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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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deren Räder sich wie bei einer Krankenwagenbahre automatisch ausklappten, sobald sie herausgezogen wurde. Als alle vier Räder ausgefahren waren, rollte er die Karre mit dem Zylinder durch den riesigen Kellerraum auf eine verschlossene Tür zu.
    Unterwegs musterte er sein Spiegelbild auf dem glänzenden Metallzylinder. Er war mittelgroß und hatte einen stattlichen Bauch. Durch den engsitzenden weißen Overall wirkte er schwerer, als er tatsächlich war. Seine mittelbraunen Haare waren militärisch kurz geschnitten, Kinn und Wangen glattrasiert. Amüsiert stellte er fest, daß seine grasgrünen Augen auf dem Aluminiumbehälter einen silbernen Schimmer angenommen hatten. Jetzt wirkten sie trügerisch verträumt, doch wenn er wütend oder angespannt war, konnten sie hart wie Feuerstein werden. Ein Polizist mit guter Beobachtungsgabe hätte Charles Zolar, dessen offizieller Name Charles Oxley lautete, als einen Betrüger bezeichnet, dem man sein Gewerbe nicht ansah.
    Seine Brüder, Joseph Zolar und Cyrus Sarason, öffneten die Tür, kamen aus dem Zimmer heraus und umarmten ihn herzlich.
    »Toll«, sagte Sarason. »Ein großartiges Täuschungsmanöver.«
    Zolar nickte. »Einen eleganteren Diebstahl hätte sich auch unser Vater nicht ausdenken können. Die Familie ist stolz auf dich.«
    »Das will was heißen«, sagte Oxley lächelnd. »Ihr wißt gar nicht, wie froh ich bin, daß ich die Mumie endlich an einem sicheren Ort abladen kann.«
    »Bist du sicher, daß dich niemand gesehen hat, als du sie aus Rummels Haus geholt hast, und dir gefolgt ist?« fragte Sarason.
    Oxley schaute ihn an. »Willst du meine Fähigkeiten anzweifeln, Bruder? Ich habe alle nur erdenklichen Vorsichtsmaßnahmen getroffen und bin nur tagsüber, während der Arbeitszeit und über Nebenstraßen nach Galveston gefahren.
    Außerdem habe ich mich genau an die Verkehrsregeln gehalten.
    Du kannst mir ruhig glauben, wenn ich sage, daß mir niemand gefolgt ist.«
    »Kümmere dich doch nicht um Cyrus«, sagte Zolar lächelnd.
    »Wenn es ums Spurenverwischen geht, wird er etwas paranoid.«
    »Wir sind schon zu weit vorangekommen, um uns jetzt noch einen Fehler erlauben zu dürfen«, sagte Sarason mit tiefer Stimme.
    Oxley blickte an seinen Brüdern vorbei in die Tiefe der riesigen Lagerhalle. »Sind die Glyphen-Experten schon da?«
    Sarason nickte. »Ein Anthropologieprofessor aus Harvard, dessen Lebenswerk die Deutung präkolumbianischer Piktogramme ist, und seine Frau, die das Entziffern mit Hilfe eines Computers besorgt. Henry und Micki Moore.«
    »Wissen sie, wo sie sich befinden?«
    Zolar schüttelte den Kopf. »Sie trugen Augenbinden und wurden per Kopfhörer mit Musik berieselt, seit unsere Mittelsmänner sie mit einer Limousine vor ihrer Wohnung in Boston abholten. Der Pilot des Flugzeugs, das sie hierherbrachte, wurde angewiesen, zwei Stunden zu kreisen, bevor er nach Galveston fliegt. Am Flughafen hat man sie in einen schalldichten Lastwagen gesetzt, der sie hergefahren hat.
    Man kann ruhig sagen, daß sie weder etwas gehört noch etwas gesehen haben.«
    »Sie gehen also davon aus, daß sie sich in einem Forschungslabor in Kalifornien oder Oregon befinden?«
    »Diesen Eindruck müßten sie nach dem Flug haben«, erwiderte Sarason.»Sie müssen doch Fragen gestellt haben.«
    »Zunächst schon«, antwortete Zolar. »Doch als ihnen unsere Mittelsmänner sagten, daß sie für das Entziffern einer alten Inschrift zweihundertfünfzigtausend Dollar erhalten würden, erklärten sie sich zur Mitarbeit bereit. Außerdem versprachen sie, Stillschweigen zu bewahren.«
    »Und du traust ihnen?« sagte Oxley zweifelnd.
    Sarason lächelte boshaft. »Natürlich nicht.«
    Oxley mußte nicht Gedanken lesen können, um zu wissen, daß die Namen Henry und Micki Moore bald einen Grabstein zieren würden. »Sinnlos, Zeit zu vergeuden, Brüder«, sagte er. »Wo soll ich General Naymlaps Mumie abstellen?«
    Sarason deutete in die unterirdische Halle. »Wir haben eigens einen Raum abgeteilt. Ich ze ige dir den Weg, während Bruder Joseph unsere Experten holt.« Er zögerte kurz, zog dann drei schwarze Skimasken aus der Jackentasche und warf Oxley eine zu. »Streif sie über. Wir wollen nicht, daß sie unsere Gesichter sehen.«
    »Wieso, Bruder? Sie werden keine Gelegenheit dazu haben, uns zu identifizieren.«
    »Um sie einzuschüchtern.«
    »Ein bißchen übertrieben, aber ich nehme an, du hast recht.«
    Während Zolar die Moores zu dem abgeteilten Raum führte, holten

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