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Inhuman Fynomenon (Roman)

Inhuman Fynomenon (Roman)

Titel: Inhuman Fynomenon (Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Mareila
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Soldaten ein Dokument entgegen.
    Daraufhin blickt einer der sechs Rekruten kurz in den Innenraum, nickt Captain Bixby zu und winkt sie durch. Der gleichmäßige Schotter auf der Straße macht das Fahren nun um einiges angenehmer nachdem sie ein großes Tor passiert haben.
    „Wir sind da“, verkündet Colonel Coffin, die Männer steigen aus.  
    Fyn ist überwältigt, endlich nimmt er seine Brille ab und gerät in einen Woge aus Geräuschen, Gerüchen und Farben. Wohin er auch blickt, er kann sich nicht satt sehen. Es riecht warm nach saftiger Erde und Regen, mild und süßlich; von überall her tönt Gezwitscher und durchdringendes Pfeifen, weit entfernt brüllen Primaten und alles wird von einem lärmenden Gezirpe untermalt.
    Es ist ein Feuerwerk für die Sinne, wie ein Orchester aus Tierstimmen und satten Farben: laut und bewegend. Fyn schließt seine Augen und lässt die heiße Sonne sein Gesicht umhüllen, er fühlt sich frei.
    „Reiß' dich zusammen!“  
     Freeman holt ihn gnadenlos auf den Boden der Tatsachen zurück.  
    „Wir haben keine Zeit einen „auf bekifften Hippie“ zu machen.“  
    „Was ist das?“, fragt Fyn betroffen, doch Freeman funkelt ihn nur böse an. Geschlossen geht die „(ge)wichtige“ Gruppe über sandigen Boden, vorbei an schmalen Kasernen aus roten Backsteinen. Das Militärgelände ist riesig.  
    Fyn sieht zwei Hubschrauberlandeplätze, eine Lagerhalle und auf beiden Seiten des Weges reihen sich jeweils mindestens 10 Kasernenhütten aneinander. Aus der Entfernung erkennt er zudem drei große Hallen. Die Männer folgen der breiten Straße, immer geradeaus:
    Dächer der Kasernen sind mit langen Latten abgedeckt und machen einen baufälligen Eindruck, dazwischen sind Tarnzelte aufgebaut, umwuchert von Palmen und Büschen. Das großzügige Gelände ist durch Gitterzäune vom Regenwald abgegrenzt, mit zusätzlichen Stacheldrahtspiralen, die wie Kronen den Zaun dekorieren. Gelegentlich rollt ein Jeep an ihnen vorbei und ab und zu wird Fyn von einem entgegenkommenden Soldaten fixiert.
    Plötzlich schreit aus einiger Entfernung ein Kommandant auf. Fyn dreht sich ruckartig um; dem Kommandanten folgen eilig, mehrere Soldaten Richtung Ausgang. Sie springen auf einen alten Pick-up und brausen davon. Fyn ist von dem Trubel um sich herum fasziniert; endlich hat er das Gefühl mittendrin im Leben zu sein, wie eine Ameise auf einem riesigen Ameisenhügel.
    Ihr Weg endet vor einem großen Betonbau, der sich palastartig über die anderen Kasernen und Tarnzelte erhebt. Dieser pragmatisch, anmutende Betonklotz ist offensichtlich das Reich des Generals.
    „Willkommen in unserer Zentrale. Die Räume hier sind schön kühl, sie werden sich bald ausruhen können.“  
    Da knattert laut ein „Comet Apache“ über ihnen. Fyn blickt dem dunkelgrauen, metallenen Kampf-Hubschrauber begeistert hinterher; der ist riesig, mit großen Schussanlagen an den Seiten. Bis das metallene Geschoss über ihnen hinweg ist, hält Bixby inne, dann spricht er weiter:
    „Wir werden uns zuerst bei General Perreira vorstellen, anschließend soll die Begutachtung des gezüchteten Hybrid- Prototypen stattfinden. Bitte folgen sie mir.“  
    In dem Moment überfällt Fyn das Gefühl zu einem Objekt mutiert zu sein. Die Fünf stiefeln dem Captain hinterher, sie betreten das Gebäude durch eine hohe, massive Holztüre. Beide Flügel des Eingangs stehen offen, es wird kühler. In den Gängen, die sie entlang schreiten, riecht es nach feuchtem Lehm.
    Dem Pilzgeruch nach zu urteilen, machen sich sogar in der Luft schon Armaden aus Schimmelsporen gefechtsbereit. Sie laufen an mehreren dunklen Holztüren vorbei; viele Wände sind aus Naturstein gefertigt. Bixby führt sie eine Treppe nach oben zu einer Tür am Ende des Ganges im ersten Stock, er klopft. Die Tür reißt auf und ein großer Mann mit dunklem Dreitagebart, einem breiten Schnauzer und vollem Haar, begrüßt sie überschwänglich.
    Seine Augen stehen etwas zu nah beieinander und bei seinem Grinsen kann man eine klaffende Lücke zwischen den beiden vorderen Schneidezähnen erkennen; die ist wahrscheinlich auch der Grund für sein unverkennbares Lispeln:
    „Ich bin hocherfreut! Seie sie willkommen in meine beseidenes Reich. Ich bin General Eduardo Perreira!“ , rollt er ihnen mit seinem klangvollen Akzent entgegen. Das Büro ist ausgestattet mit edlen dunklen Holzmöbeln: Ein imposanter Schreibtisch, vor einem rotbraunem Lederstuhl, steht mitten im Raum; daneben

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