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Inhuman Fynomenon (Roman)

Inhuman Fynomenon (Roman)

Titel: Inhuman Fynomenon (Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Mareila
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verbissen. Blut spritzt aus den frischen Wunden des Lurids, besprengt Fyns Haare und seine linke Gesichtshälfte. Fyns Muskeln treten heraus, er zittert vor Anstrengung.
    Sie ringen und je mehr der Screecher versucht sich loszureißen, desto tiefer bohren sich Fyns Zähne in dessen Luftröhre. Verkeilt ineinander, versucht der Screecher Fyns Kopf zu erwischen; dabei lässt Fyn kurz den linken Arm des Lurids los, packt den Fratzenschädel mit der freien Hand, zieht seine Zähne gleichzeitig aus dem Fleisch und reißt den hässlichen Schädel ruckartig nach hinten.
    Das Genick kracht, der Lurid fällt zu Boden.
    Fyn atmet laut und blickt keuchend auf die besiegte Kreatur, die leicht zuckend vor ihm liegt. Die Zeit scheint stehen geblieben zu sein, im Wald ist es totenstill, beherrscht von gespenstischer Anspannung. Ein leises Knacken unterbricht diese Atmosphäre: Es ist Fyns Kiefer, den er mit nach hinten gelegtem Kopf wieder einrenkt, auch seine Zähne gleiten zurück.
    Mit blutroten Augen sieht er den völlig bleichen Keylan an, der verängstigt und schlotternd Fyn mustert - gerade seinen blutverschmierten Mund bemerkt. Eine knallrote Brühe läuft Fyns Hals herunter, auch sein zerrissenes Pipe-Shirt ist durchtränkt, glänzt überströmt vom lauwarmen Lebenssaft.  
    „Eins zu null für Fyn“ , sagt der mit einer unheimlich, voluminösen Stimme.  
    Fyn hebt seine Sonnenbrille vom Boden, setzt sie auf und spricht ganz trocken, raubtierhaft:
    Komm Rotkäppchen, der böse Wolf ist Geschichte.“
    Fyn reicht Keylan seine verschmierte Hand, der noch immer, wie eine erstarrte Salzsäule, im Weggraben kauert. Keylans Knie schlottern, als er Fyns Arm packt und sich hochziehen lässt.  Wortlos rennen sie los. Keylan sprintet panisch, so schnell wie noch nie in seinem Leben.
    Beide hechten am See entlang, durch verwahrloste Gärten, springen über Zäune, durch Gestrüpp und in Rekordzeit erreichen sie ihr sicheres Zuhause. Durch die Terrassentüre stürzt Keylan an den verdatterten Brüdern vorbei, hechtet ins Bad und bricht sich die Seele aus dem Leib. Ihm ist so abartig schlecht. Ununterbrochen laufen diese Bilder in seinem Kopf ab, er kann sie nicht abstellen. Diese Fratze, dieser Geruch, dieses schrille Gekreische und das ganze Blut... Es fühlt sich so irreal an, wie ein ekelhafter, geschmackloser Horrorfilm.
    Jonas und Mayco stehen im Wohnzimmer vor dem großen Terrassenfenster und blicken fassungslos Fyn an, der aussieht als wäre er für kurze Zeit unter einem blutigen Rinnsal eingenickt; Die Brüder sind grade erst vor 10 Minuten aus der Stadt zurückgekehrt. Seelenruhig zieht Fyn auf der Veranda seine verdreckten Turnschuhe aus und nimmt seine Sonnenbrille ab, seine Augen und Stimme sind mittlerweile wieder normal. Stolz geht er auf sie zu:
    „Hey, also bevor ihr jetzt irgendwas fragen müsst: Erstens weiß ich jetzt, wie wichtig es ist, nicht vom Weg abzukommen und verspreche, mich ab heute zu hundert Prozent daran zu halten! Zweitens: Screecher sehen in Natura noch viel beschissener aus als im Fernsehen und drittens weiß ich jetzt, wie geil es ist ein Mutantensoldat zu sein. Ich hatte erst ein bisschen Schiss, aber dann hab' ich den Lurid vermöbelt, der ist fertig Leute. Ich geh' jetzt duschen.“  
    Völlig baff sehen Mayco und Jonas Fyn hinterher, der mit zerfetztem Oberteil Richtung Dusche marschiert. Asisa tritt zeitgleich aus ihrem Zimmer und stößt einen schrillen Schrei aus:
    „Uah! Was ist das?!“  
    „Keine Panik Mum! Der Screecher ist Krähenfutter.“  
    Asisas Mund steht offen, als Fyn lässig an ihr vorbei schlurft und im Bad verschwindet, welches Keylan gerade kreidebleich verlässt. Fyn klopft ihm noch kurz grinsend auf die Schulter und schließt dann die Badtüre hinter sich. Keylan sinkt völlig erledigt, mit dem Rücken an der Wand entlang, auf den Boden. Er bebt noch immer.
    Asisa sieht ihn an, dann wieder Mayco und Jonas:
    „Wa - wa, was,...?“  
    Sie schüttelt den Kopf - aus der Nasszelle jubelt Fyn im Hormonrausch:
    „Ich bin ein Killer... Fyn macht sie alle platt, Yeah!“  
    Dann rauscht die Duschbrause. Keylan blickt zu seinen Freunden:
    „Es tut mir leid, wir haben einen Umweg gemacht. Ich versprech' euch, das passiert nie wieder!“  
    Jonas starrt ihn entgeistert an.
    „Ich weiß nicht was ich sagen soll. Du hast die Zukunft aufs Spiel gesetzt du dämlicher Vollidiot! Ist Fyn verletzt?“  
    „Ich glaub' schon“, antwortet Keylan. Jonas ist so geschockt, dass

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