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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Seil um. Könnte sein, daß es hinter dem Eingang steil runtergeht.«
    Pitt legte sich auf den Bauch und schlängelte sich durch den schmalen Spalt. Die ersten 3 Meter (10 Fuß) mußte er sich durchzwängen, dann wurde der Durchgang breiter, so daß er stehen konnte. Er schaltete die Taschenlampe ein und ließ den Strahl über die Wände wandern. Im Licht erkannte er, daß er am Anfang eines Ganges stand, der offenbar ins Innere des Berges hinabführte. Der Boden war glatt, und alle paar Schritte waren Stufen in den Fels gehauen.
    Ein Schwall feuchter Luft strömte an ihm vorbei wie der dampfende Atem eines Riesen. Er strich mit den Fingerspitzen über die Felswände. Sie waren naß. Pitt, der nun neugierig geworden war, folgte dem Durchgang, bis sich das Nylonseil so straff spannte, daß er nicht mehr weiterkonnte. Er richtete den Lichtstrahl in die Dunkelheit. Ihm brach der kalte Schweiß aus, als ein Augenpaar zurückfunkelte.
    Dort, auf einem kleinen Sockel aus schwarzem Stein, stand ein weiterer, kleinerer
Demonio de los Muertos,
anscheinend von der gleichen Meisterhand gehauen, und starrte zum Eingang der Höhle. Dieser hier war mit Türkisen besetzt, hatte Zähne aus poliertem weißem Quarzkristall und Augen aus roten Edelsteinen.
    Pitt überlegte ernsthaft, ob er das Seil lösen und weiter vordringen sollte. Doch er hatte das Gefühl, das wäre den anderen gegenüber nicht fair. Wenn schon, dann sollten sie die Schatzkammer alle gemeinsam entdecken. Widerwillig kehrte er zu dem Felsspalt zurück und schlängelte sich wieder ans Tageslicht.
    Shannon und Rodgers waren atemlos vor Spannung, als Giordino ihn über den Rand der Felsrinne zog.
    »Was haben Sie entdeckt?« platzte Shannon heraus, die ihre Aufregung nicht länger zügeln konnte. »Nun sagen Sie uns schon, was Sie entdeckt haben!«
    Pitt schaute sie einen Augenblick lang ausdruckslos an, dann trat ein breites Grinsen auf sein Gesicht. »Der Zugang zu dem Schatz wird von einem weiteren Dämon bewacht, aber ansonsten sieht es so aus, als wäre der Weg frei.«
    Alle schrien begeistert auf. Shannon und Rodgers umarmten und küßten sich. Giordino schlug Pitt so heftig auf den Rücken, daß er sich fast die Backenzähne ausbiß. Voller Spannung und Neugier spähten sie alle durch die schmale Rinne zu dem engen Spalt, der in den Berg hineinführte. Keiner sah einen schwarzen Tunnel, der nach unten führte. Alle starrten den Fels an, als wäre er durchsichtig, und sahen schon den Goldschatz in seiner Tiefe funkeln.
    Zumindest glaubten sie, ihn zu sehen, mit Ausnahme von Pitt.
    Er suchte den Himmel ab.
    Vielleicht war es Vorahnung, vielleicht Intuition, vielleicht auch bloßer Aberglaube – aber vor seinem inneren Auge sah er, wie das Wasserflugzeug, das ihnen zu dem Dämon gefolgt war, die
Alhambra
angriff. Einen Augenblick lang hatte er es so deutlich vor Augen, als sähe er fern. Es war kein hübscher Anblick.
    Shannon bemerkte Pitts Schweigen, sein nachdenkliches Gesicht. »Stimmt etwas nicht? Sie sehen aus, als hätten Sie gerade Ihre liebste Freundin verloren.«
    »Kann schon sein«, sagte Pitt düster. »Kann durchaus sein.«
40
    Giordino kehrte zum Hubschrauber zurück und holte eine weitere Seilrolle, eine zweite Taschenlampe und eine Sturmlaterne aus dem Gepäckabteil. Er schlang sich das Seil über die Schultern, gab Shannon die Taschenlampe und reichte Rodgers die Sturmlaterne und eine Schachtel Streichhölzer.
    »Der Benzintank ist voll, so daß wir für drei Stunden Licht haben müßten, wenn nicht länger.«
    Shannon nahm wie selbstverständlich die Reservetaschenlampe. »Ich halte es für das beste, wenn ich vorangehe.«
    Giordino zuckte mit den Schultern. »Soll mir recht sein.
    Hauptsache, jemand anders als ich löst die Stolperfallen der Inkas in der Höhle der Verdammnis da unten aus.«
    Shannon zog eine säuerliche Miene. »Das ist ja ein ermutigender Gedanke.«
    Pitt lachte. »Er hat zu viele Indiana-Jones-Filme gesehen.«
    »Mach mir nur das Leben schwer«, sagte Giordino geknickt.
    »Eines Tages wird es dir noch leid tun.«
    »Ich hoffe, nicht so bald.«
    »Wie breit ist die Öffnung?« fragte Rodgers.
    »Dr. Kelsey könnte auf allen vieren durchkommen, aber wir Jungs müssen uns reinschlängeln.«
    Shannon spähte über die Kante hinweg zum Boden des Spalts.
    »Nie und nimmer hätten die Chachapoyas und Inkas mehrere Tonnen Gold über steile Felsen hinaufschleppen und dann durch so ein Rattenloch runterlassen können. Sie müssen

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