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Inhuman Fynomenon (Roman)

Inhuman Fynomenon (Roman)

Titel: Inhuman Fynomenon (Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Mareila
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garantiert ohne Screecher! Der Tag, an dem Fyn bereit ist nach Brasilien zur militärischen Ausbildung zu gehen, rückt näher.  
    Die letzten Scans zeigen, dass mit einer letzten Mutation seine Entwicklung abgeschlossen sein könnten. Das Team ist in seinen Gefühlen hin- und hergerissen. Einerseits erfreut sie die Vorstellung, dass Fyns Qualen endlich überstanden sind, dass er nie wieder diese furchtbaren Mutationsschübe aushalten muss - aber wer weiß, was dann auf ihn zukommt? Womöglich wird alles noch viel schlimmer... Fyn hingegen ist ziemlich unbekümmert, er lässt sich gerne von seiner Neugier locken.
    „Hey Leute ich hab vorhin frisches Fleisch geholt - jetzt gibt’s mal wieder Steak a lá Keylano Palmerano!“, sagt Keylan, der sich zufrieden in der Küche zu schaffen macht.  
    Fleisch ist zu einem teuren Luxus geworden: Screecher sind ernst zu nehmende „Mitesser“, was Wildtiere betrifft, auch Viehzuchtbetriebe müssen sich extrem schützen, da der Geruch ihrer Mast-Tiere die Biester anlockt. Trotzdem erlauben sich die Fünf hin und wieder eine überteuerte Fleisch-Mahlzeit.
    „Fyn deckst du mal den Tisch? Danach kannst du mir helfen und ein paar Möhrchen schneiden.“  
    „Möhren? Willst du mich vergiften? Fett, Eiweiß und Kohlehydrate braucht der moderne Mutant von heute. Wenn du Rohfasern brauchst, dann lutsch' an der Tapete von Oma.“  
    „Rauhfaser-Tapeten hießen die damals, du verkalkter Killer. Futter' mehr Gemüse, dann kannst du dir das irgendwann merken.“  
    Keylan steht in einer Ecke der Küche und schnippelt, Fyn macht sich brav daran das Geschirr aus den Schränken zu holen. Er blickt gerade nach oben, in den Wald aus Tassen und Tellern. Plötzlich überkommt ihn ein seltsames Gefühl, es erinnert ihn an etwas, was noch gar nicht so lange her ist. Fyn konzentriert sich, seine Augen werden rot, er sieht alles wie in durch einen Tunnel.
    Die Bewegungen um ihn herum - das Schnippeln von Keylan und die zitternden Äste vor dem Küchenfenster - springen ihm förmlich entgegen. Er nimmt alles was sich bewegt gleichzeitig wahr, ohne dass es ihn überfordern würde... aber dieser  Geruch. Fyn schließt die Augen und inhaliert diesen markanten Duft von:
    Blut!
    Fyn blendet sofort sämtliche Geräusche aus, er blickt nach unten. Auf der Arbeitsfläche steht eine Schüssel mit saftigem, rohen Fleisch. Er beugt sich zu der Metallschale herunter und atmet einen  tiefen Zug ein, füllt seine Lungen und eine animalische Gier  überkommt ihn.  Geifernd fährt er seine Zähne aus, den Berg Fleisch fest im Blick,  er will sich nicht dagegen wehren, es sieht so unendlich  begehrenswert aus. Fyn greift hinein, es ist nass und weich, dann reißen seine messerscharfen Zahnklingen das saftige, dunkle Fleisch in Stücke, sie verschwinden in seinem triefenden Maul.
    Er erlebt, wie ihn metallischer Geschmack besänftigt; er schluckt ohne zu kauen und nach und nach verzehrt er, voller Genuss, alle fünf Steaks.
    Wie weit entfernt hallt Keylans Stimme an ihn heran:
    „Fyn alles klar? Drehst du jetzt ab oder so?“  
    Der Hybrid blinzelt und dreht sich zu seinem verstörten Freund herum. „Dregscheiße!“
    Mehr bringt Keylan nicht heraus. Wie angewurzelt starrt er Fyn an, während er vor seinem Haufen, akkurat geschnittener Möhrenwürfel inne hält. Mit seinem Messer und einer Karotte in den Händen sieht Keylan aus wie die Statue einer wahnsinnig gewordenen Gottheit: Keylan weiß nicht, ob er sich mehr vor Fyns Zähnen, den roten Augen oder Fyns offensichtlicher „Fleischextase“ fürchten soll.
    Mayco, Asisa und Jonas stehen ein paar Meter weiter weg und sind ebenfalls wie versteinert. Fyn kommt nur langsam wieder zu sich, er fährt seine Zähne und seinen Kiefer ein, blickt auf die drei „Ölgötzen“, dann auf die leere Schüssel, in der nur noch eine wässrige Blutbrühe schwappt.
    „Oh.“  
    Fyn rutscht ein voluminöser Rülpser heraus.
    „Sorry, nein echt, tut mir ehrlich leid, ich weiß nicht wie, also warum ich... Das stand da so 'rum und ich konnte einfach nicht...“  
    Fyn fuchtelt herum und versucht verzweifelt sich zu erklären, dabei lenken seine Augen noch immer von seinen Worten ab. Asisa muss aufstoßen:
    „Urgh, ich glaub mir wird schlecht.“  
    „Fyn deine Augen!“  
    Keylan zeigt auf Seine.
    „Oh, Moment.“  
    Fyn korrigiert das kurzerhand.
    „Seht ihr, was hab ich euch gesagt: Blutrote Augen und 'n ausrenkbarer Kiefer! Ha, jetzt habt ihr's

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