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Inhuman Fynomenon (Roman)

Inhuman Fynomenon (Roman)

Titel: Inhuman Fynomenon (Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Mareila
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an den Eisenstäben.
    „Das Gitter da oben, müssen wir morgen in Ordnung bringen“, sagt einer der Männer und hebt den abgestürzten Metallrost auf.  
    Sie verlassen das Gewölbe und schließen die Tür. Alles ist dunkel und sukzessiv beruhigen sich die eifersüchtigen Biester. Fyn weiß, dass der Dreg einer von denen war, die bei dem alten Mann dabeistanden, dort wo er die drei Lurids getötet hat. Aber was wollte er jetzt von ihm?
    Hat er sein Leben gelassen, weil er Fyn befreien wollte und nun konnte er nicht eine Silbe seiner Worte verstehen?
    Hat er ihn für seinesgleichen gehalten?
    Wie sinnlos das doch ist!
    Fyn schlägt mit den Fäusten auf den sandigen Boden:
    „Verfickte Scheiße, Mann!“  
    Er vergräbt sein Gesicht in seinen Händen, fühlt verzehrenden Hunger und quälenden Durst. Fyn grübelt. Er begreift nicht worin der Sinn dieser Geschehnisse liegt? Vor ein paar Tagen war alles so vertraut und plötzlich befindet er sich in einer Welt, die er von Stunde zu Stunde mehr hasst.
    Er würde selbst lebenslange Muationsschmerzen in Kauf nehmen, wenn er dafür wieder bei seiner Familie sein könnte. Wie soll es jetzt weitergehen?
    Wird er hier bleiben müssen, bis ihn irgendwann Screecher zerfleischen?
    Soll das sein Leben gewesen sein?
    Fyn, die sinnlose Zucht...?
    Dieser Dreg hat aus Dankbarkeit oder Loyalität gehandelt; wusste das der alte Mann, als er gesagt hat, dass Beistand, wie eine Vogelmutter zurückfliegt?
    Wer oder was auch immer im Hintergrund dieses Wesens steht, dieser Mutant hätte nicht sterben dürfen. Fyn schafft es nicht mehr, sich noch lange sein Hirn zu zermartern, zähe Müdigkeit holt ihn ein und schließlich wird er vom Schlaf übermannt.
     
    WEITBLICK OHNE DURCHBLICK
     
    Fyn blinzelt in ein Blätterdach, Sonnenstrahlen funkeln ihn an. Wohlige Gefühle umgeben ihn: Geborgenheit, Sicherheit und absolute Entspannung.
    Er ruht auf einem moosbewachsenen Waldboden, es ist angenehm warm und weich. Leise säuselnd rauscht der Wind durch die Bäume und fährt ihm angenehm über sein Gesicht, durch seine Haare. Laub zittert im Wind, wenige Meter über ihm. Nun nähert sich eine sanfte Stimme; fliegt aus der Ferne des Himmels herab - flüsternd huschen Worte durch wiegende Äste und raschelnde Blätter - Worte die an einen schwächlichen Abklatsch, der Stimme des toten Dregs erinnern:
    „Aruhgasee me-fuate, sehamehjun sehamehjun“  
    Der Wind trägt das Tuscheln gespenstisch durch die Baumkronen:
    „Paseh unfisah dekahame wajar dekahame miseh-losar, fahju pe-i imikuru. Sahar-tejen, sahar-tejen baiisir Ikatu Ikatu, ma-i-tate mi kosahr!... “  
    Rauschend vermischt sich das Säuseln der fremden Worte und die Geräusche des Windes, mit einer hinzueilenden klaren weiblichen Stimme. Für Sekunden vermischt sich das Wirrwarr von Geräuschen, doch je mehr das Tuscheln des getöteten Dregs im Hintergrund verschwimmt, umso verständlicher wird das poetische Hauchen. Schließlich erklingt die fremde Stimme deutlich, sie hört sich an, als käme sie aus einer zerbrechlichen, gläsernen Kehle:
     
    „Vom Alter befreit,  
     dein Leben entrinnt.  
     Angst flieht gescheit,  
     wie heimlicher Wind.  
     In Chaos und Tod,  
     bezweifle den Sieg!  
     Der Tag glüht rot,  
     endet im Krieg.  
     Folge dem Geist unter goldenem Licht.  
     Als eines der Ersten, ihr Zeichen in Sicht.“  
     
    Blätter verschwimmen und eilends verhallt die zarte, pudrige Stimme, auch das Flüstern des Getöteten im Hintergrund verstummt endgültig. Die Farben des Waldes werden von einem Strudel erfasst und das Grün wird mehr und mehr zu einem Grau, bis sich alles in einer trüben Brühe auflöst. Nichts bewegt sich mehr, alles wird leise...
     
    „Bang, bang, bang! Aufwachen du ranziger Fisch!“, wird Fyn unsanft geweckt und wischt sich gerädert über das Gesicht. Er ist noch ganz benommen und verpasst soeben das Profil seines wandelnden „Morgenschrecks“ - einem lockigen Handlanger  De Souzas. Was war das nur für ein seltsamer Traum? Da erkennt Fyn vor sich eine große Schüssel mit Wasser und ein Brocken Fleisch auf dem Boden.  
    Ohne zu zögern stürzt er nach vorne, schluckt in großen Zügen und wohltuend erfrischt das kühle Nass seinen ausgetrockneten Leib. Er fühlt sich wie eine ausgedorrte Pflanze, die jeden Tropfen dankbar in sich aufsaugt. Der Screecher links von ihm nagt genüsslich an einem dicken Knochen, der bereits wie poliert aussieht. Als er bemerkt wie Fyn ihn

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