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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Zeit zu überbrücken und das Rätsel zu lösen.
    Ohne die stechenden Insekten wahrzunehmen, den schneidenden Schmerz in seinem zerschrammten Arm und die dumpfe Feuchtigkeit, saß er inmitten der Geister der englischen und spanischen Seeleute. Plötzlich hörte er irgendwo am Himmel über dem Blätterdach den Hubschrauber zurückkehren.
24
    Ein kleiner Lieferwagen mit dem Namenszug einer bekannten Paketzustellungsfirma fuhr eine Rampe hoch und hielt vor dem für Zu- und Auslieferungen bestimmten Tor eines ziemlich großen, flachen Betonbaus. Das Gebäude stand inmitten eines weitläufigen Lagerhausareals in Galveston, Texas, und nahm einen ganzen Straßenblock ein. Weder auf dem Dach noch auf den Mauern befand sich irgendein Firmenschild. Nur eine kleine Messingtafel mit der Aufschrift »Logan Storage Company«
    neben dem Tor deutete darauf hin, daß die Halle noch genutzt wurde. Es war kurz nach sechs Uhr abends. Zu spät, als daß noch ein Angestellter an seinem Arbeitsplatz gewesen wäre, aber früh genug, um keinerlei Verdacht bei den Wachmännern zu erwecken, die hier regelmäßig ihren Rundgang machten.
    Ohne den Lieferwagen zu verlassen, tippte der Fahrer einen Zahlencode in eine Fernbedienung ein, mit der er die Alarmanlage ausschaltete und das schwere Tor hob. Dahinter kam eine gewaltige Lagerhalle mit, wie es schien, endlosen Reihen von Regalen zum Vorschein, die voller Möbel und anderem Hausrat waren.
    Nirgendwo in der weitläufigen Betonhalle sah man ein Lebenszeichen. Nun, da sich der Fahrer davon überzeugt hatte, daß sämtliche Angestellten Feierabend gemacht hatten, stieß er mit dem Lieferwagen hinein und wartete, bis sich die Tür wieder geschlossen hatte. Dann fuhr er auf eine Plattform, die so groß war, daß sie auch einen neunachsigen Lastwagen samt Anhänger hätte aufnehmen können.
    Er stieg aus dem Fahrzeug und ging zu einem kleinen Schaltkasten, der auf einem Sockel stand, und tippte einen Zahlencode in eine Tastatur, neben der sich ein Schildchen mit der Aufschrift »Gesamtgewicht eingeben« befand. Die Plattform fing an zu vibrieren und versank dann wie ein riesiger Lastenaufzug im Boden. Nachdem sie am Kellerboden zum Stillstand gekommen war, steuerte der Fahrer den Lieferwagen in einen geräumigen Tunnel, während der Aufzug automatisch in die darüberliegende Lagerhalle zurückkehrte.
    Der Tunnel war fast einen Kilometer lang und endete tief unter einem weiteren riesigen Lagerhaus. Hier, in diesen weitläufigen unterirdischen Räumlichkeiten, ging die Familie Zolar ihren kriminellen Geschäften nach, während sie oben, in den Lagerhallen, ihre legalen Unternehmungen betrieb.
    Oben, wo alles ehrlich zuging, kamen die Angestellten morgens durch eine gläserne Eingangstür und gingen zu den Verwaltungsbüros, die eine ganze Seite des Gebäudes einnahmen. In den übrigen Bereichen des Erdgeschosses wurden wertvolle Gemälde, Skulpturen und unzählige Antiquitäten gelagert, allesamt legal erworben, mit einwandfreien Papieren, und für den Verkauf auf dem freien Markt bestimmt. Hinten, in einem gesonderten Raum, war die Restaurationsabteilung untergebracht, in der eine kleine Gruppe erstklassiger Handwerker daran arbeitete, alte oder beschädigte Kunstgegenstände wieder in einstiger Pracht erstehen zu lassen.
    Kein einziger Angestellter der Zolar International oder der Logan Storage Company, nicht einmal diejenigen, die schon zwanzig und mehr Jahre hier beschäftigt waren, ahnte auch nur im entferntesten etwas von den heimlichen Geschäften, die unter ihnen vor sich gingen.
    Der Fahrer verließ den Tunnel und kam in einen riesigen Kellerraum, dessen Grundfläche noch größer war als die der 20 Meter (66 Fuß) darüber liegenden Lagerhalle. Etwa zwei Drittel dieses Raumes dienten dazu, gestohlene und geschmuggelte Kunstwerke aufzunehmen, die hier bis zum Verkauf zwischengelagert wurden. In dem übrigen Drittel war ein weiterer blühender Unternehmenszweig der Familie Zolar untergebracht: die Herstellung von Fälschungen und Imitationen. Von dieser unterirdischen Ebene wußten nur die Familienmitglieder, ein paar loyale Kompagnons und die Bauarbeiter, die man extra aus Rußland eingeflogen und wieder zurückgeschafft hatte, sobald die Kelleretage fertig war, damit sie niemandem etwas von der Existenz dieser Räumlichkeiten verraten konnten.
    Der Fahrer stieg aus dem Führerhaus, ging zum Heck des Lieferwagens und holte einen langen Metallzylinder heraus, der mit einer Karre verbunden war,

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