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Inhuman Fynomenon (Roman)

Inhuman Fynomenon (Roman)

Titel: Inhuman Fynomenon (Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Mareila
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setzt er seine Militärkappe auf und geht ins Wohnzimmer. Feierlich stehen sie da, nur noch 15 Minuten, bis Freeman auftauchen soll. Jonas geht auf ihn zu:
    „Siehst gut aus, wie ein ganz normaler 25-Jähriger Mann, der gerne Gewichte stemmt. Hier ist deine Sonnenbrille und Fyn: wenn Freeman etwas von dir will, was dir vielleicht unangenehm ist, dann spiel' bitte mit. Er wird nicht viel Zeit haben, dir alles zu erklären aber - bitte - mach' dann keinen Aufstand, verstanden?“  
    Fyn sieht ihn verwundert an:
    „Ich hab' null Ahnung was du denkst, aber du wirst schon wissen, was du meinst.“  
    Jonas und Fyn lächeln sich vertraut an.
    Nacheinander umarmen ihn alle zum Abschied. Asisa schafft es nicht, ihre Tränen zurückzuhalten, die Jungs hingegen versuchen tapfer zu sein und verstecken ihre Emotionen.
    „Das wird jetzt wieder richtig öde ohne dich“, sagt Keylan, den Tränen nahe.  
    „Ein Spinner reicht völlig“, bekennt Mayco grinsend.  
    „Komm gesund wieder, das ist ein Befehl“, sagt Jonas während sich Asisa unglücklich an ihn klammert. Da klingelt es.  
    Fyn setzt seine Brille auf, obwohl es draußen stockfinster ist. Kurz bevor Fyn die Türe erreicht, knurrt er plötzlich unheimlich tief. Erschrocken sehen ihn alle an, er dreht sich zu ihnen um, dabei hört sich seine Stimme wie die eines Tigers an:
    „Wartet nicht mit dem Essen auf mich“ , spricht er langsam und knurrend. Sie lachen und weinen gleichzeitig.  
    Keylan joggt zu Fyn, noch bevor er die Tür öffnen kann:
    „Hey, du mutierter Schleimbeutel.“ Fyn zieht seine Brille ein Stück nach unten und sieht Keylan an:  
    „Hey du billiges Backblech.“  
    „Ich hab' da 'ne Kleinigkeit für dich, so 'ne Art Glücksbringer von uns allen. Der soll dich immer daran erinnern, dass du niemals zulassen darfst, dass dich die Biester kalt machen... und wir sind,....werden in Gedanken immer bei dir sein, Bruder.“  
    Keylan, mit tränenden Augen, überreicht Fyn eine silberne Kette, mit einem viergliedrigen Anhänger. Auf jedem einzelnen Glied ist jeweils ein Anfangsbuchstabe eines Familienmitglieds eingraviert:  
    „K-A-J-M“  
    Lächelnd und gerührt nimmt sie Fyn entgegen.
    „Danke Mann, danke Leute. Wir sehn' uns wieder, dass versprech' ich euch, Hybridenehrenwort!“  
    Eine kurze, kräftige Umarmung besiegelt den schmerzhaften Abschied, dann schiebt Fyn seine Brille wieder nach oben, geht durch die Türe und den kleinen Weg hinunter zur Einfahrt, vor der Freeman ungeduldig wartet.
    Fyn dreht sich ein letztes Mal zu der gedrängten Meute um, die eingekeilt und schniefend im Türbogen steht.
    „Wir lieben dich!“  
    Brüllen sie krächzend „Ihrem“ Hoffnungsträger hinterher. Fyn lächelt, als er heimlich eine Träne verliert:
    „Und ich liebe euch! Wir werden uns wieder sehen!“, schreit er ihnen durch die Nacht entgegen, danach verschwindet er in Freemans finsterer Nobelkarosse und rauscht heimlich in das Maul seines gierigen Schicksals.  
     
     
    KAPITEL 2
     
    HOHE TIERE UND NIEDERE KREATUREN
     
    Fyn sitzt in einer luxuriösen Limousine. Er dreht sich nach vorne, nachdem er keinen seiner winkenden Freunde mehr sehen kann. Außer Freeman und einem unbekannten Chauffeur, sitzen noch zwei weitere Männer im Auto.
    Beide Kollegen des Professors scheinen keine gutgelaunte Typen zu sein; sie mustern Fyn mit strengen Augen. Fyn gähnt.
    „Ganz schön spät, was?“  
    Fyns Versuch, ein Gespräch anzuzetteln, hätte er sich sparen können: Die Männer sitzen wie Statuen in den bequemen Ledersitzen und haben es nicht „nötig“ dem gezüchteten Prototyp zu antworten. Beide scheinen um die 50 Jahre alt zu sein. Einer der beiden (der mit Glatze) macht einen zerbrechlichen Eindruck, während der andere - dessen Silhouette einer Wasserbombe gleicht - eher so aussieht als ob er seine Haare benutzt hätte um damit Butterbrote zu streichen, so schmierig sieht seine spärliche Haarpracht aus; er hat ein breites, schwammiges Gesicht.
    Die angespannte Stimmung bringt den übermüdeten Fyn auf dumme Gedanken, ständig muss er sich ein Grinsen verkneifen und blickt verschmitzt zu Boden. Sie fahren eine halbe Stunde, bis zu einem kleinen, privaten Flughafen. Flutlichter erhellen das karge Gelände, ein paar Soldaten stehen herum.
    Auf ihren Jacken tragen sie GVO-Aufnäher,  die gleichen wie Fyn.
    „Die Genetic Vision Organisation hat ihre Finger wirklich überall mit ihm Spiel“ , denkt er sich, während sie aussteigen.

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