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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Me262 aus dem Zweiten Weltkrieg ragte. An der hinteren Wand war ein kurzes Schienenstück verlegt, auf dem ein alter Pullman-Eisenbahnwagen mit der Aufschrift »Manhattan Limited« ruhte.
    Das merkwürdigste Stück der Sammlung war wohl eine alte viktorianische Badewanne mit Klauenfüßen und einem hinten befestigten Außenbordmotor. Wie alle anderen Gegenstände hatte auch die Badewanne ihre eigene Geschichte.
    Loren hielt neben einem Pfosten an, auf dem ein kleiner Empfänger montiert war. Pitt pfiff die ersten paar Takte des »Yankee Doodle«, und die stimmaktive Software sorgte dafür, daß die Alarmanlage abgestellt und das große Tor geöffnet wurde. Loren steuerte den Allard hinein und stellte den Motor ab.
    »Da wären wir«, verkündete sie stolz. »Heil und ganz zu Hause angelangt.«
    »Und mit einem neuen Geschwindigkeitsrekord von Dulles nach Washington, der ein paar Jahrzehnte halten dürfte«, sagte er sarkastisch.
    »Sei nicht so nörgelig. Du kannst froh sein, daß ich dich abgeholt habe.«
    »Warum bist du nur so gut zu mir?« fragte er freundlich.
    »Wenn ich an deine ständigen Grobheiten denke, weiß ich’s selbst nicht.«
    »Grobheiten? Zeig mir deine blauen Flecken.«
    »Was das angeht –« Loren schob ihre Lederhose herunter und zeigte ihm einen großen Bluterguß am Oberschenkel.
    »Schau mich nicht so an«, sagte er, da er genau wußte, daß er nicht der Übeltäter war.
    »Es ist deine Schuld.«
    »Laß dir eins gesagt sein: Seit Gretchen Rotznase im Kindergarten Leim auf meinen Stuhl geschmiert hat, habe ich kein Mädchen mehr verdroschen.«
    »Das war die Stoßstange einer deiner alten Rostlauben.«
    Pitt lachte. »Du mußt eben vorsichtiger sein.«
    »Komm mit hoch«, befahl sie und zwängte sich wieder in ihre Hose. »Ich habe einen leckeren Brunch zu deiner Begrüßung vorbereitet.«
    Pitt schnallte seine Tasche los, folgte Loren pflichtschuldig die Treppe hinauf und genoß die fließenden Bewegungen des knackigen Körpers in der Lederhose. Wie versprochen, hatte sie auf dem Eßzimmertisch eine üppige Tafel angerichtet. Pitt hatte Hunger, und die leckeren Düfte, die aus der Küche drangen, ließen ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen.
    »Wann ist es soweit?« fragte er.
    »Sobald du deine schmierigen Klamotten ausgezogen und eine Dusche genommen hast«, antwortete sie.
    Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Er schlüpfte rasch aus seinen Sachen, stieg in die Wanne, legte sich auf den Boden, stützte sich mit den Füßen an der Wand ab und ließ das Wasser auf sich herabprasseln. Beinahe wäre er eingenickt, doch nach zehn Minuten riß er sich zusammen, seifte sich ein und wusch sich. Nachdem er sich rasiert und seine Haare getrocknet hatte, schlüpfte er in den seidenen Paisley-Bademantel, den Loren ihm zu Weihnachten geschenkt hatte.
    Als er in die Küche kam, ging sie zu ihm und gab ihm einen langen Kuß. »Hmmm, du riechst gut. Du hast dich rasiert.«
    Er sah, daß der Metallbehälter, der das Jadekästchen enthielt, geöffnet worden war. »Und du hast rumgeschnüffelt.«
    »Als Kongreßabgeordnete habe ich gewisse unantastbare Rechte«, sagte sie und reichte ihm ein Glas Champagner. »Eine herrliche Arbeit. Was ist das?«
    »Das«, antwortete er, »ist ein präkolumbianischer Fund und enthält möglicherweise den Schlüssel zu einem verborgenen Schatz, der so viel wert ist, daß du und deine Freunde im Kongreß volle zwei Tage brauchen würden, um alles auszugeben.«
    Sie blickte ihn argwöhnisch an. »Du machst wohl Witze. Das wäre ja mehr als eine Milliarde Dollar.«
    »Ich mache nie Witze über versunkene Schätze.«
    Sie wandte sich ab, holte zwei Teller mit Huevos rancheros und Paprikawurst, gebackenen Bohnen und viel Salsa aus der Röhre und stellte sie auf den Tisch. »Erzähl mir alles Weitere beim Essen.«
    Während er sich heißhungrig auf Lorens mexikanisches Frühstück stürzte, berichtete Pitt. Er begann bei der Ankunft an dem Opferbrunnen und erzählte ihr, was alles passiert war, bis er das Jadekästchen mit dem
Quipu
im ecuadorianischen Regenwald entdeckt hatte. Er schmückte seine Schilderung mit Legenden aus, baute die wenigen bekannten Fakten ein und endete mit wilden Spekulationen.
    Loren hörte ihm zu, ohne ihn auch nur einmal zu unterbrechen.
    Als Pitt fertig war, sagte sie:
    »Im Norden von Mexiko, glaubst du?«
    »Solange das
Quipu
nicht entschlüsselt ist, kann ich nur raten.«
    »Wie soll das denn möglich sein, wenn das Wissen um die Bedeutung der

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