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Inhuman Fynomenon (Roman)

Inhuman Fynomenon (Roman)

Titel: Inhuman Fynomenon (Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Mareila
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erkennen, die kurz aufblitzen um dann klammheimlich zu verblassen. Wieder etwas, von dem ihm niemand erzählt hat?
    „Was sind das für kleine Lichtchen da draußen?“, fragt plötzlich Keylan.  
    „Keine Ahnung, erklär's du mir. Ich dachte das ist normal - nicht?“  
    „Ich weiß nur, dass es so hässliche Anglerfische gibt, die ihre Beute mit Licht anlocken, aber ich bin nicht scharf darauf, die Dinger aus der Nähe zu sehen und dann gibt’s auch Quallen, in denen Bakterien leuchten ...“, gibt Keylan knapp zurück. Fyn wird stutzig und sucht jetzt neugierig nach diesen ominösen Pünktchen.  
    „Da war schon wieder eins“, winkt Keylan verhalten.  
    „Hast du's auch gesehen?“  
    „Nee, aber wird echt mal Zeit, dass sich hier was tut. Ich bin schon ganz enttäuscht gewesen, nachdem ich oben die tollen Tiefseefotos gesehen habe. Egal, das Gefunkel wird eh langsam langweilig, ich bin viel zu müde um auf 'ne Leuchtqualle zu warten. Gute Nacht, schlaf' gut.“  
    Keylan ist mulmig, in seinem Kopf läuft ein Horrorkino ab, das unterschiedlichste Katastrophen androht:
    Er sieht den Tunnel bersten, wonach sie im Maul riesiger Kraken verschwinden. Haie steuern mit toten Augen auf sie zu und dann werden sie von überdimensionalen Anglerfischen gejagt. Keylan bekommt Gänsehaut, er richtet sich auf und sieht hilfesuchend zu Aleph rüber, der ihm schräg gegenüber liegt,...äh, huch:
    der sitzt ja noch... Keylan erschreckt:
    Aleph hat die Augen nur halb geöffnet, ihre kleinen Schlitze lassen nur Augenweiß erkennen.
    „Äh Fyn, pennt der immer so?“  
    Keylan rüttelt an dem dösenden Fyn, der sich genervt aufsetzt.
    „Seh' ich aus wie Alephs Geliebte? Ich lag auch noch nie mit dem im Bett...was weiß ich, ob das bei Alphas normal ist? Frag' ihn doch einfach.“  
    Da runzelt Fyn plötzlich die Stirn:
    „Sag' mal kommt es mir nur so vor, oder wird unser Shuttle langsamer?“  
    Keylan sieht Fyn entgeistert an.
    „Reingelegt!“, blödelt Fyn.  
    „Du...Penner!“, schimpft Keylan, während sich sein übermüdeter Freund sich ins Fäustchen lacht.  
    „Mann, die wird wirklich langsamer.“  
    Geschockt registriert Keylan die Drosselung. Jetzt nimmt sie auch Fyn wahr:
    „Was ist da los?“  
    Da erkennen sie viele kleine Lichtchen im Wasser, die immer zahlreicher werden, wie Sterne am Nachthimmel. Auch von unten steigen leuchtende Pünktchen auf; gleich fluoreszierendem Plankton in feurigen, hellgelben Farben, formieren sie sich zu funkelnden Unterwasser-Galaxien.
    Gebannt betrachten die Jungs das faszinierende Schauspiel.
    „Wahnsinn, hier bekommt man ja doch was geboten“, meint Fyn begeistert. Doch nun scheinen auch Andere dieses Spektakel zu erleben und kleben förmlich an den Scheiben.  
    „So ein Mist, jetzt ist mein Empfang tot. Verdammt, was soll denn das?“, regt sich wieder der Mann hinter ihnen auf. Überrascht stellt er fest, was auch die Anderen schon erkannt haben. Sein verwunderter Gesichtsausdruck entgeht Keylan nicht:  
    „Wenn das so sein soll, wieso wundern sich dann auch diejenigen, die schon öfter hier mitgefahren sind?“, fragt Keylan, begleitet von schauriger Vorahnung.  
    Zade wird von dem Gemurmel der Passagiere hellhörig und wacht auf:
    „Söne Ligt.“, spricht er und zeigt aus dem Fenster.  
    Aleph sitzt noch immer so seltsam da; der scheint nichts mitzubekommen.
    „Aleph, ist alles klar mit dir?“, fragt ihn Fyn doch angesichts dessen, was sich vor seiner Scheibe abspielt, wendet er sich sofort wieder der vereinnahmenden, mysteriösen Tiefseeszenerie zu.  
    Die Anzahl der Lichter steigt nach wie vor; sie beginnen sich zu drehen, als ob sie von sanften Strudeln erfasst würden. Es sind Millionen, Milliarden von leuchtenden Sternchen. In bunten, zarten Schwärmen umhüllen sie den Tunnel und erst jetzt bemerken auch die Letzten, dass ihr Shuttle zum Stillstand gekommen ist. Plötzlich geht das Licht aus!
    Ängstlich schreien Passagiere auf. Das Shuttle wird in gespenstische Farben getaucht. Die unzählbar kleinen Lichtpunkte lassen ihre Strahlen nun auch im Innenraum über die Sessel und Körper der Passagiere wandern. In angsterfüllter Stille, beherrscht ehrfürchtige Faszination die Köpfe Aller.
    Aleph öffnet seinen Mund: Im bunten Lichtertanz erklingen plötzlich Stimmen, während er seine Lippen synchron dazu bewegt. Ein mehrstimmiger, geisterhafter Kanon entweicht ihm. Seine Worte schallen gleichzeitig aus allen Lautsprechern der

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