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Inhuman Fynomenon (Roman)

Inhuman Fynomenon (Roman)

Titel: Inhuman Fynomenon (Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Mareila
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und brüllt wie ein wildes Tier. Immer wieder krallt und beißt er sich an den Gitterstäben fest. Hybridenzähne auf Metall lassen die alten Eisenstäbe schrill aufkreischen. Fyn tobt völlig außer sich.
    Jegliche Kontrolle seiner Gedanken und menschliche Vernunft sind aus seinem Geist verbannt. De Souza sieht ihm zufrieden zu, wie er in seiner Zelle verrückt spielt. Und während sich Fyn endlich, wie ein ausgehungertes Tier, gierig auf den drogenbespickten Fleischbrocken stürzt, spaziert Joao gemütlich nach draußen.
    Nicht nur Drogen und Hormone strömen jetzt durch Fyns Körper...betäubt schläft er ein....
     
    BLIND
     
    Als Fyn langsam zu sich kommt, hat er einen Stoffbeutel auf dem Kopf und kann nichts sehen. Seine Arme sind auf seinem Rücken zusammengebunden. Noch immer spürt er eine animalische Wut in seinem Kopf pulsieren - Hormone treiben ihn in künstlichen Blutrausch.
    Fyn knurrt, als er Motorengeräusche vernimmt und auf einer metallenen Fläche unsanft hin- und hergeworfen wird. Der Transporter muss groß sein, denn auch andere Screecher kreischen. Ihr Gestank macht Fyn rasend. Der Wagen fährt über eine holprige Straße. Fyn hat noch immer seine Zähne ausgefahren, die sich teilweise aus dem Stoffbeutel gebohrt haben. Er liegt auf dem Rücken, versucht störrisch die Riemen um seine Handgelenke abzustreifen, doch muss aufgeben - die festgezurrten Fesseln trotzen zuverlässig seinen Bemühungen.
    Es holpert stark, wieder knallt Fyn hart auf den Boden, dabei poltert es blechern von allen Seiten. Screecher rumoren gereizt. Über eine Stunde werden sie in der fahrbaren Blechbüchse hin und her geworfen, dann erst kommt der Wagen zum Stillstand. Die Bremsen quietschen.
    Fyn hört, wie Türen der Ladefläche geöffnet werden, im Hintergrund hört er die Stimme von De Souza.
    „Na meine Piranha, das war gute Fleisch, was?“  
    Er lacht selbstverliebt.
    „Du sollst ja auch haben ein kleine Chance, nicht wahr? Cinco minutos darf die Kampf schon dauern, ha ha ha...“  
    Fyn wird aus dem Wagen gehievt, spürt Steine unter seinen Stiefeln und belebende Frische auf seiner Haut. Vor seinen Augen wechseln sich Licht und Schatten ab - er hört entferntes Affengebrüll, der Urwald ist ganz nahe. Fyn versucht sich loszureißen, aber De Souza macht kurzen Prozess:
    Mit einer Leine an seinem Halsband und regelmäßigen kurzen Stromstößen, wird der Halbmensch in seine Schranken verwiesen. Sie laufen mehrere Meter, dann vernimmt Fyn ein bekanntes Rauschen. Es sind Stimmen:
    Stimmen einer Menschenmenge. Sie kommen dem Tosen näher - trompetende Instrumente, Pfiffe,... einstimmige Parolen. Im Hintergrund vernimmt er schnelles Trommeln. Fyn registriert, wie die Stimmen allmählich zunehmen. Sämtliche Geräusche erklingen immer lauter, Schritt für Schritt umschließt ihn der wilde Klang-Potpourri. Es ist rings um ihn herum, dröhnt beinahe betäubend.
    “Piranha, Piranha, Piranha!“ , rauscht es von den Tribünen auf ihn herab, surrend gleiten Kameras um ihn herum, ein Klicken löst  ihn von der Leine.  
    „Iron Beat, Iron Beat!“ , tönt es plötzlich von einer anderen Seite:  
    voluminöses Kreischen! Dem Geräusch nach, muss es sich um ein Ungetüm von Screecher handeln; wahrscheinlich aufgeblasen mit Hormonen und Drogen. Wieder kreischt es durchdringend!
    Innerhalb weniger Sekunden werden Fyns Fesseln durchtrennt und das Band gelöst, das den Stoff auf seinem Kopf gehalten hat. Sofort reißt sich Fyn die nervige Kopfbedeckung ab - ein einstimmiges „Ooooh!“ , wandert durch die Reihen, als Fyns Zähne erkennbar werden. Der Hybrid blinzelt, die Sonne scheint grell in die gigantische Arena.  
    Ringsherum sind hohe Gitter, die fünf Meter in die Luft ragen. Dieser Cage ist wesentlich größer, als der in der Steinhalle. Tausende Menschenkörper beben auf ihren Plätzen, teilweise schießen Leuchtraketen in die Luft. Imbisse und Spirituosen werden herumgereicht, Männer mit Geldscheinen drücken sich durch schmale Gänge. Die Arena wird geschlossen. Fyn erkennt einen gigantischen Banner:
    „Arena internacional“  
    Er dreht sich um, nachdem ihm der Wind einen altbekannten Geruch in die Nase weht: Sauer, faulend, süßlich verdorben, umhüllend wie zäher, stinkender Nebel.
    Ein Screecher wird mit kurzen Stromschlägen von der anderen Seite in die Arena getrieben. Iron Beat kreischt wütend und schlägt provozierend in die Richtung der Zuschauer.
    „Iron Beat! Willkommen Iron Beat!“ , brüllt

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