Inhuman Fynomenon (Roman)
glaubt zu verstehen und zeigt auf sich:
„Nein, kein Affe. Ich Hybrid, ich heiße Fyn.“
„Afa, du afa Mutat..“, ruft der Mutant erneut, doch der steinalte Mann neben ihm, unterbricht ihn mit rauer Stimme, er spricht langsam und keuchend:
„Deine Gestalt ist mir nun ein Rätsel, so versammelten wir uns bereits vor Jahren. Entspringst du auch dem Bösen, kannst du nur eines Ursprungs sein. Beistand ist wie eine Vogelmutter, sie fliegt alleweil zurück.“
Fyn runzelt die Stirn:
„Wie bitte? Du solltest dich weniger bei den Dregs aufhalten guter Mann, deine Verständigung lässt zu wünschen übrig.“
Auf einmal schreit das Dreg Kind schrill auf.
„Fliehe so kurz als möglich!“ , ruft der seltsame Alte noch, als sich Fyn gerade herumdreht - zu spät!
Ein Stich bohrt sich in Fyns Hals. Er fasst sich überrascht an seinen Nacken und zieht gerade noch einen kleinen Metalldorn aus seiner Haut, bevor ihm schwindelig wird. Vor seinen Augen verschwimmt der Wald zu einer trüben, grünen Suppe. Torkelnd dreht er sich um, seine Knie werden weich.
Schemenhaft erkennt er Umrisse von vier Gestalten, die schnell auf ihn zustürmen. Fyn schwankt bedrohlich, er fühlt sich unendlich müde und schwach, seine Beine knicken ein, er stürzt auf seine Knie. Fyn hört sich selber atmen und knirschende Schritte näher kommen.
Der Boden bewegt sich langsam auf ihn zu, dann schlägt sein Kopf auf.
Dumpfe Stimmen sind ganz nah, dann wird es schwarz.
Dunkelheit umhüllt ihn sanft.
Stille........
CAGE OF RAGE
Kopfschmerzen pochen in Fyns Schädel und wecken ihn folternd. Ein harter Untergrund und laute Schreie lassen Fyn langsam zu sich kommen; noch sieht er verschwommen. Kleine Steine bleiben an seiner Wange haften, als er versucht seinen bleiernen Kopf zu heben. Er streift benommen mit seinen Händen über den Boden und wälzt sich auf die Seite.
Allmählich werden die Bilder klarer. Fyn setzt sich schräg auf, er hört Gekreische, Männerlachen, fremde Stimmen, reibt sich schläfrig den Sand aus dem Gesicht und versucht sich blinzelnd umzuschauen. Dann erkennt er Gitterstäbe, sein T-Shirt mit dem GVO Abzeichen fehlt, auch seine Tasche mit den Macheten ist weg.
Wo ist sein Kettchen... erleichtert spürt er den Anhänger, der in seiner verschwitzten Drosselgrube klebt.
Direkt neben ihm, links und rechts, sind Käfige: Lurid-Zellen! Ein Zellnachbar beäugt ihn interessiert, gierig versucht er seine sehnigen Arme durch die engen Gitterstäbe zu bohren. Fyn dreht sich auf die andere Seite, auch dort reihen sich einige Käfige aneinander, überall sind Screecher eingesperrt.
Einige toben, andere sind apathisch,doch alle tragen dicke Halsbänder. Fyn kennt sie aus dem Fernsehen: Es sind Elektroschocker. Mit böser Vorahnung fasst sich Fyn an seinen Hals, er spürt den harten und schweren Ring, der sich eng um seine Kehle spannt.
Dann blickt er nach oben: Der Käfig wird von einem steinernen Gewölbe abgeschlossen.
„Du scheinst etwas Besonderes zu sein.“
Ein Mann mit brasilianischem Akzent spricht ihn von hinten an. Fyn dreht sich ruckartig zu ihm um. Hinter seiner geschlossenen Gittertür steht ein großer, braungebrannter Mann, schlecht rasiert, mit verschwitzten Haaren. Seine fettigen Strähnen sind zu einem schulterlangen Schwanz zusammengebunden; eindeutig ein Südländer.
Neben ihm wacht ein bulliger, glatzköpfiger Schlägertyp. Der Brasilianer beginnt ihm stolz zu verkünden:
„Ich heiße Joao Gabriel De Souza, bestimmt hast du schon von mir gehört, eh?“
Fyn starrt ihn an, er kennt diesen Namen. De Souza ist einer der Mutanten Bosse, der in seinem „Cage of Rage“ widerliche Kämpfe zur Schau stellt. Diese Menschen sind an Widerlichkeit nicht zu überbieten!
In Fyn brodelt eine feurige Wutsuppe. Was bildet sich dieser Mann ein, ihn wie ein Tier festzuhalten?
Er steht benommen auf, versucht den pulsierenden Schmerz in seinem Kopf zu ignorieren und stellt sich schwankend vor den selbstverliebten Mutanten-Boss. Nur zwei Meter liegen zwischen De Souza und Fyn. Fyns Antwort haftet wie Kleister in seiner Kehle:
geräuschvoll zieht er seine Nase hoch und spuckt angewidert einen schleimigen Fladen durch das Gitter - direkt vor Joaos Füße:
„Das ist anglo-hybridisch und bedeutet: Hoffentlich verreckst du bald, du widerwärtiges Blutgerinnsel! Natürlich weiß ich, was du für ein Verbrecher bist, du hast kein Recht mich festzuhalten“, empört sich Fyn.
Doch
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