtet ohne „böse“ Mutagene, wie ich sie eigentlich einsetzen müsste. Wir haben in einem Labor ein großes Bassin errichtet. Er hängt dort an vielen Schläuchen wie eine Marionette, die auf ihre Hinrichtung wartet. Dank diesem Klon erhält Fyn astreine Papiere mit sämtlichen Unterschriften meiner renommierten Kollegen und dem Segen der GVO.
Ich habe den Computer manipuliert, so dass er diesem lebensunfähigen Zwilling die tollsten Vitalwerte unterstellt, dabei ist er nur eine Hülle. Sein Herz schlägt, er hat natürlich auch alle anderen Organe. Ich habe ihm zudem ein paar Schein-Mutationen „untergejubelt“; er soll so wie Fyn aussehen, wird aber nicht überlebensfähig sein.
Zeitgleich mit dem echten Hybriden begann sein Wachstum und die Forscher haben sich überschlagen vor Stolz, pah, wenn die wüssten - nichts als Dilettanten!“
Jonas ist sprachlos, wobei Freeman exzentrisch weiterprahlt:
„Es war zu der Zeit während Fyns Wachstum und dem Schmuggeln aus der Klinik heraus, ein leichtes Unterfangen kein Aufsehen zu erregen, weil sich alle Forscher auf den Klon konzentriert haben. Glaube mir Jonas, mein genetisches Wissen ist unübertrefflich; ich erreiche meine Ziele und bin auch diesmal nicht alleine:
Mittlerweile stehen zwei arrivierte Ärzte auf meiner Seite. Ich konnte ihnen den Mund wässrig machen, denn nur ich kenne den Code das Leben zu verlängern - wenn auch nur um ein paar Jahrzehnte. Ihnen genügte eine kleine Zellprobe; mein Beweis älter zu sein als mein Ausweis angibt. Jedenfalls führen meine beiden Kollegen, mit mir, die Jüngeren an der Nase herum und allein der Taumel des möglichen Erfolgs lassen sie alles glauben was du willst.
Menschen sind wie Tiere, wenn du ihnen das richtige Futter anbietest:
Sie fressen dir aus der Hand!
Wenn unsere „Fyns“ soweit sind, ersetzt der Echte endgültig den Falschen. Fyn wird beurteilt, für „perfekt“ befunden - denn das ist er nun mal - und dann wird er ausgebildet.“
„Er ist auch schon so groß wie Fyn?“
„Ja, er bleibt in seinem Bassin, bis wir den Abbruch vornehmen.“
Jonas ist geschockt von so viel Abgebrühtheit:
„Was wird mit dem Zwilling passieren?“
„Das soll nicht deine Sorge sein, Jonas. Manchmal muss man dunkle Wege beschreiten um ans Ziel zu kommen. Der Zwilling hat kein Bewusstsein, er kann nicht mal die Augen öffnen, der ist ja schon Tod, sozusagen.
Mach dir keine Sorgen Junge, du weißt wir verfolgen die selbe wichtige Absicht. Diese Hoffnung steht über Allem!
Ich bitte dich also ein gutes Wort bei Fyn für mich einzulegen. Es ist unglaublich wichtig, denk immer an das große Ganze, an die kleinen Kinder und Familien, denen wir doch endlich helfen wollen, mein Junge, auch deine Eltern könnten noch leben, denk' daran!“
BOHRENDE GEDANKEN
Jonas rauscht nach Hause, dabei rotieren 1000 Fragezeichen in seinem Kopf. Wieso hat Freeman zu Asisa gesagt, dass „sie ihm böse sind“?
Befürchtet er vielleicht doch, dass Fyns Klon etwas mitbekommt?
Am liebsten möchte Jonas zu Freeman zurückfahren und ihm weitere Fragen
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