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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Kunst des Automobilbaus im strahlenden Licht eines Altweibersommertages auf dem Rasen des East Potomac Park.
    Das Capital Concours de Beaux Moteurcars wurde alljährlich für die Leute veranstaltet, die die zeitlose Schönheit und handwerkliche Perfektion alter Karosserien zu würdigen wußten, und diente in erster Linie dazu, Spendengelder für Zentren für mißhandelte Kinder im Großraum von Washington einzunehmen. Ein ganzes Wochenende lang strömten fünfzigtausend begeisterte Oldtimer-Fans in den Park und bestaunten die Duesenbergs, Auburns, Cords, Bugattis und Packards, die von Automobilbauern einer längst vergangenen Epoche hergestellt worden waren.
    Nostalgie lag in der Luft. Die Mensche n, die über das Ausstellungsgelände spazierten und die bis ins kleinste Detail makellosen Karosserien bewunderten, standen staunend vor diesen Überbleibseln eines Zeitalters, in dem die Wohlbestallten bei der einen Fabrik den Motor und das Chassis bestellten und sich dann von einer anderen eine Karosserie nach ihrem persönlichen Geschmack anfertigen ließen. Die jüngeren Zuschauer träumten davon, eines Tages ebenfalls so einen exotischen Wagen zu besitzen, während sich die älteren Semester freudig daran erinnerten, wie diese Fahrzeuge in ihrer Jugend noch durch die Städte gefahren waren.
    Die Autos waren nach Baujahr, Typ und Herstellungsland eingeteilt. Für den jeweils besten Wagen einer Klasse gab es einen Pokal, für den zweitbesten eine Plakette. Am begehrtesten aber war der Einzelpreis für das schönste Auto der Ausstellung.
    Ein paar wohlhabende Besitzer hatten Hunderttausende von Dollars in die Restaurierung ihrer Schmuckstücke gesteckt, so daß sie nun in einem weitaus besseren Zustand waren als an dem Tag, da sie aus der Fabrik gerollt waren.
    Während die Besitzer der anderen Wagen eher konservativ gekleidet waren, saß Pitt in einem geblümten Hawaiihemd, weißen Shorts und Sandalen auf einem altmodischen, mit Zelttuch bespannten Gartenstuhl. Hinter ihm stand ein glänzender, dunkelbrauner 1936er Pierce Arrow Berline (eine Limousinenkarosserie mit Trennscheibe), an dem ein dazu passender Pierce Arrow Travelodge hing, ein Wohnwagen aus demselben Jahr.
    Wenn er nicht gerade die Fragen der Besucher nach dem Wagen und dem Anhänger beantwortete, war er in ein dickes Handbuch für Bootsführer über den Golf von Kalifornien vertieft. Ab und zu machte er sich auf einem gelben Schreibblock mit blauen Linien ein paar Notizen. Keine der in dem Handbuch aufgeführten und abgebildeten Inseln entsprach der Beschreibung, die Yeager dem Drake-
Quipu,
entlockt hatte.
    Einige erhoben sich zwar jäh aus dem Wasser und hatten auch steile Wände, doch statt sich zur Spitze hin kegelförmig zu verjüngen, endeten sie in abgeflachten Mesas.
    Giordino, der weite, bis knapp über die Knie reichende Khakishorts und ein T-Shirt trug, das für Alkali Sam’s Tequila warb, drängte sich durch die Menschenmenge zu dem Pierce Arrow.
    Er wurde von Loren begleitet, die in ihrem türkisfarbenen Overall hinreißend aussah. Sie trug einen Picknickkorb, während Giordino eine Kühlbox auf der Schulter balancierte.
    »Ich hoffe, du bist hungrig«, sagte sie gut gelaunt zu Pitt. »Wir haben einen halben Lebensmittelladen aufgekauft.«
    »Sie will damit sagen«, mischte sich Giordino ein, sobald er die Kühlbox auf den Rasen gestellt hatte, »daß wir mit genug Essen eingedeckt sind, um einen ganzen Holzfällertrupp zu verköstigen.«
    Pitt rappelte sich aus dem Gartenstuhl auf und musterte den Spruch auf Giordinos T-Shirt. »Was steht da über Alkali Sam’s Tequila?«
    ›»Wenn du die Augen noch aufkriegst‹«, zitierte Giordino, ›»war’s kein Alkali Sam’s‹.«
    Pitt lachte und deutete zur offenen Tür des zweiundsechzig Jahre alten Wohnwagens. »Warum verziehen wir uns nicht aus der Sonne und begeben uns in meinen Palast auf Rädern?«
    Giordino wuchtete die Kühlbox hoch, trug sie hinein und stellte sie auf die Küchenablage.
    Loren folgte ihm und baute den Inhalt des Picknickkorbes auf einem Tisch in einer Nische auf, die man in ein Bett umwandeln konnte. »Wenn man bedenkt, daß er während der Depression gebaut wurde«, sagte sie, während sie den hölzernen Innenraum und die mit Bleiglasscheiben versehenen Hängeschränke betrachtete, »sieht er erstaunlich modern aus.«
    »Pierce Arrow war seiner Zeit voraus«, erklärte Pitt. »Die stiegen damals auf Wohnwagen um, weil sie die sinkenden Verkaufszahlen ihrer Autos

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