Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inhuman Fynomenon (Roman)

Inhuman Fynomenon (Roman)

Titel: Inhuman Fynomenon (Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Mareila
Vom Netzwerk:
er gar nicht realisiert, wie toll es eigentlich ist, dass er überhaupt noch mit beiden sprechen kann und hämmert in einer Tour auf den völlig aufgelösten Keylan ein.  
    Erst als Fyn aus der Dusche kommt, sehen sie, wie tief sich die Screecherkrallen in Fyns Fleisch gebohrt haben. Asisa reinigt die Verletzungen und näht klaffende Fleischwunden zusammen, während Fyn dabei keine Miene verzieht; ganz im Gegenteil, er schwärmt förmlich davon, wie er dem Monster den „Garaus“ gemacht hat.
    „Halt still!“, schimpft Asisa.  
    Keylan scheint seine Gesichtsfarbe nicht wieder zu finden, er starrt abwesend ins Leere.
    „Bring' dem mal bitte was für'n Kreislauf“, sagt Jonas zu Mayco, als er langsam wieder Mitleid entwickelt.  
    „Ich hätte nie gedacht dass ihr so bescheuert und leichtsinnig seid. Wir wohnen hier nicht im Sonnenblumental der Funkelfee! Das ist die Realität, das Grauen! Was habt ihr euch nur dabei gedacht?“  
    Kleinlaut schauen ihn die beiden an, doch Fyn verteidigt letztendlich ihren lebensmüden Abstecher:
    „Ich wollte einfach mal 'ne andere Strecke laufen. Ich weiß, dass es bescheuert war, aber ich hatte irgendwie Lust auf was Neues. Mann es ist Herbst, die Bäume, die sind herrlich bunt und es roch so gut nach Laub. Es war als hätte mich die Natur zu sich gerufen.“  
    „Fyn, halt' deine Waffel, du musst dein Hirn benutzen, wenn Keylan das schon nicht kann. Wären es zwei von den Biestern gewesen, dann wärt ihr jetzt Luridfutter!“  
    „Aber ich war total gut: voll schnell! Das war 'ne wichtige Prüfung für mich, jetzt weiß ich, dass ich das kann!“  
    Jonas wiederholt kopfschüttelnd und ungläubig Fyns vorherige Aussage:
    „Das Laub war so schön bunt, die Natur hat mich gerufen...; sagt mal in welchem Film seid ihr denn? Nicht mal ein Brainstorm-Junkie würde so 'n Müll labern, geschweige denn so was tun.  
    Ich kann euch ja nie wieder rauslassen! Das nächste Mal erzählt ihr mir, dass ihr den Schmetterlingen nachgelaufen seid oder Glühwürmchen fangen wolltet!“
    Fyn und Keylan sehen sich amüsiert an. Jonas beugt sich wutentbrannt zu ihnen vor, kann nicht fassen, dass die beiden seine Wut belustigt - sein Blutdruck hat mittlerweile den Siedepunkt überschritten:
    „Schuss,... äh Schluss haufön..., aufhö.., ach Scheiße!“  
    Jonas hat in seiner Aufregung sämtliche Buchstaben durcheinander gewürfelt. Keylan und Fyn prusten los und da kann sich auch Jonas ein Schmunzeln nicht mehr verkneifen. Mayco grölt und Asisa muss gackernd ihr „Nähzeug“ weglegen. Einen kurzen Moment verfallen sie alle in erleichterndes Gelächter.
    „Lustig ist es ja eigentlich nicht, aber Fyn hat's geschafft. Der Lurid ist Mus“, sagt sie, nachdem sie sich wieder beruhigt haben.  
    „Was wollen wir mehr? Dann steht Fyns Ausbildung wohl nichts mehr im Wege.“  
    „Naja, erst wenn er keine Schübe mehr hat, kann er zum GVO Militär. Die könnten nichts mit ihm anfangen, wenn er plötzlich für drei Tage ein Pflegefall wär'“, ernüchtert sie Mayco.  
    „Mach euch keinen Kopf, so wie sich meine Anfälle in letzter Zeit anfühlen gibt es nur zwei Möglichkeiten: Brasilien oder Tod, also Hop oder Flop!“  
    „Fyn, du machst mich fertig“, stöhnt Jonas, während Fyn so bestechend schmunzelt, dass man ihm kaum noch böse sein kann.  
    „Verfluchter Charmeur“, lächelt Asisa und macht sich wieder an die Arbeit.  
    Am Tag darauf berichtet Jonas, Freeman von Fyns erster Begegnung mit einem Lurid. Freeman ist sofort hingefahren um Fyn zu untersuchen - ob er sich womöglich mit Bakterien infiziert hat? Nein, alles in bester Ordnung und Freeman ist mächtig stolz!
    „Du wirst ein guter Soldat“, sagt Freeman anerkennend zu Fyn.  
    „Jetzt weiß ich dein Tuning erst richtig zu schätzen Rüpelmann“, bemerkt Fyn und ist dem Professor das erste Mal dankbar für seine Fähigkeiten.  
    Was Keylan nicht mehr schlafen lässt, scheint Fyn viel Selbstsicherheit zu geben. In den folgenden Tagen stolziert er herum wie ein blasierter Strauß. Jonas achtet darauf, dass er beim  Joggen nicht mehr vom Weg abkommt, und stattet Fyn vor seinen Ausflügen mit einem Sender aus.
    „Nur ein Schritt in die falsche Richtung und du bist fällig, Söhnchen“, warnt ihn Jonas, der zudem nicht mehr befürchten muss, dass Keylan dumme Gedanken seines Sohnes unterstützt; der bleibt fortan nämlich lieber daheim und joggt auf seinem Laufband, in einer virtuellen Traumlandschaft -

Weitere Kostenlose Bücher