Inhuman Fynomenon (Roman)
Tubeferry:
„Weit entfernt waren die Sterne, die Brüder der Mutter, als sie ihren Samen schickten. Verborgen in der Haut der Mutter träumte das Ovum. Es war der Eine der gefunden werden musste. Ohne Wissen wäre er nicht erwacht, ohne Liebe wäre er vergangen. Dieser rief ein Heer, krönte euch zu Königen eurer ersten Prüfungen. Eure Mutter ist sterbenskrank und ihr Untergang nicht mehr aufzuhalten, jedoch ihr Kinder seid noch nicht verloren. Summe eurer Entscheidungen formt euer Schicksal und im Erkennen des Einen liegt euer banges Hoffen. Es ist nur diese eine Güte der Zeit, eine Zweite wird es niemals geben.....“
Schwer atmet Aleph aus, öffnet langsam die Augen, während die kleinen Lichter sich hektisch zurückziehen. Wie von einem großen Sog fortgezogen, verschwinden sie plötzlich in der alles verzehrenden Dunkelheit.
Sofort erstrahlen die Lampen des Tunnels wieder und die Fähre setzt sich schwerfällig in Bewegung. So, als ob nichts passiert wäre. Verdutze Passagiere sehen sich verwirrt an. Selbst die Kontrollstationen der Seatube an der Oberfläche scheinen nichts mitbekommen zu haben. Alles ist in bester Ordnung.
Allerdings vermag keiner der Anwesenden zu begreifen, was sie gerade erlebt haben. Diese Atmosphäre der kleinen, tanzenden Lichter und ihr gespenstischer Singsang, sitzt eisern in den Ohren aller Beteiligten.
Keylan und Fyn sehen sich an. Auch Zade wirkt völlig konfus. Mit einer kurzen Bemerkung legt sich Aleph nieder:
„Ich träumte soeben Seltsames. Nun werde ich schlafen, da ich doch um dessen Bedeutung weiß.“
Verstohlen versuchen Menschen im Abteil ihre Verwunderung abzuschütteln und seltsamerweise scheint dieses Erlebnis wie eine Schlaftablette gewirkt zu haben. Keylan findet schläfrig seine Stimme:
„Hat Aleph das gar nicht gemerkt?“
Fyn zuckt mit den Schultern.
„Weiß' nicht', ich muss eher daran denken, dass ich schon wieder dieses Wort „Ovum“ gehört habe.“
Fyn gähnt - wie die Anderen wird er plötzlich sehr benommen. Wie betäubt legen sich alle Passagiere schlafen.
ENIGMATIC
Am nächsten Morgen erwachen die Vier kurz hintereinander. Hinter ihnen liegt eine unruhige Nacht und verstörende Träume.
In den zerknitterten Gesichtern vieler Mitreisenden kann man erkennen, dass es ihnen ähnlich geht. Sie scheinen dabei vergessen zu haben, dass jenes seltsame Tiefseespektakel „echt“ war. Allein die vier „Mutierten“ im Shuttle entsinnen sich exakt.
„Aleph, weiß du was das gestern Abend zu bedeuten hatte?“, möchte Fyn wissen, als das Frühstück gereicht wird. Er hofft, es nicht schon wieder bereuen zu müssen sich an den aberwitzigen Alpha gerichtet zu haben.
„Nun, mir ist Einiges deutlich erschienen. Ich war mir bis jetzt nicht im Klaren darüber, wie groß alles ist. Es geht nun nicht um kleine Dinge, sondern die Erde wird vergehen. Ich fühle dass die Zeit sehr drängt.“
Fyn ist aufgeregt und weiß nicht wohin mit seinen Gedanken. In seinem Kopf herrscht ein Durcheinander, welches er nicht in Worte fassen kann. Ein Chaos, dass selbst Aleph nicht vergrößern könnte:
„Aleph, wer oder was bin ich? Bitte versuch' dich doch ein einziges Mal „normal“ auszudrücken!“
„ Normal ? Das widersteht meinem Denken, so bin ich wie ich sein muss und erahne nicht im Geringsten, wohin mich Normalität führen sollte. Doch nicht einer dergleichen Gedanken, leitet uns weiter, in die Richtung unseres Ziels. So sehe mit dem Verstand deines Herzens, dann wirst du hören wie Alphas fühlen und lernen zu verstehen!“
Fyn verdreht die Augen und quetscht sein langes Gesicht zwischen seinen grobmotorisch, streichelnden Handtellern:
„Ganz toll!“
„Höre, junger Freund, verzweifle nicht an Dingen die du zu ändern nicht in der Lage bist. Dein Leben ist größer als du ahntest, kleiner als eine Mikrobe hingegen der Grund wenig von dir zu denken, wie du es leider vermagst. Du musst wissen, deine Gestalt weist höhere Wertigkeit auf denn der Unseren, denn du wurdest gesandt, stammst also von den Brüdern der Mutter.
Du brauchtest den Verstand des Professors, um belebt zu werden. Doch ohne Liebe wärst du nicht nützlich, die er dir nicht geben konnte. Du bist der Schlüssel, der nach dem Bestehen der Prüfungen die Gelegenheit darstellt weiterhin zu bestehen. Die Mutter muss vergehen, die Zeit erscheint reif, weit vorangeschritten.“
Fyn verbirgt seine Enttäuschung lediglich verbal, sein Gesicht
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