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Inhuman Fynomenon (Roman)

Inhuman Fynomenon (Roman)

Titel: Inhuman Fynomenon (Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Mareila
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auf seinem Bett, er hat sich gerade übergeben, allein aus Angst vor der bevorstehenden Folter. In Fyns Arm steckt bereits eine Schmetterlingskanüle an die Mayco jetzt eine Infusion anschließt.
    Fyn zittert, er ist blass und ihm ist immer noch schlecht. Keylan legt nervös sämtliche Gegenstände bereit.
    „Ich werde ihm die Mutagene über den Infusionsschlauch verabreichen, die Dosis ist sehr hoch und so können wir ihn gleichzeitig Elektrolyte, Flüssigkeit und Energie zuführen“, erklärt Freeman.  
    „Ich hab' echt Angst“, sagt Fyn zu Jonas, der direkt neben ihm auf dem Bett sitzt.  
    „Du schaffst das, ich weiß es.“, sagt Jonas und umarmt ihn.  
    Dann geht Mayco auf Fyn zu und herzt ihn ebenfalls kräftig:
    „Wenn du das nicht packst, dann packt das keiner.“  
    Er klopft Fyn kräftig auf die Schulter. Da kommt Asisa ins Zimmer, sie hat gerötete Augen und als sie Fyn  an der Infusionsflasche erkennt, rinnen ihr Tränen über die Wangen.
    „Es tut mir leid, ich will doch nicht weinen.“  
    Keylan nimmt sie in den Arm. Sie stehen alle in Fyns Zimmer und spüren eine noch nie dagewesene Angst ins sich aufsteigen. Niemand weiß, ob Fyn in wenigen Stunden noch leben wird.
    Dieser Kampf wird alle vorangegangenen Torturen übertreffen!
    Keylan vergräbt sein Gesicht in Asisas warmen zuckenden Nacken, auch er kann seine Tränen nicht mehr zurückhalten. Allein Freeman scheint kaum besorgt zu sein.
    „Rupert kannst du bitte kurz rausgehen?“, fragt ihn Mayco.  
    Leicht überrascht blickt der Professor um sich und verlässt schließlich das Zimmer. Die Atmosphäre im Raum gleicht einer Beerdigung. Alle wischen sich immer wieder verstohlen über das Gesicht und keiner weiß so recht, was er sagen soll. Fyn sitzt mit Jonas auf dem Bett und schaut zu Boden:
    „Es geht bald los“, sagt er.  
    „Leute, falls ich es nicht schaffen sollte, dann...“, er schluckt und schaut auf seine Hände, die krampfhaft seine Knie umschließen.  
    „Ich möchte euch sagen, dass ich froh bin, dass ihr mich damals aufgenommen habt. Ihr seid tolle Menschen und ich hätte mir niemals eine andere Familie aussuchen wollen.“  
    Sie schluchzen.
    „Ich bin euch niemals böse gewesen, merkt euch das.“  
    Fyn ist aufgestanden und zieht seinen Infusionsständer mit. Jonas kommt hinterher.
    „Ich liebe euch, kapiert?“  
    „Wir dich auch...“, schluchzen sie gleichzeitig zurück. Die Fünf umarmen sich und stehen nun aufgelöst in der Mitte des Raumes: Ein schluchzender Berg Freundschaft. Keiner will akzeptieren, was jetzt kommen muss. Ein Vorhaben bei dem sie mehr den je, mit sich ringen müssen ihre Gefühle abzustellen, sie müssen funktionieren. Auch Asisa möchte diesmal dabei bleiben.  
    Jonas öffnet wieder die Zimmertüre und lugt in den Flur. Freeman kratzt sich nervös am Kinn:
    „Seid ihr so weit?“, fragt der Professor.  
    „Fangen wir an“, sagt Jonas leise.  
    Asisa hat sich an das Kopfende von Fyns Bett gesetzt, Mayco steht am Schreibtisch bei den ganzen Utensilien und Fyn legt sich ruhig, aber mit versteinerter Miene auf seine Matratze, seine Augen sind schwarz. Er spürt eine pochende Panik in seinem Bauch, dabei fällt es ihm wahnsinnig schwer nicht einfach wegzurennen.
    „Bringen wir's hinter uns“, sagt er.  
    „Wir müssen ihn dieses mal fest binden“, bemerkt Freeman kühl.  
    „Nicht dass er sich womöglich den Infusionsschlauch versehentlich aus der Vene reißt.“  
    Sie sehen den Professor an, Freeman ignoriert geschäftig ihre ungläubigen Blicke, indem er mehrere Gurte aus seiner Tasche zerrt; so verwehrt er ihnen jegliche Einwände. Jonas und Mayco binden Fyn am Oberkörper und den Beinen fest ans Bett, während Freeman seine erste Spritze aufzieht, dann noch eine und schließlich eine Dritte. Er legt zwei Spritzen auf den Schreibtisch, dann geht er langsam auf Fyn zu. Fyn schaut kurz zu Jonas, dann wieder an die Decke, er zittert vor Angst. Freeman spritzt die Flüssigkeit in die Tropfkammer des Infusionsschlauchs und man kann erkennen, wie sich die trübe Gefahr auf den Weg, in Richtung Fyns Venen begibt; kriechend verschwindet sie in Fyns Körper.
    Fyn schwitzt, seine mittlerweile roten Augen glänzen und starren noch immer an die Zimmerdecke, er ballt seine Fäuste und presst die Lippen aufeinander. Fyn atmet schneller und sein Zittern nimmt zu, wieder verschwimmt alles vor seinen Augen.
    „Dad“, flüstert er.  
    „Ich bin hier, Fyn.“  
    Jonas nimmt Fyns

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