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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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die gewußt haben, daß sie den Weg für eine umweltfreundliche Technologie bereitet haben«, murmelte Pitt vor sich hin.
    Ihre Schritte hallten in der Höhle wider, als sie ihren Weg fortsetzten. Das Bewußtsein, ins tiefste Innere des Berges vorzudringen, war ein schauriges und beklemmendes Gefühl.
    Die stehende Luft war so mit Feuchtigkeit gesättigt, daß der Staub auf ihrer Kleidung naß wurde.
    Nach weiteren 50 Metern (164 Fuß) betraten sie eine kleine Grotte mit einer langen Galerie.
    Die Kammer diente in erster Linie als eine Art Katakombe, in deren Wände lauter Grabstätten gehauen waren. Dicht nebeneinander lagen die Mumien von zwanzig Männern, die in herrlich bestickte Wollmäntel gewickelt waren. Es handelte sich um die sterblichen Überreste der Wächter, die sogar über den Tod hinaus den Schatz gehütet und auf die Rückkehr ihrer Landsleute aus einem Reich, das nicht mehr existierte, gewartet hatten.
    »Diese Menschen waren ja riesig«, sagte Pitt. »Die müssen gut und gerne zwei Meter und acht Zentimeter oder sechs Fuß und zehn Zoll groß gewesen sein.«
    »Ein Jammer, daß sie nicht mehr in einem Basketballteam spielen können«, murmelte Giordino.
    Shannon sah sich die Verzierungen der Simse genau an. »In den Sagen heißt es, die Chachapoyas seien so groß wie Bäume gewesen.«
    Pitt musterte die Kammer. »Einer fehlt.«
    Rodgers schaute ihn an. »Wer?«
    »Der letzte Mann, der sich um die Bestattung derjenigen kümmerte, die vor ihm abgetreten sind.«
    Hinter der Galerie des Todes kam eine größere Kammer, die, wie Shannon rasch feststellte, den Wächtern bis zu ihrem Tod als Wohnquartier gedient hatte. Ein breiter, runder Steintisch mit einer ebenfalls runden Bank waren aus dem Stein gehauen. An dem Tisch war augenscheinlich gegessen worden. Auf einem Silberteller, der neben getöpferten Trinkgefäßen auf der blankpolierten Tischplatte stand, lagen noch die Knochen eines großen Vogels. Betten waren aus den Wänden herausgemeißelt worden, und auf einigen lagen noch die ordentlich zusammengefalteten wollenen Zudecken. Rodgers bemerkte etwas Glänzendes, das am Boden lag. Er hob es auf und hielt es ins Licht der Sturmlaterne. »Was ist das?« fragte Shannon.
    »Ein Ring aus massivem Gold, ganz schlicht, ohne Gravur.«
    »Ein ermutigender Hinweis«, sagte Pitt. »Wir müssen uns allmählich der Hauptkammer nähern.«
    Shannon atmete immer hastiger, je mehr ihre Erregung zunahm. Mit schnellen Schritten trat sie vor den Männern durch ein weiteres Portal am anderen Ende des Wohnquartiers der Wächter, das in einen engen Tunnel mit gewölbter Decke führte, den jeweils nur eine Person begehen konnte. Es schien, als führte dieser Gang in endlosen Windungen den Berg hinab.
    »Wie weit mögen wir wohl gekommen sein?« fragte Giordino.»Meinen Füßen nach zu urteilen, mindestens zehn Kilometer«, antwortete Shannon, die auf einmal müde klang.
    Pitt hatte die Schritte über die Steinstufen mitgezählt, seit sie die Grabkammer verlassen hatten. »Der Gipfel des Cerro el Capirote liegt nur fünfhundert Meter über dem Meeresspiegel.
    Meiner Schätzung nach müßten wir jetzt etwa zwanzig bis dreißig Meter unterhalb des Wüstenbodens sein.«
    »Verdammt!« keuchte Shannon auf. »Irgend etwas ist mir ins Gesicht geflattert.«
    »Mir auch«, sagte Giordino angewidert. »Ich glaube, ich hab’ grade ’ne Ladung Fledermauskotze abgekriegt.«
    »Sei froh, daß es kein Vampir gewesen ist«, scherzte Pitt.
    Weitere zehn Minuten lang stiegen sie durch den Tunnel hinab, dann blieb Shannon abrupt stehen und hob die Hand.
    »Horcht mal!« befahl sie. »Ich höre etwas.«
    Nach ein paar Sekunden sagte Giordino: »Klingt, als hätte jemand vergessen, den Wasserhahn zuzudrehen.«
    »Ein rauschender Fluß oder Bach«, sagte Pitt leise. Er mußte an die Worte des alten Kochs denken.
    Als sie näher kamen, wurde das Rauschen immer stärker, bis es schließlich von den engen Wänden widerhallte. Die Luft war deutlich kühler geworden und roch nun frisch und weitaus weniger stickig. Gespannt marschierten sie weiter und hofften, die nächste Kurve des Tunnels möge die letzte sein. Und dann wichen die Wände plötzlich zurück, und vor ihnen lag ein dunkler Raum, der wie eine riesige Kathedrale im hohlen Inneren des Berges wirkte.
    Shannon kreischte gellend auf, und ihr Schrei hallte in der Kammer wider, als würde er von mächtigen Lautsprecherboxen verstärkt. Sie klammerte sich an den erstbesten ihrer Begleiter,

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