Inhuman Fynomenon (Roman)
und sein Kopf kippt locker auf seine Brust. Schaum tropft aus seinem Mund. Mit weit aufgerissenen schwarzen Augen versucht Fyn den Helikopter oben zu halten, um seinen Männern Zeit zu geben; aber er hat keine Ahnung wie man das Ding fliegt. Fyn schwitzt, alles schwankt und die Maschine sinkt immer tiefer.
„Fyn wir müssen hier raus!“, keift Keylan.
„Was machst du denn noch hier?“, schreit Fyn.
„Fyn du musst hier auch raus!“, brüllt Keylan und zerrt an Fyns Arm, der noch immer hinter Steve ausharrt.
„Die Menschen da unten - wir werden sie zermalmen!“, schreit Fyn verzweifelt, da kommt Zade und packt Fyn ebenfalls kräftig am Arm. Der lässt sich nach hinten zerren und für wenige Sekunden wagen sie - Keylan, Zade und Fyn - aus der Windschutzscheibe zu starren:
Wie bei einem 3-D Kinofilm kommt jetzt ein großes Gebäude näher. Betonmauern von vorne und unten nähern sich wie riesige Betonboliden. Für diesen kurzen Augenblick sind alle versteinert, als ob jemand die Zeit und Geräusche abgestellt hätte. Doch plötzlich holt sie ein kräftiger Schlenker zurück in die Realität:
Sie stürzen gefährlich nahe an die Hubschrauberöffnung, durch die alle Anderen bereits abgesprungen sind. Unter ihnen beginnen vereinzelte Screecher zu erkennen, welches Szenario sich in der Luft abspielt. Wenn sie hier also etwas zermalmen, dann sicherlich keine Menschen!
Die Drei blicken panisch nach draußen: Noch immer sind sie zu hoch, um heil auf den Boden zu springen - aber viel zu niedrig um ihre Fallschirme auslösen zu können. Sie rappeln sich taumelnd auf die Beine. Zade steht in der Mitte und hat jeweils einen der beiden, rechts und links am Arm gepackt. Dächer unter ihnen rasen vorbei, wie Waren auf einem außer Kontrolle geratenen Fließband.
„Ich will noch nicht sterben,... nicht so und nicht jetzt!“, schreit Keylan in Todesangst dem peitschenden Wind entgegen. Fyn zählt panisch in Gedanken den Countdown bis zu ihrem Aufprall:
„Zehn, neun, acht, sieben, sechs, ...“
Doch da reißt Zade plötzlich beide mit sich, als er von der eisernen Rampe abspringt. Sie fliegen durch die Luft, den Gebäuden entgegen; rudern mit Armen und Beinen, schreien aus Leibeskräften ihre nackte Angst heraus, knallen auf ein Dach, überschlagen sich.
Bei ihrem unfreiwilligen Rollmanöver setzen sie zusätzlich eine Ziegellawine in Gang. Gleichzeitig grollt eine gigantische Explosion. Dort wo der knatternde Komet in ein großes Gebäude eingeschlagen ist, erhebt sich eine blähende Feuerwolke. Doch davon bekommt das purzelnde Team nichts mit:
Immer weiter trudeln sie nebeneinander her, während ihre Zähne aufeinander schlagen. Schultern, Köpfe, Knie, Wirbelsäule und Hüften prallen wieder und wieder gegen Stein und Beton. Da knallen ihre Körper endgültig auf dem Boden eines großen verlassenen Marktplatzes auf. Staub und Steine rieseln von oben auf sie herab: Überreste der Detonation, die sich nicht weit von ihnen ereignet hat. Fyn liegt mit dem Gesicht „staubergraut“ auf sandigem Erdreich und traut sich kaum zu bewegen. Ihn fesselt das Gefühl gerade erst aus einem Traum erwacht zu sein. Langsam lichtet sich der Staubdampf. Fyns Augen werden hell.
„Ich bin... tatsächlich - ich bin ja noch hier, ich lebe, ich fass' es nicht!“, japst Keylan und tastet sämtliche Regionen seines gefolterten Körpers ab. Fyn dreht seinen Kopf langsam zu ihm und ächzt:
„In meinem Kopf dreht sich alles.“
Zade stupst Fyn hastig an:
„Mache! Geh hi weg.“
Es braucht mehrere Sekunden, bis sich alle wieder sortiert und den Betonstaub abgeklopft haben. Ihre mutierten Gelenke und Knochen scheinen eingerostet zu sein, so schwer fällt es ihnen sich zu regen. Zusätzlich haben ihnen ihre eingesteckten Waffen schmerzende Abdrücke verpasst. Zade hat eine klaffende Platzwunde im Gesicht und allesamt sind übersät mit Blutergüssen und Abschürfungen.
„CT One, bitte melden! Hier CT Two“, knarzt es plötzlich aus Fyns Transceiver.
„Hier CT One, wir leben!“, krächzt Fyn zurück zu dem gehetzt sprechenden Balian:
„Wir haben einen Verletzten. Treffen uns bei Stützpunkt. Passt auf eu...“
Balian scheint Stress zu haben, im Hintergrund hört man Schüsse.
„So weit können die nicht weg sein“, sagt Fyn besorgt.
„Ihr habt Balian gehört, wir müssen...“
Da piepst Fyns Mailmap, ein kleiner Minicomputer, mit dem er Kontakt zu Perreira halten kann. Fyn
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