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Inhuman Fynomenon (Roman)

Inhuman Fynomenon (Roman)

Titel: Inhuman Fynomenon (Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Mareila
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verkrampfte Faust in seine Hände. Asisa streichelt ihm über die verschwitze Stirn und seine Haare. Fyn zuckt, er krümmt sich, die Gurte halten. Er stöhnt, Krämpfe peinigen seinen Körper, sie sind überall gleichzeitig. Freeman injiziert die zwei anderen Spritzen kurz hintereinander in die Tropfkammer. Fyn hört nichts mehr, er bebt und wimmert, wie Stromschläge durchstoßen ihn Krämpfe und Schmerzen.
    Er will schreien, bringt aber er keinen Ton heraus, sein Herz rast und erschüttert rhythmisch seinen Brustkorb. Tränen laufen aus seinen Augen, wieder sieht er alles im Nebel. Ein heftiger Schmerz durchzieht seinen Bauch, er schreit, ohne sich selbst zu hören, brüllt bis ihm die Luft ausgeht. Laut atmet er ein und schreit erneut endlos lange. Er windet sich, krallt seine Hände in den Gurt, der seinen Oberkörper fixiert.
    Tränen, Schmerzen, Benommenheit. Ruhe:
    Fyn ist ohnmächtig, sein gekrümmter Körper wird locker, bebt leicht, seine Hände rutschen von seinem Bauch, ein kleines Rinnsal Blut fließt aus seinem Mundwinkel herunter. Freeman setzt das Spray an und drückt ab, noch einmal. Stoßartig quillt ein Blutschall aus Fyns Mund, husten, würgen und röcheln, er kommt wieder zu sich. Fyn reißt seine Augen auf und brüllt aus Leibeskräften.
    Der Schmerz bohrt sich in seine Eingeweide, in jeden Muskel stoßen tausende kleine Messer. Fyn wird von Krämpfen durchgeschüttelt, er kann nichts mehr denken. Sein pumpendes Herz wird gleich aus seiner Brust springen. Langsam taucht Jonas hinter dem Nebel auf, Fyn erkennt seine Haare und Augen. Jonas sieht ihn tränenüberströmt an, er hält Fyns Handgelenke fest. Fyn jammert leise:
    „Ich will nicht sterben, BITTE...“  
    Jonas beißt seine Zähne zusammen, er erträgt es nicht, Fyn so zu sehen. Sein Sohn blickt apathisch nach oben. Fyn spürt einen Krampf, der wie eine Welle in ihm „hochschwappt“. Wieder presst er Tränen durch seine zusammengekniffenen Augen und schreit. Frisches Blut läuft aus seinem Mund.
    Wie lange wird sein Körper das noch aushalten?
    Kapillaren unter seiner Haut reißen, es entstehen große, blauviolette Felder. Fyns Adern treten gefährlich hervor, pochen in einem schnellen Takt, seine Stirnvene schwillt stark an, er schwitzt und zittert, schreit und krampft. Sequenzen aus Spasmen, Ohnmacht und Brüllen, wiederholen sich ständig; grausame Intervalle, die kein Ende zu nehmen scheinen und Fyn zusehends schwächen.
    Nach fast zwei Stunden liegt er triefnass in seinem Bett, der Vitalscanner zeigt seinen unregelmäßigen Herzschlag. Fyn zuckt noch immer, es ist still im Zimmer, der Raum ist erfüllt von feuchter, warmer Luft. Jonas streicht ihm durch die nassen Haare, Fyns Herzschlag wird langsamer, er hat die Augen zu, sein Gesicht ist übersät mit Schweißtropfen, er hat keine Kraft mehr. Bibbernd öffnet Fyn entkräftet seine blutroten Augen, er spürt, dass sich wieder ein Krampf in ihm aufbaut.
    „Dad“ , stöhnt er leise.  
    „Bitte, mach' dass es aufhört...bitte, ich kann nich' mehr.“  
    Fyn ist kaum noch zu verstehen, Jonas weint und drückt Fyns angespannte Faust gegen seine Stirn.
    Erneut wird Fyn von einem krampfartigen Schmerz gekrümmt. Die letzten Anfälle spürt er nicht, allein sein Herz wird diesen letzten Kampf bestreiten, doch es schlägt sehr schwach, sehr langsam, ruhig...
    Heimlich sind Stunden vergangen, einfach fortgeflogen.
    Regungslos liegt Fyn auf seinem Bett.
    Er ist nicht alleine, sie sind da, streicheln ihren Helden, weinen um ihn.
     
    ABSCHIED
     
    Vögel zwitschern und begrüßen den neuen Tag, die Wintersonne hüllt Fyns Zimmer in ein goldenes Licht.
    Mayco öffnet das Fenster und eine klare frische Luft streift über ihre Gesichter. Draußen funkelt der Schnee, seine glitzernden Feuerwerke feiern die Entlassung grausamer Qualen.
    Die Freunde sehen Fyn an, seine Augen sind geschlossen, ganz friedlich liegt er da - und wenn man genau hinsieht, erkennt man seine sanften Atembewegungen, sein Herz schlägt!  
    Härter hätte diese letzte Mutagenbehandlung nicht ausfallen dürfen, selbst Fyns hochgezüchteter Organismus überschritt dabei fast seine Belastungsgrenze. Auch ein Tag später ist Fyn noch zu schwach, sich eigenständig sein Glas an den Mund zu führen, schließlich braucht er vier Tage um sich vollständig zu erholen.
    Nach einer Woche nimmt ihm Freeman, Gewebeproben und Blut ab; anhand dieser Ergebnisse und vorangegangener Scans, wird Freeman erkennen können, ob mit diesem

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